Zuni 60.Gehurtstage gewidniet von Freundeii und Mitarheitern 16. Dexemhrr 1942 ANNALEN D E R PHYSIK 5.FOLBE B A N D 42 H E F T 2 n. 3 + 1948 E6-e Ausgeetattumng der L o n d ortschtb l'borde cter SupraZedtung Von M. v. L a z c e (Vorgetragen am 10. Juli 1942 vor der Physikalischen Gesellachaft zu Berlin) Inhalt: Einleitung. - 5 1. Die Gruadgleichungen. - 5 2. Allgemeine Folgerungen fur homogene Supraleiter. - 5 3. Isotherme Vorghge in homogenen Supraleitern. - 5 4. Daa stationlire Feld. - 3 5. Gupraleitende Binge. 5 6. Wellen im homogenen Supraleiter. - Q 7. Der Energiesatz. 5 8. Thermodynamiscbes. - 9. Der Impulssatz fur homogene Supraleiter. - Zueammenfirasung. - s Einleitung F. L o n d o n s tfbertragung der Maxwellschen Elektrodynamik auf die Supraleitung, dargestellt in seiner Broschiire , , b e conception nouvelle de la supraconductibilit6" I), bewahrt sich, wie ich an anderer Stelle zu zeigen suchtea), nicht nur in der Deutung des YeiBnereffektes und der Dauerstrijme in supraleitenden Ringen, sondern auch an neueren Versuchen so gut, dab man sie ernsthaft als Grundlage fur die weitere Forschung in Betracht ziehen mu6. Aber sie ist nicht vollkommen. Eigentlich enthalt jene Schrift mehrere Theorien, die zwar in wesentlichen Zugen ubereinstimmen und insbesondere, was die stationaren Vorgange anlangt, zu den gleichen Krgebnissen ftihren. Aber wahrend nach der einen Fassung (8 5 ) die elektrische Ladungsdichte im Supraleiter ungedampfte Schwingungen von optischen Frequenzen ausfuhren kann, die zwar M C ~ au6en nicht wirken, solange der Supraleiter als solcher besteht, die sich jedoch beim Phasenubergang zum Normalleiter hemerkbar machen muBten, ist nach einer anderen Fassung (8 11) die Dichte notwendig Null, obmohl man doch gewiB Elektronen in den Supraleiter schieBen kann, die dort stecken bleiben und so Ladnngen erzeugen. Nit den optischen Eigenschaften der Supraleiter beschaftigt sich die genannte Schrift iiberhaupt ni:ht, wohl deswegen, da6 zur Zeit ihres Erscheinens Vereuche dariiber noch nicht bekanut waren. Unser 4 6 sol1 zeigen, daB die letzte E'assung der Londonschen ~~~~ ~~ .- 1) Paris 1937. 2) M. v. Laue, Phys. Ztachr. 43. S. 274. 1942. Annnlen der Phyalk. 5 . Folpe. 42. 5 66 Aanalen der Physik. 5. Folge. Band 42. 1942 Theorie (a a O., 0 ll), mit der unsere Ansgestaltung in diesem Punkte iibereinstimmt, durchane die inzwischen feetgestellte Tatsache erklirt, dab sich Reflexione- und Absorptionsvermogen fiir Lichtund Wiirmestrahlnng am Sprungpunkt nicht iindern l). SchlieBlich bringt uneere Ausgestaltung auch die von L o n d o n angestrebte, aber nicht erreichte relativiatische Formulierung der Theorie, welche ftir den inneren Znsammenhang der beiden L o n don echen Gleichungen von Bedeutung ist [vgl. nnten GL (7) und (15)l. Wir behalten von der letzten Fassung der Londonechen Theorie (8 11 der genannten Schrift) den Gedanken bei, da0 der gewbhnliche, dem 0 hm schen Geeetz gehorchende Strommechanismue auch im Snpraleiter besteht, daS sogar die Leitfithigkeit aich beim ffbergang in diesen gro6enordnungsma6ig nicht iindert, daB aber neben diesen ein neuer, von den Londonschen Gleichungen behemchter Snpraleitungsmechaniemus tritt. Diese beiden Mechanismen d e n ganz unabhangig voneinander sein, jedem schreiben wir eine eigene Kontinnitiitsgleichung zu. Auf dieser Grundlage entwickeln wir eine Erweiternng der Maxwellschen Theorie, die in sich zu keinen unglaubhaften Resultaten fiihrt, und die bisher bekannten Erfahrnngen alle zwangloe erkliirt. Noch in anderer Richtung miichten wir iiber L o n d o n hinausgehen. Wie eine Reilie von Versuchen zeigt. ist die Eindringtiefe des etationiiren magnetischen Feldes von der Temperatur des Sppraleiters abhangigz); sie wachst, wenn sich diese von nnten her der Sprungtemperatur nahert, und es hat sich bei den vorliegenden, wohl noch nicht endgultigen Versuchen keine obere Grenze fUr sie gezeigt. Es scheinen Zweifel erlaubt, ob der MeiBnereffekt, die Verdriingung des Magnetfeldes aus dem Inneren, iiberhaupt sogleich am Sprungpunkt einsetxt, oder ob er sich erst bei weiterer Abkiihlung (dann allerdings sofort) einstellt ?. Jedenfalls schreitet er bej dieser Abkiihlung rapide fort. Wie dem auch sein mag, nnserc Ausgestaltung der Supraleitungselektrodynamik sol1 die Temperatur 1) J . G . D a u n t , T . C . K e e l y u. K. M e n d e l e s o h n , Phil.Mag. 23. S.264 1937; E . H i r a c h l a f f , Proc. Cambridge Phil. SOC.33. S. 140. 1937; H. H i l e c h Phya. Ztschr. 40. S. 592. 1939. 2) T. S. A p p l e y a r d , J. R. Rriaton u. 11. L o n d o n , Nature 143. S. 433 1933; D. S h o e n b e r g , Natnre 143. s. 434. 1939. 3) Geachieht der Phasenubergdng in einem Magnetfeld, also bei einei Temperatur unterhalb dea Sprungpunktee, 80 aetit der Meihereffekt allerdioga eofort ein. M . c. Law. Eine Awrgsetaltung &r Lmdmschen TlceOrie w . 67 und damit die kennzeichnende Konatante I der Londonschen Gleichungen als Funktion der Zeit betrachten, desgleichen die Leitfahigkeit 0. Mit wachsender Temperatur nimmt I zu, da c p die Eindringtiefe ist. Um die Anwendung der Theorie auf inhomogene Supraleiter, etwa solche mit raumlich veranderlicher Temperatur oder auf Legierungen variabler Zusammensetzung, zu sichern , nehmen wir c und i, als auch riiumlich veranderlich an, sofern wir nicht das Gegenteil ausdriicklich betonen. 9 1. Die Gmndgleichnngen Die Grundlage bilden selbstverstiindlich die Maxwellschen Gleichungen mit der Vereinfachung, da6 wir Dielektrizitiitskonstante und magnetische Permeabilitat gleich 1 annehmen dtirfen. Sie auten in dem Bezugssystem, in welchem der Supraleiter ruht, und m Lorentzschen MaSsystem: divQ = 0 , div (3 = p . Nuu aber zerlegen w i r die Stromdichte (5) .s: = 3"+ 3 in den Ohmschen Strom 3' und den Londonstrom 3. Ollt fiir jenen die Ohmsche Gleichung (6) 3 0 = GE, co fiir diesen die erste L o n d o n w h e Beziehungl) c rot (i.3 11 = - .E) . 7) Indem wir zwei unabhangige Leitungsmechanismen annehmen, zerlegen wir auch die elektnsche Dicbte (8) p = !'O + in zwei Teile unc! nehmen die beiden Kontiuuitiltsgleichungen 1) Indem wir rtnnehmen ds6 die Dauerstromversuehe fur inhomogene Supraleiter ebenso susfallen, wie f u r homogene, niisscn wir (vgl. 0 5) diese Schreibweise der iilteren Formulierung vorziehen. A n n a h der Physik. 5. Folge. Band42. 1942 68 an, wiihrend an8 (2) nnd (4, wie bekannt, diese Gleichnng nnr fur den Gesamtstrom 3 fol& Wir wollen dieses System von Gleichnngen in eine relativistisch invariante Form bringen l). D.azn fIlhrt man bekanntlich neben dem .. 1 Viereratrom P mit den Komponenten P, P (3,+ 0 ql), ., P4= ip (bezogen auf ein Sptem, in welchem der Korper die Oeschwindigkeit q besitzt), den Sechservektor !Dl de8 elektromagnetiechen Feldes mit den (ebenfalls fur jedes Bezngesystem gidtigen) Komponentenwerten ein: &, = - iQl ? I l l , , -i$ I= Dann lassen sich znsammenfassen G1. (1) und (3) zn = - i Q,, Zm, (31. (2) und (4) zu Auch die Umschreibung der Ohmschen 01. (6) ist bekannt. unterscheidet vom Viererstrom eine Viererleitung Man 4 A- P+ YCYpPp, 1 deren 4. Komponente im Ruhsystem 0 ist, wahrend die anderen Komponenten im gleichen System 1 (12) Al = P, - 3, USW. Bind. (Y ist hier die Vierergeschwindigkeit mit den Komponenten y =.!q? VC' - q' - , . . ., y 4 ~ JY&) Q ) *). Die invariante Schreibart von (6) lautet dann 4 -. p=l -. 1) Vgl. hierzu etwa M. v. L a u e , Das Relativittibprinzip I , 4. Aufl., Braunechweig 1921, Kap. VI (Min k o w s k i e c h e Elektrodynamik). 2) Man beetiitigt leicht, dafl A ist, dab folglich im Ruheystem d, = 0 gilt, wie der Text angibt. M . v. Law. E k e AusgeshUung der Londonschen Thsmie usw. 69 Neu aufzustellen isb aber die invariante Gestalt der Londonschen Q1. (7); sie ist enthalten in den 6 Beziehungen wenn man in diesen die Indizes p und q als 1, 2, 3 wahlt. Dies sieht man an (12) und (10). Aber in (14) sind noch 3 weitere Beziehungen enthalten; ,setzt man p = 1, 2, 3 und q = 4, so h d e t man, da im Ruhsystem A,'= 0 ist, die zweite Londonsche Gleichnng (15) Auch diese Gleichung wollen wir als giiltig annehmen. Diese neue Voraussetzung stiitzen wir erstens auf dqn dargelegten relativistiwhen Zusammenhang mit (7), zweitens auf die Tatsache, did3 man aus (7) durch Differentiation nach 1 und durch Vergleich mit (1) folgert : rot - 6)= 0. (w Sber keine dieser Stiitzen la& sich zum zwingenden SchluS ausgestalten. Ware (15)unrichtig, so muBte man statt (14) eine andere relativistische Form fur (7) suchen, was zweifellos moglich, nur nicht so einfach ware. tibrigens konnen wir uns auch so ausdriicken, daS wir statt (7) sogleich die Formel (14) i n unsere Grundlagen aufnehmen I). Die Grenzbedingungen fur das Ruhsystem lauten wie in der Maxw ellschen Theorie: Stetigkeit der Tangentialkomponenten von (3, wahrend ein Sprung beim Q, gleich der Flachendichte ist; Stetigkeit aller Komponenten von @, auch von @, da wir den Snpraleiter als unmagnetisierbar betrachten ; schlieSlich Stetigkeit der Normalkomponente 3, + al des Gesamtstroms. F u r die Grenze zwischen zwei Supraleitern aber folgt noch aus (7) das Verschwinden der Flachenrotation, d. h. die Stetigkeit der Tangentialkomponenten des Vektors %3C. Dies pa& zu (15) und der Stetigkeit der Tangentialkomponenten von 6. Wo der Londonstrom einer Grenzflache parallel flieSt, hat er demzufolge im besseren Supraleiter, d. h. dem mit der kleineren Eindringtiefe und kleinerem A, die groSere Dichte. Damit haben wir unsere Voraussetzungen vollstiindig aufgezilhlt. 1) Auch F . L o n d o n hat, wenngleich mit konstantem 1, GL(15)angenommen, aber ihre Verkniipfung mit (7) durch die relativistische G1. (14) nicht bemerkt, schon weil ihm der Begriff der Viererleitung im Gegensatz zum Viererstrom fehlt. 70 A m a h &r Physik. 5. Folge. Band 42. 1942 5 2. AUgerneine Folirerungm fiir homogene Supraleiter Wir eetaen hier n. nod I als raumlich konstant voraus. An (31. (2) bilden wir die Rotation: rotrot@ =-[-rot& I la c ,at -1- r o t a 0 + r o t a 1 = - (i - - rao t & + o r o t ~ + r o t 3 ' ) c at Indem wir d a m von (1)und ( 7 ) Qebrauch machen, Uberdies die von L o n d o n eingeftihrte Beziehung bertioksichtigen, finden wir : Nach (3) kann man dafiir auch whreiben: P-l = c I/j: ist danach die Eindringtiefe eines stationaren Feldes (vgl. auch 9 4). Bei verilnderlicher Teinperatiir wird /3 als Funktion der Temperatnr auch Funktion der :Zeit t. G1. (18)muS, wenn man p wachsen lafit, das Fortschreiten des MeiBnereffekts mit sinkender Temperatur beschreiben, vielleicht sogar, wenn. wirklich unmittelbar am Sprungpunkt die Eindringtiefe unendlic), also 13 = 0 sein sollte, dessen Entstehung. Doch gehen wir auf tfiesen Punkt hier nicht naher ein. Xhnlich schlieBen wir aus (l),(2), (5) und (15): An die Seite der f u r die magnetisc.be Feldstiirke geltenden Differentialgleichung (17 ) tritt somit fur die elektrische Feldstarke: die sich fur 'Forgange bei konstauter Temperatur, fiir welche ist, von jener nicht unterscheidet. 538 M. C. Law. Einc Awgeskrltung der Londonschen T L m k w w . 71 Bilden w i r weiter an (17) die Rotation, so fo& in Hinblick anf (2): Far die Klamrner eetzen wir nun ihren Wert an8 (19) ein und erhalten so a l e Differentialgleichung ftlr den Gesamtetrom 3: Auch in ihr fallen fiir isotherme Vorgiinge die Summanden der rechten Seite, durch welche sie sich znnHchst von (17) unterscheidet, fort. An8 (S), (4) und (8)folgt: div so= n div Q = n(p6 + 63, und weiter aue der Kontinnitktegleichnng (9) f a r -CC + a(eO+ at (21) pq I= 3O: 0. Andererseite geht aus (15) durch Divergenzbildung unter Beracksichtigung von (4) und (8) hervor: Dies sind zwei Differentialgleichungen zur B e e h m u n g der Eineeldichten co und 0 1 a l s Punktionen der Zeit t. Q 3. Lotherme Vorgiinge in homogenan 8upraleit.m Im Falle konstanter Temperatur sind die Differentialquotienten (r nach t gleich Null. Die8 vereinfacht die Diffmntialgleichungen des vorigen Abschnitta erheblich. Die Differentialgleichungen (21) und (22) lsssen dann zur Msung den Ansatz zu: von i. und (23) !lo= P o ( z , ,z2, zS)e-"', pl P*(zl,zI,Z J C - ~ ' und gehen dadurch in die algebraischen Gleichnngen uber: (f7- IY)PO+fTP'PO, P + ( 1 +Id)P'==O. A n d m der Physik. 5.Folge. Band42. 1942 ?Z Nullsetzen der Determinante ergibt a l s Bestimmungsgleichung fiir u: auS-ailaa+ a=o deren Wurzeln sind : Dazu gehoren die Verhdtnisse P l / P o : 1 Pl = - j-(1 1 (25) P f = - T(l - w), 2 P I PP" Die allgemeine Losung lautet daher : + + w), PI 3= - p*u 1. wobei die Ortsfunktionen A , , A , , A, den Arifangsbedingungen anzupsssen sind. Man kann z. B. fiir t = 0 die Einzeldichten Po und $, dazu a g z / d t als Funktionen des Ortes vorschreiben; fur alle spateren Zeiten sind dann Po und eindeutig festgelegt. Selbst wenn w imaginilr sein sollte, haben a, und ag positive reelle Teile, so dal3 p o ;nd el, damit auch die Gesamtdichte p abklingen, die Gesamtdichte bis zum Wert 0. Damit sind die ungedampften Eigenschwingungen der friiheren Theorie beseitigt. Ladungen, welche einmal im Inneren lagen, wandern somit, soweit sie sich nicht gegenseitig ausgleichen, in kurzer Zeit an die Oberfliiche. Die Losungen unserer Grundgleichungen, welche diesem Vorgang entsprechen, uberlagern sich additiv den andere Vorgange beschreibenden Losungen. Sofern wir uns nur fiir solche interessieren, diirfen wir also stets Q = 0 voraussetzen, wie man es j a auch in der Maxwellschen Theorie stets tut. Dann aber folgt aus (4) und aus der Kontinuitatsgleichung fur den Gesamtstrom: 427) divB = 0 , div3 = 0 ; und dies wieder hat zur Folge, dal3 wir die GL (19) und (20) far isotherme Vorgange umformen konnen zu Die Einzelhchten und po sind jedoch im allgemeinen, auch nachdem e gleich Null geworden ist, nicht Null. Da sie dann als zeitlich konstant anzusehen sind und sich kompensieren, iiben sie aber keinen EinfluE auf das elektromagnetische Feld aus, bleiben M. V . Law. Eine Ausgestoltung der Londonshn Theor& WM. 73 vielmehr von selbst auSer Betracht. Denn in den Grundgleichungen treten auBer der Summe Po + Q' nur die DiffereDtidquotienhn ap"/dt rind a$/at auf. Dmgekehrt kann man nicht aus den Grundgleichdngen, sondern erst aus geeigneten Anfangsbedinengen eindentig auf die Teildichten Po und $ schlieSen. Die Formeln (17), (19) und (20) finden sich abgesehen von den Summanden, welche Differentialquotienten von 1 oder 6 enthalten, auch bei L o n d o n in 8 11, jedoch mit den CrUgemRingGltigSn Zusatzen = 0 und d i v g = 0. Diese Zusatze sind aber, wenn sie allgemeingiiltig sein sollen, physikalisch bedenklich ; man kann doch eben Ladungen ins Innere bringen, z. B. durch EinechieSen von Elektronen, welche dort stecken bleiben. Dab wir hier in den G1. (26) das Wegstrtimen solcher Ladungen beschreiben kilnnen, diirfen wir wohl als Vorzug buchen, obwohl dieses Wegstrbmen fiir die Anwendungen der Theorie aus den dargelegten Grtinden nur selten eine Rolle spielt. Bei uns gelten die Zusiltze (27) eben nnr bedingt. $ 4. Daa ststionare Feld Im stationaren und isothermen Fall folgt aus (15) und aus (6): (30) E=O, 3"O. I m stutwnaren Zustand fliept kezn Ohmscher, sondern nur Londonscher Strom, und der Supraleiter ist ein Gebiet konstanden elektro- statischen Potentials. I n Dauerstromversnchen einen ,,Restwiderstandu zu finden, ist aussichtdos, weil der Ohmsche Strom durch den L o n d o n schen Leitungsmechanismus ,,knrzgeschlossen", ist. Da wegen der Kontinuitiltsgleichung (9) dann div 3' = 0 ist, geht die Differentialgleichung (29) iiber in (31) A3L- 3231 = 0 und nimmt damit die gleiche Form an, wie die Differentialgleichnng(18) fur das Magnetfdd: A Q - ( 3 S Q = 0. (314 Diese beiden, den MeiBnereffekt mathematiech formulierenden Qleichungen liegen allen bisherigen Anwendungen der Londonschen Theorie auf stationare Vorgiinge zugrunde, so daS alle diese echon dnrch manche Versuche bestatigten Ergebnisse hier erhalten bleiben. 5 5. Supnleitende Binge Den tiefen inneren Zusammenhmg der fiir den Londonedhen Strom 3' kennzeichnenden Grundgleichungen (7) und (16) zeigt anSer ihrer Znsammenfassnng m relativistischen G1. (14) such die folgende, Annalen der Physik. 5.Folge. B d 4 2 . 1942 74 schon bei London (9 3 a a 0.) zn findende Betrachtnng eines supraleitenden Ringes; nur dehnen wir diese auf inhomogene Supraleiter aus, etwa auf Ringe, die ans verschiedenen Stacken oder aus einer Legierung veranderlicher Znsammensetzung bestehen. Die Grenzbedingang der Stetigkeit fur die Tangentialkomponentan des Vektors 131 bewirkt, daB wir Grenzflachen nicht explizite zn betrachten branchen. Wir wiihlen nns eine beliebige, ganz in seinem Inneren verlaufende Knrve C und eine von ihr berandete Flache, die wir mit demselben Bnchstaben benennen; das Linienelement heiBe d s , das Fllichenelement do. Umschlingt die Kurve C die Bohrung des Ringes, so liegt die Fliiche C notwendig znm Teil aderhalb des Snpraleiters; sonst kann man sie so legen, daB sie nirgends ans ihm heranstritt. Wie dem auch sein mag, jedenfalls ist nach (15) das Linienintegral eine Gleichung, welche man nach dem Stokesschen Satze nnd der innerhalb wie an6erhalb des Snpraleiters gilltigen Maxw ellschen 01. (1) umformen kann in Die in (32) auftretende Intcgrolsumme ist also zeitlich konsfant. Sic hat aber auch denselben Wed fiir cine me& Kutoe C' im Inneren des Suprakiterr, s o j m man C in C' durch rtetige Veriinderungen ohne Jlerawtrden aus dem Supraleiter Bberfiihrm kann. Umschlingt C die Bohmng, so mnl3 es nwh dieser Voranssetzung anch C' tun; Bonst aber darf such C' sie nicht nmschlingen. Die Voranssetzung hat znr Folge, dal3 sich von C und C' berandeta Fliichen angeben laasen, welche nirgends an8 dem Snpraleiter herausragen. Nor anf einer solchen FlPche gilt die erste Londonsche G1. (7). Sie lehrt: 0 - J-(crotJW + @Ja n was zu beweisen war. Ftk zwei Eurven C und C' jedoch, welche sich nicht a d die genannte Art ineinander tiberfiihren laseen, hat die Integralsumme von (32) im allgemeinen verschiedene W e d . Umschlingt die Kurve C die Bohrung nicht, so ist die Integralsumme M. v. Law. Earn Ausgestallung der Looldonschsn Them+ usw. 75 gleich Null; denn man kann d a m C’ anf einen Pnnkt zusammenziehen. Dies eind vollig strenge Folgerungen aus denQrundgleichungen. 1st der Ring Qbarall dick gegen die Eindringtiefe /?-I, so ist nach (31) nnd (31a) bei qnasietationiiren, isothermen Vorghgen hinge einer tiefer i m Inneren verlaufenden Knrve C mit sehr gnter Annahernng 3‘ = 0. Dann ist der Induktwmflu/? durch C , der sehr anduynd iibereinstimmt mat dem Induktionsflup dureh die Bohrung des Ranges, zeitlich +tad. Dies demonstrieren die Dauerstromversnche. Aber ee gilt n u r ale Naherung. Die Verallgemeinerung dieser Satze anf einen Snpraleiter , der einen nicht nnr zweifach , sondern mehrfach zneammenhhgenden Raum einnimmt, versteht sich von selbet. 5 6. Wellen im homogenen Su raleitar P Wir setzen wieder die Temperatnr als konstant nnd den L e i t p ale homogen vorane, so da6 alle Differentialquotienten von Q nnd 1 fortfallen. Eine in der positiven x3- Richtnng fortschreibnde ebene Welle beechreibt d m n der Ansatz: Qz = TV! E, ei ( v f - k r , ) Q, = E, ei ( v - kr.1 , (33) (alle anderen Romponenten von Q nnd Q gleich Null), welcher (31. (l), (3) und (4) (mit p = 0) befriedigt. Um auch (31. (2) zn erfllllen, mtisseQ wir @ der 01. (28) oder Q der GL 118) nnterwerfen. Anf beiden Wegen kolnmen wir zu der Beziehung: k2 = (7‘ .. 92 - - -.i o v (34) c9 Dafur konnen wir nach (16) auch schreiben: 1 k iet aleo stete komplex, die Wellen sind immer gedampft. 1st Y < I - 5 , 80 iet k, < lkil, daher die Wellenlange 2n/k, griihr als die Abklingstrecke 2 n / l k i l , a d welcher die Amplitude bis znm e - en-fachen abnimmt (,-an ungefahr gleich 0,02); es kommt eigentlich gar keine Welle znetande. 1st nmgekehrt 21 > A- Wellenlknge kleiner als die Abklingstrecke. 1 7 , 80 ist k, Fth v<i. > lkil _ -1 2 und nnd die riv<<A--’ 76 A n n a b der Physik. 5.Folgc. Band42. 1942 Die Leitfahigkeit u ist ftir Qnecksilber bei Zimmertemperatur etwa 10" sec-I (im Lorentzschen Mdsyetem!), dicht oberhalb des Sprungpunktes aber etwa 500 mal g5Ser1), also etwa 10le 8ec-l. Wir nehmen an, d d sich beim Ubergang zur Snpraleitnng ihre Gr6Benordnung nicht hdert. /3 ist ein paar Grad unter dem Sprungpunkt von der GriiSenordnnng 10' cm-', also paetwa gleich 1O'O ern+ am Sprungpunkt aber kleiner. Damit vergleichen wir die in (34) OW neben pa auftretendh (3r66en und ^.l Ftir Y = 1Olo sec-' ( h (+)* e Hertzsche Wellen) ist (:-)' = 10-l hingegen fiir Y = 1014 ov cm-a, -- = 108 cm-2; sec-1 (ultrarote WeUen)t) C' (+)a - 107 cm-8 OW und = 1012cm-a. Fiir Y = 1Olo sec-l iiberwiegt noch das Glied p2 C= in (34), ftir v = l O I 4 aec-l hingegen ist cv/ca der ansschlaggebende Summand Man verdteht so die oben genannten Vewnche, welchr hdernngen der optischen Eigenschaften beim ubergang zur Supra leitung nicht nachweisen konnten. Nach den GL (6) und (16) (mit konstantem A) sind fih jede Richtung i, Londonstrom 3,' nnd Ohmscher Strom 3," bei periodischen Schwingungen nm Periode in der Phase gegeneinlrnder verschoben. Ihre Amplitnden aber verhdten sich wie Bei d e n elektrisch erreichbaren Schwingnngen iiberwiegt also in der Regel der Londonstrom in der Starke; doch gilt dies vielleicht nicht mehr in der Niihe des Sprungpunktes, wo il grof3er ist. Fur energetische Berechnungen in 8 7 wollen wir hier die Reflexion einer ebenen, senkrecht auf die ebene Grenzfliiche eines Snpraleiters auffallenden Welle behandeln. Der Snpraleiter erfiille den Halbraum der positiven xs. . Dann ist der Schwingungsznstand dargestellt dnrch die folgenden Gleichnngen, in welchen r nnd d noch zu berechnende Konstanten bedenten : 1) Vgl. K. S t e i n e r u. P. GraSmann, Supraleittpg, Brauneehweig 1937, Abb. 4 in 5 3. Im Lorentrechen Mdsyrtem int o nm den F a t o r 4% gr6Eer als im elektroststischen. 2) Flir 4pWellen laaeen eich nach E H a g e n u. H.Rubens, Ann. d. Phye. 11. S. 873. 1903, die optischen Eigeneehaften vieler Metalle noch aua der elektriach gemwenen Leitftihigkeit berechnen. Fur k ist hier der Wert aus G1. (35) einzusetzen, fur sehr kleine also k = - i,3. 8 7 . Der Energiesatz Den Energiesatz erhalt man wie in der Maxwellschen Theorie durch skalare Multiplikation von (I) mit Q, von (2) mit - 0: und Addition ; dies liefert 11 Die Anderung tritt erfit bei Umformung des Produktes Es ist namlich nach (5), (6) und (15) (SG)z u e e . ( ~ F ) = ( Q O Q ) + ( ~ ‘ @a) =1 ~. & ~j +! + (1 ~(dT ~ii. 3 ~i 2 /) - ~ ” Also lautet der Energiesatz: Den Zusatz 1 2)b$i2 zu- freien Energie kennt auch die bisherige E’assung der Londonschen Theorie; wie fruher gezeigtl), triigt er im stationaren Fall zur Gesamtenergie wegen der geringen Dicke der stromfiihrenden Schicht nichts Merkliches bei. Neu ist der letzte Summand, der aber nur bei -Temperaturanderungen ins Spiel tritt; und zwar ist er, da I mit wachsender Temperatur zunimmt, in _ _ ~ 1) M. v. L a n e , Phye. Ztschr. 43. S. 274. 1942. 78 Arrnalen der Physik. 5. Folge. Band 42. 1942 diesem F d l e positiv, bei sinkender Temperatur negatm. Bei wschsender Temperatur tritt also eine Wiirmezufuhr ein. Die Jonlesche W h e 065' fallt fur stationiire Zustbde fort, wbil, wie wir oben zeigten, in ihnen Q = 0 istl). Bei der in $j6 behandelten Spiegelung ebener Wellen fiillt in der Zeiteinheit auf die Fliicheneinheit der Grenze die Energie S = c-E,'. Die pro Flachen- und Zeiteinheit entwickelte Joulesche Wtirme aber betriigt, wenn wir geringe Frequenz, also nach (36) k = - i/? 2v und nach (36) d = annehmen: ck m m Q = 0 J ' ~ 6 5 ~ ~ d~ zl d~ ~= ' E o ' J ' e - ~ P ~=d xZ ,2g. ' c E *a 0 U Folglich ist der Bruchteil der Energie, welcher absorbiert wird (= 10-e7va, wenn man, wie oben O= l O l e sec-l 1 = 10-31 seca setzt). FlieSt kings der ebenen Obedache eines homogenen Supraleiters ein Wechselstrom von der im obigen Sinne geringen Frequenz v, ti0 ist die Joulesche Wiirme pro Fllchen- und Zeiteinheita) Andererdenn es gehorcht die Stromdichte dem Gesetz 3 = 3,'eseits bestehtg) gwischen 3,' und der magnetischen E'eldstiirke Ha unmittelbar ad3erhalb des Leiters die Beziehnng i3012= Hal. F&lich wird (39)9 Q =*a c 0 j:/n y2 ~ 2 . 1) G1. (37) findet sicb abgeseben von dem Term mit d l / d t auch bei F. London in 5 11, 2) Der Strich tiber &' usw. bedeutet den zeitlicben Mittelwert. 3) Vgl. M. v. L a u e , Ann. d. Phye. [5] 32. S. 71. 1938, bee. 6. 80. 4) Diese Angabe findet sich ohne Ablaitung auch bei F. L o n d o n , a a 0.5 11. M. v. Law. Eine Auqestaltung der L o n d o n s c h Theorie usto. 79 Weiter ist die Fliichendichte des Stroms J a 1 s:[e -82. d s 3 = $&A U daher (40) Q = (r ~ p t "9 2C - J 2 (= 1 0 - S s ~ P Jmit P denselben Zahlen, wie in (38)). Fur einen Draht der Lange I und vom Radius R ist also die gesamte Wiirme n u k11¶ u9 9 = Q . 2 n R1= ----RlJ3 c oder, da 2%R J = I die Stromstgrke ist, Bei einer der Spulen, welche J u s t i und Zickner'') fur ibre Stromteilnngsmessungen benutzten, war R = 2.1O-%m, 1 etwa gleich 2. lo5cm, daher dann Q = 1O-S4 v8 I z. Dieselbe Spule hatte einen Selbstindnkcm-'sec-* Henry, d. h. 3 . tionskoeffizienten L von runt1 3 - 3 4n im elektrostatischen und cm-l sec-a im Lorentzschen Ma13systema). Far diese Spule ist also die mittlere magnetischg Energie 2 L IT= 10-1' 19 Fiir v = 10' sec-1 ist somit das Verhilltnis Q - 10-3. ES der pro Sekunde entwickelten Warme zur Energie ,LF - L scheint danach, als ware die durch den Ohmschen Strom bewirkte Dampfung der Schwingungen unter Umstanden meSbar. 8 8. Thermodynamieches Nach (36) ist (41) F = 1 p(&'+ Q'+ J*s[2\ die freie Energie pro Volumeneinheit, soweit sie vom elektromagnetischen Felde herriihrt. Den entsprechenden elektromagnetischen Anteil S an der Entropie pro Volumeneinheit iindet man durch 1) E. J u s t i u. G. Z i c k n e r , Phys. Ztschr. 4'2. S. 258. 1941, Tsb..l. Es hsndelt sich urn die ,,Au5enspuleLL. 2) Im L o r e n tzschen MsBsystem sind die Induktionskoeffizienten um den Faktor 471 kleiner als im elektrostatischen. 80 A m l e n der Physik. 5.Folge. Band42. 1942 Differentiation nach der absolnten Temperatur T bei konstanten FeldgroSen; sie trifft also nnr den Faktor 1" D. h.: Andern wir die Temperatur von TI bis T , , so haben wir anSer der durch die spezifische Wiirme des Korpers an sich bedingten W b e zufuhr noch einen Warmebetrag zuzufiihren. Der Strom selbst fahrt aber nach (37)die W'iirme zu (44) so da6 noch der Betrag (45) pro Volumeneinheit anderweitig heranzubringen ist. Dabei ist zu bedenken, daS sich mit 1 anch die Stromverteilnng andert, so daS such bei konstanter Stromstdirke fiir die Stromdichten und $,,,verschiedene Werte einznsetzen sind. 1st freilich der Radius R klein gegen die Eindringtiefe (pR l), so spielt dies keine Rolle. Vielmehr ist der Strom gleichformig Uber den Querschnitt verteilt, so daS sich 3' aus der Stromstiirke I a,; < 18'1 nach der Gleichuog - nRi- I berechnet. Dann folgt fttr die pro Ldngeneinheit zugefahrte WBrme R . > I n dem wichtigeren Grenzfall gro6er Dicke (PR I) dfirfen wir so rechnen, als verteilte sich die Stromdichte nach dem Qesetz 13(1)1= &e-B(R-r) 2n B tiber .die stromfiihrende Oberfllichenschicht. I n der Tat ist dann R M. v. Law. E k e Ausgedalung der Londonsch Theorde ww. 81 Unter diesen Umstbden gilt fiir die pro Langeneinheit zuzufiihrende Warme Nach den schon angefuhrten Beobachtungen von Appleyard') und anderen steigt die zur Eindringtiefe proportionale GroSe fl 80 steil an, daB sowohl als auch ist. Folglich ist in beideu Fallen die fur eine Temperatursteigerung zuzufiihrende Warme negativ. Eine rohe Abschatzung anHand der von A p p l e y a r d und seinv Nitarbeitern gegebenen Kurve fur die Eindringtiefe ergibt, daB dieaer Warmebetrag fur ein Ampere Stromstarke urn einige Zehnerpotenzen kleiner ist als der von der spezifischen Warme herriihrende. 4. Der Impulssats fur homogene Supraleiter Wie in der Maxwellschen Theorie gehen wir von dem Maxwe llschen Spannungstensor T (@) + T (@) aus, in welchem Tp, (a)= (46) 1 Jpq MZ - ;j- M, a,, sein soll. Wir erganzen ihn aber in nbereinstimmung mit London durch den Zusatz - A T ($3 Aus der Rechenregel (47) 9 -Air T(M) ='%ddivM - [YlrotMj folgt d a m : - A i o (TtQ)+ T(Q)i = Q div @+ $-, div@- [@rot QJ+ {rot $,@I, i.AiuT'(3L) = - /.SIdic~1$-i.[$'rot$1. In der ersten dieser Gleichungen formen wir den ersten Summanden rechts nach (4) um, der zweite verschwindet wegen (3), fur den 1) T. S. A p p l e y a r d , Anm. 2 auf S. 66. 3) A i a T ist der Vektor mit den Komponenten dllnaleo der Physik. 5. Folge. 42. 82 A7tlzah der Physik. 5. Folge. Band 42. 1942 dritten benutzen wir (1) snd ftir den vierten (2). In der zweiten Gleichung formen wir den ersten Summanden rechts nach (9) um den zweiten nach (7). So finden wir: Weiter aber ist [vgl. (1511: Zur wohlbekannten Dichte des elektromagnetischen Impulses, A[@@],tritt hier also noch ein fiir den Londonschen Strom kennC zeichnender Impuls jlet3L,den London selbst iibrigens nicht geEnnden hat, weil' er in seinem 8 6, in welchem er den Impulssatz behandelt, pt = 0 setzt. Auffallen mu6 zunlchst, daS der L o r e n t z sche Kraftansatz nach (40) nur den Ohmschen Strom und die zugehorige Dichte Po betrifft, wahrend J l und in ihm fehlen. Die Ursache l i t (48) erkennen; die Lorentzkraft, die ihm entsprache, ist durch den Zusatztensor ii T (31)aufgehoben. I m stationaren Falle, in welchem nach dem Obigen Q = 0 ist, ist nach (39) ao 1 -[3tQ] = --l d i v T@?. Man kann also. die Kraftwirkungen auf einen Supraleiter , solaiige man diesen als starren Korper betrachten darf, nach Belieben aus einer Volumenkraft f [a1Q] oder aus den Ober5achenkraften berechnen, welche aus der an der Oberflache liegenden Flachendivergenz des Tensors - I T (31) folgen. Das letztere Verfahren habe ich seinerzeit l) zu thermodynamischen Betrachtungen benutzt. 1) M. v. Laue, Ann. d. Phys. 32. S. 71. 1938. M . v. Laue. Eine Ausqestaltung der Londonschn Theorie usw. 83 Zueammenfaeeung Unsere Ausfiihrungen suchen Ideen konsequent durchzubilden, welche schon F. L o n don eingefiihrt, aber nie vollig gegeneinander abgeglichen hat. Sie nehmen im Supraleiter zwei unabhilngige Stromungsmechanismen an, den gewohnlichen, dem 0 h m schen Gesetz geniigenden, und einen neuen, fur welchen die Londonschen G1. (7) und (15) gelten. Diese beiden Formeln fa& die neu aufgestellte G1. (1 4) relativistisch einheitlich zusammen. Alle Folgerungen der friiheren Theorie, welche stationare Zustande und Dauerstrome betreffen, hleiben erhalten , insbesondere auch die Erklarung des Meihereffektes (Verdranguug des Magnetfeldes aus dem Inneren). Es finden aber auch die optischen Beobachtungen an Supraleitern ihre Deutung; auBerdem fallen die Schwierigkeiten fort, welche die bisherige Theorie in der Frage der raumlichen Ladungen mit sich brachte. Das Ziel der Theorie der Supraleitung ist selbstverstandlich die wellenmechanische Erklarung dieser Erscheinung. Es schwebt wohl noch in der Ferne. Immerhin weisen diese Darlegungen vielleicht einen Weg zu ihm, nilmlich den, daB man neben dem bekannten Leitungsvorgang einen neuen ausfindig macht. Das Vorliegende spielt, falls es sich hewahrheitet, fur die Supraleiter dieselbe Rolle, wie die hergebrachte Maxwellsche Theorie fur die Normdleiter. B e r l i n - D a h l e m , Max Planck-Institut, im Juli 1942. (Eingegangen 12. Juli 1942)
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