Lmchten clss toeissfctiilcn Holzes. 193 Ueber das Leachten des weissfden Bebes 4 von Dr. Th . H a r t i g . Es besteht zur Zeit, SO vie1 ich weiss, allgemein die Ansicht, dass das phosphorische Leuchten weissfaulen HOE zes, besonders haufig an dem Holze von Weiden-, Pap peln-,‘Linden-, Rosskrrstanienbiiumen beobachtet, nicht von der Holzfaser selbst ausgehe, sondern von den in allen diesen Zersetzungszustanden die Rliume der Holzfasern und Holzrohren mehr oder weniger nusfullenden Pilzbildungen. Im verflossenen Sommer fand ich einen Stamm weissfaulen Pappelholzes von so starker Leuchtkraft, dass man verinittclst eines Holzspanes von Daumendicke in einem dunklen Ziminer sehr wohl die Buchstaben einer unterliegenden Zeitung in dem dicht daneben ausstromenden Lichte zu erkennen vermochte. Die ganze Masse der Spane erschien durchaus gleichmassig lcuchtend, am ahnlichsteii eineiii Stuck weissgluhenden Eisen. Im dunkleii Zimmer liess die Loupe in der erleucliteten niichsten Umgebung des Holzes eine scheinbar wallende Bewegung der Atmosphiire erkennen, iihnlich der, welche verdanipfender Phosplior crzeugt, wenn man im dunlrlen Zimmer dicseii von cineni Ziindhhlzchen auf eine warme Ofenplatte streicht, oline das Zundholzchen selbst zu entzunden. Dass ich damit nicht auf ein Ausstromen von Phosphor aus dem llolze hindcuten will, habe ich wohl kaum nothig zu benierken. Ilas bei Tage gesehen vollkonnnen wcissc Holz zeigte hier und da streifenweise und flachenfdnnige Ausscheidungen eines braunlichen Xylostroma - ahnlichcn Pilzgeflechtes. Ausserdem waren die Holzrohren auch der rein weissfaulen Ilolzs iine mit Pilzgeflecht dicht erfullt ; in den Holzfasern se bst hingegen zeigte sich von Pilzfasern oder Sporen nirgends eine Spur. Einige besonders hell leuchtende S p h e zeigten das Leuchten nur an den rein weissen Stellen ; wo Pilzfaser- Anhaufungen an die Obcrfliiche traten, horte das Leuchten auf. Auf scharfcn Querschnitten leuchtete die ganze Fliiche gleiclimiissig, was nicht hatte der Fall sein konnen, wenn das Licht von den in den sehr vereinzelten grossen Holzrohrcn a n y hiiuften Pilzfasern ausgegaiigen wiire. Kurz, ich habe fur mich in diesern Falle die Ueberzeugung gewonnen, dass es die todte Substanz dcs sich zersetzenden Holzes und Arch. d. Pharm. CXXXVIII Bds. 2. HCt. 13 P 194 8alicylverbindungen. nicht der lebendige Pilz war, %on welcher das Licht ausstromte. Ein ganz gleiches, sehr intensives, phosphorisches Leuchten beobachtet man haufig an verdorbenen feucht gehaltenen, geriiucherten Haringen (sogenannten Biicklingen), nachdem ihnen die Haut abgezogen ist. Auch hier habe ich, sofort nach dem Abziehen der Haut, nie infusorielle oder Pilzgebilde irgend einer Art in dem leuchtenden Zersetzungsproduct auffinden konnen, die erst nach Verlauf eines oder einiger Tage weiss in der Form schimmelartiger Gebilde auftreten. (Bot. Ztg. 13. Juhrg. 9. St2ck.) B. - Strythnin Antidot. P i n d e l l in Maryland hat zahlreiche Versuche angestellt mit Hunden und Katzen, die er mit Strychnin Gran vollstandig vergiftete, wozu bei einem Hunde hinreichend war. Sobald die Thiere sofort nach dem Genusse des Giftes grossere Quantitiiten alten Schweineschmalzes zu sich nehmen konnten, starben sie sogar von 3 Granen des Strychnins nicht. Die Wirkung des Fettes zei e sich schon, wenn fettes statt mageren Fleisches als Ve ikel des Giftes angewandt wurde, da im ersteren Falle die Thiere 3 Miniiten lKnger lebten. Eine Hauptbedin ng zum Erfolge scheint der fast gleichzeiti e Genuss Giftes und Gegengifttes zu sein. (Anzeric. R u m . med. scienc. - Americ. Journ. of €'ham. Nov. 1855. p . 555.) Hendess. f? C Salkylverhindungen, C h ar 1e s G e r h a r d t hat durch Einwirkung von Chlorbenzoyl,, Chlorcumyl und Chlorsuccinyl auf salicylsaures Methyloxyd und salicylsaures Aethyloxyd folgende Verbindungen dargestellt. Benzoesaure Methylsalicylsaure = CZHsO, C14H404 Cl4H503. Schiefe rhombische Prismen, bei 830 C. schmehend, unloslich in Wasser, loslich in Alkohol und Aether. Cuminsaure Methylsalicylsaure = CZH30, C14H404 CZO HI1 03. Rhombische Blattchen, unloslich in Wasser, wenig loslich in kaltem Alkohol, leicht loslich in Aether. Aus alkoholischer Losung scheidet es sich beim Verdunsten des Weingeistes olig aus. + +
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