70 Uroxansawe, ein ZersetzuP,yspi,odz~ctder Harnsattre. von Angina, von Zahnschmerzen und Verbrennungen. (Kellerls u. Tiedem. Nordarner. Mon.-Ber. 3. Bd. - Chem.-pharm. Cenlrbl. 1852 No.8.) B. Uroxaiisanre, eiii Zersetzungsyroduct der Harasiiure. S t a d e l e r fand, dass nus einer Liisun von Harnsaure in concentrirter Kalilauge nach einem alben Jahre tafelformige, glanzende Kr stalle entstanden, die sich bei naherer Priifung als dns alisalz einer neuen Saure erwiesen, die mil dem Narnen U r o x a n s a u r e belegt wurde. Diese wurde durch Zersetzung des Kalisalzes mit serdunnter Salzsaure oder Schwefelsaure rein erhalten, und zwar in concentrisch gruppirten Prismen. Sie lost sich wenig in kaltem Wasser, mehr in siedendem, aber unter Zersetzung und Rohlensaure-Entwickelung In Alkohol ist sie ganz unloslich, beim Erhitzen uber 100OC. wird sie zerselzt, durch Auflosen in Salpelersaure wird ein Oxydationsproduct der Saure erzeuqt. Ihre Analyse fijhrte C I n H 1 4 ( N B O I ~ .Sie ist demnach zu der Formel: 2H'O aus der IlarnsPure durch Aufnahme von Y Aeq. Wasser und Verlust von 1 Aeq. Ammoniak entstanden. 2H20+C1OHIN30O'+8H'O =%HZ0 Cl"HLlN60'~ P d + + Iiarnshure + N 2 H6, Uroxansaure und man lionnte sie belrachten als eine Verbindung des Amids der Ameisensaure rnit Oxaminsaure = 2 H'O, C203, C'OZ, N'H' C 2 H 2 0 2 ,N ' , H s , wodurch auch das Auflreten yon Ameisensaure und Oxalsaure, die sich in der Mutterhuge des Kalisalzes finden, erklarlich ware. M i t 6 Aeq. Wasser wurde sich die Uroxansaure gerade auf verwandeln in 4 Aeq. Oxalsaure, 1 Aeq. Ameisensaure und 3 Aeq. Ammoniak. Von der Alloxansaure unterscbeidet sich die Uroxansaure dadurch, dass sie die Elemente von 1 Aeqameisensaurem Ammoniumoxyd mehr enthalt; gleich wie aber beim Erhitzen der wasserigen Alloxansaurelosung eine Zersetzung unter Kohlensaure-Entwickelung eiptritt, so beobachtet man auch beim Kochen der Uroxanuaurelosung eine gleicbe Erscheinung Der Zusammenhang zwischen beiden Verbindungen hat Veranlassung gegeben, den Namen Uroxansaure dern Namen Alloxansaure nachzubilden. An uroxansauren Salzen hat S t a d e I e r ausser dern uroxansauren Kali noch dargestellt: uroxansaures Ammoniumox d, uroxansauren Baryt, uroxansauren Kalk, uroxansaures h e i o x y d und uroxansaures Silberoxyd. + Uroxansaure, ein Zerse~cungsproduct der Karnsaure. 7I Beim Erhitzen der Uroxaneaure bis auf 1300 C. bleibt, wenn die Gewichtsabnahme aufgehort hat, eine schwachgelbliche, zusammenhangendo, hygroskopische Mssse zuruck, die sich in der Zusamrnensetzung vom Urarnil durch einen Mehrgehalt von 2 Aeq. Wasser unterscheidet und die S t a d e l e r mit dem Narnen U r o x i l belegt. Bei der Bildung desselben hat die Uroxansaure 2 Aeq. Wasser und 2 Aeq. Kohlensaure verloren : 2HZO+C10H'4N601'= C 8 H l 4 " 6 0 3 + 2 H 2 0 + 2 C O ' , Uroransaure. Uroxil. und nimmt man an, dass das verlorene Wasser das basische Wasser aus der Saure gewesen sei, so ist wahrscheinlich, dass bei der Zersetzung der Uroxansaure beirn Kochen der wasserigen Losung sich allein die Elemente von 2 Aeq. Kohlensaure, nicht aber das basische Wasser von der Saure trennen. - Zwischen dern Uroxil und dern leich zusamrnengeselzten dialursauren Arnmoniumoxyd findet kein iiaherer Zusarnmenbang statt. S t a d el e r weiset am Schlusse seiner Abhandlung darauf hin, dass kein organischer Korper sich rnit solcher Leichtigkeil und in so vielfachen Verhiillnissen zu neuen Verbindungen umsetzt, als die Harnsaure. Bei der Oxydalion derselben gehen 2 Aeq. Stickstoff in das Alloxan, 2 Aeq. Stickstoff i n Harnstoff iiber. Shad el e r nun, dass die Alorngruppe, aus welcher der Harnsto steht, das Amid der Cyansaure (C2Nz, N'H ') darstellt, welches sich mit 2 Aeq. Wasser verbinden, und entweder in der Form von Harnstoff austreten, oder bei Gegenwarl starker Basen in Cyansaure und Ammoniak zerfallen kann. Bei der Bildung der Uroxansaure konnte die Cyansaure, vielleicht unter Urnsetzung der Alome, sich rnit den noch ubrigen Elementen der Harnsaure verbunden haben. (Ann. G. der Chem. u.Pharm.. Bd. 78. p . 286-297.) #?A!
1/--страниц