348 Verseifung der mutralen Fefte durch Seifen. K n o p und S ch n e d e r in a n n (Annnlen der Chemie, Bd. 55,S. 157) gaben der Cetrarsiiure die F o r m e l C 3 * H ~ ~ O ~ ~ j die obigc stimmt aber mit den gefundenen ltesultaten ebenso gut: C 34 = 60,17 60,05 34 = 60,05 C 60,25 60,06 16 4,69 l I 15 = 4,42 4,71 H 4,6R 4,64 15 = 35,26 0 0 15 = 36,41 Z= lO0,W. 100,OO (Sitzungsbericht der k. k. Akad. deT Wissensch. zu Wien. H. B. M a m 18-56.- CXem. Centralbl. 1856. No. 31.) Ueber die Verseifung der neutralen Fette dnrch Seifen. Der J ur y der Pariser Ausstcllung wurde eine sehr wichtige Verbesserung des Verfahrcns bei Verseifung der Fctte, insbesondere des Talges, mittelst Kalk von dem bckannten Ihzenfabrikanten v. Milly mitgcthcilt. M i l l y fand niiinlich, dnss die bisher zur Verseifung angewandte Menge Kalk, die er schon lange von 15 auf 8 bis 9 Proc. des Fettcs reducirt hatte, noch urn die I-Iiilfte vermindcrt und auf 4 Proc. herab ebracht wcrden konne, wenn nur die bfischung aus Ka k, Wasser und Fett einer hohern Temperatur ausgesetzt wird. Er nimmt Inchrere Tausend Kilogramin Tal suf einmal in Arbeit und setzt diese in einem Netall essel wkhrend ciniger Stunden einer 5 -G Atinosphkren Druck entsprechcnden Temperatur aus. Natiirlieli wird durch dieses Verfatiren cine bedeutende Ersparniss an Schwefelsiiure erzielt. Es schien P c I o u z e wichtig, dies Verfahren, wobei nur Kalk vom Qewiclite des Fettes gebraucht wird, selbst zu prufcn. Er stellte sich zu dicscm Zwecke cine Kallrseife dar, indem er in eine Aufliisung von kauflicher Scife Chlorcalciuml6sung eixgoss. Der Nicderschlag wurde, gut gewaschen iind niit ungefiihr seinem gleichen Gewicht Wasser und 40 Proc. Olivenol gemischt, in einen kleinen I'apin'schcn Topf gebracht, dann derselbe wiihrend 3 Stunden in eincrn Oelbade anf 1550-1650 erllitzt. Das iibcr der Masse schwimmende Wasser wurde vcrdampft ; cs Iiinterliess Glycerin. Die Masse selbst mit Wasser ausgckocht, das ctwas Salzsaure cnthielt, hinterliess nur Fcttsiiuren, wclche vollkornn~cnliislicli in Alkohol und in Alltsliep waren. Mit einein Worte, BE war vollstandige Verseifung eingetreten. 5 1 Neue Bereitungaweise 'der Ameisensiiure. 349 Es wurde darauf ein zweiter Versuch mit Marseiller Seife geniacht, die mit dem gleichcn Gewicht Wasser und dem vierten Theil Olivenol ebenso lange und bei derselben Ternperatur erhitzt wurdo. Die erhaltene Masse hatte alle Eigenschaftcn einer sauren Seife, sie war in kaltem hlkohol und in Kali- oder Natronlauge loslich; ebenso vcrliiclten sich die durch Siiuren daraus abgesuliie denen Fettsauren. Aus diesen Versuchen folgt, dass die Seifen ebenso, wie die Alkalien, fihig sind, die Fette in Glycerin und Fettsnuren zu zerlegen. P e l o u z e iiberzeugte sich auch, dass das Wasser die Oelc bei 1650 nicht zcrsetzt; man muss, wic auch R e r t h e l o t angab, lange Zeit die Fette bis 2200 init dem Wasser erhitzen, ehe Zersetzung eintritt. In EngJand licfert das Hails P r i c c sehr grosse Mengen yon btearinkcrzen und die Verseifung gcschiclit durch Wasserdsmpf, der zu eincr nocli hoheren Tcmperatur erhitzt ist. Es bildcn sich dabei fette Saurcn und fast reines Glycerin. I3ei dieser Art dcr Vcrseifung schcint das Wasser bei 1,500 bis 1600 die neutrale Scife in einc saure und in einc sehr basisuhc Scifc zu zerlegcn. Letztcre wirkt dann auf cine neue Quantitit Fett wie cin freics Alliali. Die Verseifung dcs Tnlgs mittelst 4 Proc. Kalk nach Milly's Vcrfahren zerfiillt in mehrcre Pcrioden, in dcren erster sich cine basische oder neutrale Seife bildet und endlich in eine relativ saure Seife uniwandelt. (Compt. rend. T.XLI. 1555. No. 23. p. 973. - Journ. f i i y prakt. r?. N. Chemie. Bd. 68. Heft 3.) Neue Bereitungsweise tier bineisendure. Die gewolinlichen Darstellungen der Aineisensaure mittclst 13munstein und Zucker, Sttirke etc. sind bckanntlich sehr umsthdlicli. Nach B e r t h c l o t erhrilt man mit Glycerin aus Oxalsiiure, die dabei nach folgender Gleichung C4II308 = CzO4 Ca02, H 2 0 2 zcrfallt, sehr leicht grosse Mcngen Ameisens:iure, die erzcugten Mcngcn cntsprechcn sogar den nach vorstehender Gleichung berechneten. Man bringt in einc Retorte 1 Kilogrm. OxalsSlure und 1 Kilogrm. syrupformigcs kiiufliches Glycerin mit 100-200 Grin. Wasser. Man crhitzt dann auf 1000. +
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