270 Der Aethersyrup. nach ihrer Darstellung verbraucht werden, indem sich manche vegetabilische Principien gerade in alkoholischer Losung verandern. Mit einer frischen , schon grunen Bliittertinctur z. B. kanu man F r 6 m y ’ s Chlorophylltransformationen durch Salzsiiure erhalten. Dies ist jedoch nach einigen Monaten nicht mehr der Fall; die wesentlichsten Charactere des Chlorophylls sind also verschwunden. Macerirt man die Blumenblatter von Ranunculus in Alkohol, so erhiilt man eine goldgelbe Tinctur, die durch ein gleiches Volumen Salzsaure sehr schon griin wird. Beim Filtriren bleibt aus der grunen Tinctur eine gelbe Substanz auf dem Filter, das Filtrat ist rein blau. Nichts von dem Allen geschieht, wenn die Tinctur einige Zeit gestanden hat, sie bleibt bei Zusatz von Salzsaure gelb. Das Xanthin der Bliithen hat sich also verandert wie das Chlorophyll der Bliitter. Aus sorgfdltig getrockneten und gut aufbewahrten Vegetabilien wird man natiirlich auch gute Tincturen darstellen konneu. Es lassen sich aber die trocknen Pflanzenstoffe besser aufbewahren als die Tincturen, daher geht F i 1h o 1’ s Meinung dahin: T i n c t u r e n n u r i n k l e i n e n M e n g e n anzufertigen und moglichst schnell zu verbrauc h e n . (Journ. de pharm. et de chim.). R. Der Aethersyrup von Fa 11i & r e s. Der von der Soci6t6 de phamacie de Paris vorgeschlagene Aethersyrup enthalt etwa 10% Alkohol. F a1 1i 6 r e s wurde um seine Ansicht befragt, ob der hohe Weingeistgehalt niitzlich. sei, um die Losung des Aethers in dem Syrup zu fordern und um das Praparat zu conserviren. Seine Untersnchungen fuhrten zu zwei Schliissen : 1) Weingeist allein lost Aether in allen Verhiiltnissen, lost ihn nicht mit Syrup gemischt; der Weingeist ist kein specielles Losungsmittel, er verdiinnt nur den Syrup, was eben S O gut durch Wasser geschehen kann. 2) Man kann in der Vorschrift den Weingeist betrachtlich vermindern, indem man beim Zusatz von Weingeist zu leicht veranderlichen Zuckersaften gewisse Grenzen nicht uberschreiten darf, wenn dies nicht nothwendig ist. F a l l i A r e s schlagt desshalb vor, die Halfte des Weingeist fortzulassen , dieselbe Menge Aether beizubehalten und giebt folgende Vorschrift: gmulsionirung d. Copaivabalsanis od. Terpenthins durch Zucker etc. 27 Zuckersyrup von 35O 475 Grm. Destillirtes Wasser 158 ,, Weingeist von 86' 33 7, Aether von 64O 64 9 , 33 Grm. von den 158 Grm. Wasser sollen die gestrichenen 33 Grm. Weingeist ersetzen. (Joul-n. de phurm. et dt chim.). R. Elnulsionirling des Copaivabalsams oder Terpenthins durch Zucker und Honig. V a n d e W a l l e , Apoth. in Briissel, giebt hierzu fob gend Vorschrift : Terpenthin oder Copaivabalsam 50 Gramme, Weisser Zucker 25 Gramme, Nicht krystallisirter Honig 25 Gramme, Destillirtes Wasser 5 Gramme, Aeth. Pfefferminzol 0,50 Centigramme, Anilinroth oder Carminlosnng q. s. Man thut den Copaivabalsam, den Zucker, Honig und das Wasser in eine Schale, bringt diese uber gelindes Feuer, wobei man gut umriihrt. Nach 10 Minuten nimmt man vom Feuer , farbt mit Anilin oder Carminlosung und aromatisirt nach dem Erkalten. Das Product hat den Geruch des Copaivabalsams beinahe vollig verloren , der Geschmack desselben ist wenig ausgesprochen ; seine gallertig zitternde Consistenz und rothe Farbe eriunern an Johannisbeergelee. Das Wasser spielt bei diesem Praparate eine wichtige Rolle und ist zur Erlangung der gelatinosen Consistene nothwendig; ist zu wenig Wasser vorhanden, so ist die gallertartige Emulsion wenig bestandig und der Copaivabalsam begiebt sich bald wieder an die Oberflache. In diesem Falle geniigt es, dem Producte eine neue Quantitat Wasser zuzufugen und das Gemenge ein 2. Ma1 der Warme ausznsetzen. Anfangs bilden sich in der Schale 2 Schichten, eine obere am Copaivabalsam, eine untere aus Zucker und Honig. Nach und nach werden die Schichten gleichartiger und man bemerkt unendlich viele Blaschen, die sich in der Nasse gleichmiissig vertheilen. I n diesem Moment emulsionirt sich der Balsam, die Blaschen verschwinden, wenn die Emulsion vollstandig ist. (SOC. d. pharm. d. Bruxelles. Jourtz. de pharm. et d. chim. 4. Sdr. Sept. 1868. tom. 8. p . 212.). a.L.
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