258 Natiirliche u. kiinstl.Valerianstiure.- Geb.d. Caprylalkohol au8 Ricinusiil. Es unterscheidet sich in der Zusammensetzung von dcm Coniin nur durch einen Mindergehalt von 4 Atomen WasserstoE Die Ueberfuhrung des Aldehydins in Coniin durch Xatriumamalgam gelang indessen nicht. Nit Chlorwasserstoffsaure giebt das Aldehydin ein sehr leicht Iosliches, in Nadeln krystallisirendes Salz. Das -4ldehydin entstelit - aus dem Aldehydammoniak nach folgcnder Glcichung : 4[CH3,CH(NIL,)(OH)] = EC8Hll 3NH3 4H,O. (Rerikht der deutschen chemisch. Gesellsch. I; Jahrg. Nr.15. August 1868.). SCh. + + Ueber natiirliche und kiinstliche Valeriansture. Es war von Einzelnen behauptet worden, dass zwischen der in der Baldrianwurzel enthaltencn naturlichen Valeriansaure und der durch Oxydation des Amylalkohols dargestellten kunstlichen Valeriansgure Verschiedenheiten vorhanden waren , die sich vorzugsweise im Chininsalze aussern sollten. C. S t a l m a n n hat nun aus beiden Sauren die Baryt-, Strontian - , Zink- und Chininsalze dargestellt und dergleichen Unterschiede, mit einer einzigen Ausnahme, namlich bei den Barytsalzen , nicht zu congtatiren vermocht. Wahrend das Barytsalz der natiirlichen Siiure im Vacuum iiber Schwefelsaure leicht in grossen Blk'ttern krystallisirte, war es unmoglich, das aus der kiinstlichen Saure gewonnene zur Krystallisation zu bringen; es resiiltirte schliesslich immer nur ein zahfliissiger Syrup. Die Chininsalze aus beiden Sauren erwiesen sich als vollstandig identisch , bestehen abcr , abweichend von den Angaben P r i n z L u c i a n B o n a p a r t e s aus 1 Aeq. Saure, 1 Aeq. Chinin und 1 Aeq. Wasser. AURdem verschicdenen Verhalten der valeriansauren Barytsalze zieht S t a 1 m a n n den SchluRs, $ass die beiden Sauren nicht identisch, sondern nur isomer Gien. (Annalen d. Ch. u. Pharm. CXL VII, 129 - 134. Augt4.st 186'8.). G. Ueber den Caprylalkohol aus Ricinusgl. Die durch Einwirkung von Aetzkali auf Ricinusol bei der Destillation entstehende alkoholische Flussigkeit war von einigen'chemikern fur C a p r y 1 a 1k o h o 1 , von anderen fur 0 e n a n t h y 1 a l k o h o 1 erkliirt worden. 259 Vorkomrnen des Cholesterins in der Gerste. Nach den Untersuchungen von C. S c h o r 1 e m m e r nun ist diese alkoholische Fliissigkeit C a p r y I a1 k o h o I oder nach :1 K o l b e ' s Bezeichnung M e t h y l - H e x y l c a r b i n o l C , C6HlS indem sie bei der Oxydation zuerst in das entsprechende Aceton, das M e t h y 1o n a n t h o 1, ubergeht, welches bei weiterem Oxydiren in C a p r o n s a u r e und E s s i g s i i u r e zerGllt, wie es die Theorie verlangt. Ausser dem Caprylalkohol bilden sich aus dem Ricinusol durch Behandlung mit Aetzkali noch verschiedene Kohlenwasserstoffe, unter denen das bei 125 O siedende 0 c t y 1e n besonders vorherrschend ist. (Annalen a. Ch. u. Pharmac. CXL VII, 222 -228. August 1868.). G. Vorkommen des Cholesterins in dcr 6lerste. Nachdem bereits B e n e k e das Cholcsterin, welches friiher als dem Thierreichc ausschliesslich angehorig betrachtet wurde, in den E r b s e n und B o h n e n aufgefunden hatte (Studien iiber das Vorkommen, die Verbreitung und die Function der G a 11 en b e s t a n d t h e i 1e in den thierischen und pflanzlichen Organismen. GiesHen 1862; auch in den Annalen der Chemie und Pharmacie, Bd. 122. S. 249), wurde dasselbe von R i t t h a u s e n bald darauf im W e i z e n und nun in neuester Zeit auch im R o g g e n nachgewiesen. (Journal fur pract. Chemic 1867. Nr. 22. S. 324.). Ucber die Art der Darstellung des Cholesterins aus den Fctten des Roggens theilt R i t t h a u s e n Folgendes mit : Das Gemenge von F e t t e n , welches man aus a t h e r i s c h e n oder in der Warme dargestellten a l k o h o l i s c h e n Extracten des Roggens erhalt , ist t i e f b r a u n r o t h gefarbt, bei gewohnlicher Temperatur sehr dickfliissig und sondert bei langerem Stehen eine gewisse Menge f e s t e r F e t t e ab. Vermischt man dasselbe danach wieder mit wcnig Aether , SO wird das Ole'in so dunnflussig, dais man den grossten TheiI desselben auch bei niedriger Temperatur durch Filtriren yon den festen Ausscheidungen trennen kann. Den Filterinhalt p r e s s t e ich darnach zwischen Papier s t a r k a u s und behandelte ihn dann mit w a r m e m A 1k o h o 1 , welcher, sofern atherisehe Losung des Roggens angewendet war, einen 17
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