ErscAeinungen der Oxydation uncl Reduction. 45 Obedache von 120 Quadratzoll. In einer Lainpe leisteten 7-8 Quadratzoll Obediiche 36 Stunden lang imausgesetzte Dienste, und die gelinde und gleichmassige Warme davon liess sich praktisch benutzen. Wird Eisenoxydhydrat eiwiirmt, so schwarzt es sich in Alkoholdampf, erhalt aber bcini Erkalten seine friihere Farbe wieder. Gluht man es jedoch roth und taucht es in siedenden Alkohol oder starlie Ammoniakflussigkeit, so verwandelt es sich in schwarzes magnetisches FeO, FeZO3. t das Eisenosyd als Contactsubstanz wirkt, zeigtWie sich esonders bei der Sanerstoff-Entwickelung aus KO, c105. Wenn inan niimlich KO, ClO5 mit seines Gewichtes Fez03 erhitzt, so geht die Sauerstoff-Entwickelung bei vie1 geringerer Hitze und weit schneller vor sich, als wenn man, wie sonst ublich, Braunstein oder Kupferoxyd zumischt. Der Zustand sehr feiner Vertheilung ist beim Eisenoxyd als Contactsubstanz nicht nothig ; ein alter verrosteter Nagel thut dieselben Dienste. (Journ. fiir pa&. Cheni. Rd. 79. H. I.) H. B. r Ueber einige Erscheinungen der Oxydation und Reduction. K u h l m a n n hat die Beobachtung gemacht, dass die durch Sauerstoff -Absorption verharzbaren fluchtigen Oele kurze Zeit nach dieser Absorption energische Oxydationsmittel sind. 1st z. B. dem Terpentinole durch irgend eine Operation der absorbirte Sauerstoff wieder entzogen worden, wenn man dasselbe zur Entfdrbung einer Losun Indig in Schwefelsaure anwandte, so kann es von euem Sauerstoff aufnehmen und somit successive eine posse Quantitat eines Farbstoffes oxydiren. Leitet man durcli eine Losung von Indig in Schwefelsaure einen Sauerstoffstrom, indem man die Losung fortwahrend mit frisch destillirtem Terpentinole schuttelt, so wird die Losung bald entfarbt. Lackmustinctur, die man durch eine saure Losung von unterschwefligsaurem Zinkoxyd entfgrbt hat, wird in Berubrung mit Terpentinol, welches der Luft ausgesetzt war, roth und dann, auf Zusatz von Ammoniak, blau. Aehnlich verhalten sich Citronenol, Rittermandelol und selbst die fetten Oele, besonders die austrocknenden, wie Nussol, und die Fette uberhaupt. Daraus sei die Wirkung lf 46 Erscheiizunyeu der Ox?~dir:ionwul Ketlactioii. der Oxydationsniittel erkliirlioh, die man als Neichmittel fiir Palmol anwendet. Das Fett ist nach K u h l m a n n ' s Ansicht erst der Triiger des Sauerstoffes und iiberliefere denselben dann an den Farbstoff. Der Aether verhalt sich ganz iihnlich, nicht so das Benzin. Bei der Reduction oxydirter Substanzen treten oftmals dieselben oben beschriebenen Erscheinungen ein, so widersteht der Wasserstoff, welcher vorzuglich als reducirender Korper auftritt, besser jeder Auflosung, wenn er isolirt ist, als wenn er in chemischer Verbindung vorhanden ist. So wirkt z. B. das Sumpfgas und der Schwefelwasserstoff auf die Pflanzenfarben durch Desoxydation entftirbend und auch auf Metalloxyde rcducirend ein. Wenn der Wasserstoff auf gewisse Metallsalze einwirkt, so kann man annehmen, dass seine Wirkung durch den auf elosten Korper, von welchem seine Entstehung abhiingt, tedingt wird. Bringt man aber Chlorsilber in eine Fliissigkeit, in welcher durch Einwirkung von Schwefelshre auf Zink Wasserstoff frei wird, so reducirt der Wasserstoff das Chlorsilber nicht. Es ist demnach offenbar zur Reduction nocli nothwendig, dass eine Communication zwischen den Korpern, sei sic direct oder durch einen anderen Korper vermittelt, vorhanden sei. Nach K u h l m a n n ' s Meinung miisse man in folgenden F#llen dem Schwefel eine analoge Wirkung zuschreiben, wie dem Sauerstoffe und Wasserstoffe. Wenn man namlich Zink mit wasseriger schwefliger Saure zusamnienbringt, so entsteht, wie man meist annimmt, schwefligsaures und unterschwcfligsaures Zinlioxyd, die Fliissigkcit wird gelb und endlich bildet sich dns unlosliche Schwefeleink. So lange aber die Fliissigkeit gelb ist, hat dieselbe eine vie1 stiirker entfarbende Kraft als nachher, weiin sie das Schwefelmetall abgesetzt hat. Der Sohwefel befindet sich hier offenbar in einem Zustande, der ewischen Losung und Verbindung in der Mitte steht, einem lhnlichen Zustande wie der, i n welchem der Sauerstoff irn Terpentinole oder Aether enthalten ist. (Conzpt. vend. 7'. 41. 1,. - Chm.-phurm. C'entrbl. 18%. No. 56.)
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