Verwandlung dee Guanins in Xanthin. 341 Die Zersetzung des Murexyds durch Sauren geht nach der Gleichun Cl6N6H8Olz+ 2 fib = C8NzHzCs+ CSX3H506 H3N vor sich und ee zerlegt sich demnach die Purpursiiure im Momente des Freiwerdens in Uramil und Alloxan. Diese einfache Zersetzungsformel beruht auf dcr Identitiit von Uramil und Murexan, welche von B e i 1s t e i n gleichfalls nachgewiesen wurde. (Annul. der Chem. u. Pharm. =XI. 176 - 191.) G. + Verwandlnng des Cnanins in Xantbin. Die grosse Aehnlichkeit des Sarkins mit dem Guanin, desscn Forinel sich nur durch ein Minus von €IN von letztercm unterscheidet, veranlasste S t r e c k e r , die Verwnndlungen des Guanins eincr naheren Untersuchung zu unterzichen. Lost man den durch Einwirkung von Sal eterstiure auf Guanin entstehenden gelben Korper in Kali auge auf, setzt Eisenvitriollosung hinzu und erhitzt zum Kochen, so erhalt man schwarzes Eisenoxyduloxyd und die davon abfiltrirte alkalische Losung ist vollig entfarbt ; sie giebt auf Zusatz von Essigsaure einen farblosen, flockigen Niederschlag, der auf einem Filtrum gesammelt wird. Die Substanz lost sich in 723 Th. kochendem und in etwa 1950 Th. kalteni Wasser, lcichter ist sie in Ammoniak, Kalilauge, Salzsaure, starker Salpetersaure oder concentrirter Schwefclsaure loslich. Aus der kalischen Losung scheidet sich der Korper in deutlich krystallinischen Bliittchen ab und erhalt nach den Analysen bei Berucksichdcs aus den Verbindungen abgeleiteten Atorntigun% gewic ts die Formel ClOH4N404, ist also nach der Gleichung: C10115N502 0 3 = C10EIQN4OQ HO N entGuanin standen. Dieser Korper ist rnit Xanthin identisch; die kalt gesattigte Losung in Wasser giebt mit Sublimatlosung einen weissen Niederschlag, mit essigsaurem Kupferoxyd keinen Niederschlag, indem sich erst beiin Kochen gelbgrunc Flockcn abscheiden, rnit salpetersaurem Silberoxyd cincn gallertartigcn X’iederschlag, der sich in Ammoniak nur sehr schwicrig liist. In seincn Verbindungsverhaltnissen gleicht das Xnnthin dem Guanin nnd Sarkin, nur Rind seine basischen Eigenschaften etwas schw#cher. Von den Verbindungen des Xanthins mit Siiuren wurden dargestellt: das schwefel- P + + + 342 Yroducte der trocknen Destillation thierischer Materie. saure Xanthin mit der Formel CloII4N404 f 2 (€10,SO3) + * a % das salpetersaure und das salzsaure Xanthin, C10H4 4 0 4 , HCI. Von den Basen bildete das Xanthin mit Baryt eine schwerlosliche Verbindung CIOH4N404 2 (BaO, HO), mit salpetersaurem Silberoxyd aus ammoniakalischer Losung einen h'iederschlag = CIO H4N404 2 AgO und aus saurcr Losung einen Niederschlag, dcr aus Xanthin und salpetersaurem Silberoxyd bestand. (Annnl. der C'hem. u. Pharnr. X X X . 141-156.) G. + + Die Prodncte der trocknea Destillation thkriseher Materie, A n d e r s o n hatte schon fruher nachgewiesen, dass in dern Knocheriol (LXppel'schen Oel) die ganze Reihe der Basen niit Alkoholradicalen vom Methylamin bis zum Hutylamin enthalten scien; es i3t ihm jetzt such gegluckt, durch die Auffindung des Amylamins an dem Verhalten gegen Jodaniyl und den Eigenschaften dcs Platindoppelsalzes (CIOHISN, €1 C1, PtC12) diesc Reihe noch zu vervollstiindipen. Zugleicli war A n d e r s o 11 irn Stimde, das Pyridin, l'icolin und Pyrrol in grossercr Menge darzustellen und genauercn lintcrsuchungen zu iinterwerfen. Das I'yridin ist eine olartige, farblose Flussigkeit, von sehr scharfem Geruch und nach allen Verhaltnissen in Wasser lijslich. Sein Siedepunct liegt bei 1160,7 C.; sein spec. Gewicht ist bei 0 0 = 0,!)858 und die Dampfdichte, fur C*OH5N und cine Condensation auf 4 Vol. berechnet, = 2,734. Es wurdcn mit HC1, I-IJ, h'O5,HO u. s. w. lrrystallisirbare Salzc dargestcllt und dabci die grosse Xeigung des Pyridins bemerlrt, 1)oppelsalze zu bilden, die meistens leicht krystallisirten und das Metalloxyd in einem solchen Zustande enthielten, dass es durch ubcrschiissiges Pyridin nicht gef2llt wurde. Das Pyridin zeichnet sich noch, wie die mit ihm homologen Basen, durch seine grosse Heseindipkcit aus, leistet oxydirenden Agentien grossen Widerstand iind wird bei der Einwirkung von Chlor, Rrom und Jod nur theilweise zersetzt. Das Picolin ist nach dcr Forrriel CI*H'N zusammengesetzt, besitzt ein spec. Gewicht = 0,9613 bei 00 und hat die Dampfrlichte = :3,29. Bei der Behandlung mit Chlorgas entsteht eine krystallinische Masse, wclche mit Wssser ubergossen, ein blendend weisoes, amorphes Pulver ungelost zuruckliisst. Das Pulver ist nach der be'$1 4 rcchneten Formel C "cl3 N, H C1 als salzsaures Trichlor-
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