36 Zur Iieniatniss des todten Meeres etc. Zur Henntniss des todten Meeres und des daraus gewonnenen Asphalts, X. L a n d e r e r veroffentlicit dariiber Folgendes: Das todte Meer oder der Asphalt-See der Alten ist der bcriihmteste Salzsee in Westasien. In den Mosaischen Biichern heisst derselbe Rleer von Sodom und Gomora und bei den Arabern Lot Denitz, weil Lot in jener Gegend wohnte und dessen Weib in eine Salzsaule umgewandelt wurde. Die Lange dieses Salzsces wird auf 12 und dessen Breite auf 2 Meilen ungefahr angegeben. Den Namen AsphaltSee hat das todte Meer von der Menge Asphalt, welcher auf der Oberfkiche desselben sich schwimmend findet und in bedeutenden Mengen auf die Ufer nusgeworfen wird. In den stein- und holzarmen Wiisten Syriens und Arabiens dient der Asphalt vorziiglich als Baumaterial, indem die Bewohner ihn mit Sand, Salz, Thon und Muschelkalk vermengen, aus dieser Masse Backsteine formen, sclbe in der gliihenden Sonnenhitze fest austrocknen lassen und zum Hauser- und Hiittenbau verwenden. I n den alten Zeiten wurde der Asphalt zum Einbalsamiren der Leichname verwendet und, wie aus den aufgefundenen Mumien zu ersehen ist, wahrscheinlich ini geschmolzenen Zustande in die Hohlen des Korpers gegossen. Heutzutage gebrau&en die Syrier den Asphalt zum Kalfatern der Schiffe, zum Beschniieren der Baumc und zuin Verstreichen der Mauerrisse in den Wanden. I n andern Platzen jedoch in der Nahe des todten Meeres findet sich eine Art Maltha oder Erdpech, das einer Liisung des Asphaltes in einem Erd- oder Steinole eicht, und aus diesen werden inittelst Zusatz einer Art tinksteines, den man Mosesstein nennt, steinartige Mafisen gefornit, aus dencn man eine Menge von Gefassen, Bechern und lihnlichen Gegenstanden theils auf der Drehscheibe, theils auf der Drehbank verfertigt, welche von den Reisenden geknuft und mit nach Europn gebracht werden. Eine Menge yon Heilmitteln (Jlatsch) merden nus Asphalt von den Bewohnern dieser Liinder bereitet und als Melhams, Mantsuns, Balsahams gegen die verschiedensten Krankheiten angeriihmt und angewendet. Das Wasser vom todten Meere, welches X. L a n d c r e r erhielt, variirt jedoch von dem friiher untersuchten in Betreff des spec. Gewichtes, welches L a n d e r e r zu 1,285 angiebt, wahreiid G m e l i n solches mit 1,212 bezeichnet. !# Ueieber die HolsbAlcn. 37 Das Wasser dieses weltberuhmtcn Sees ist lrlar und hell und bei guter Verschliessung des GefAsses knnn dasselbe Jahre lang im unveriinderten Zustande auf'bewahrt werden, ohne sich zu triiben oder einen Niederschlag abzusetzen. Der Geschmack clesselben ist sehr salzig, styptisch, bitter und der Salzgehalt so bedeutend, dass es auch den das Schwimmens ganz Unkundigen lciclit ist sich auf der Oberfliiche des Wassers zu halten. Die Haut des Badenden wird oft rosenartig, schmerzhaft gerothet und bedeckt sich mit einer Salzkrustc. Das zur Analyse gegebene Wasser des todten Meeres zeigte einen bedeutenden Gehalt an freier Salzsiiure und die die Haut excoriirende Eigenschaft durfte wahrscheinlich diesem Gehalte an freier Saure zuzuschreiben sein. Die Rraber trinken das Wasser auch wegen seiner heilkriiftigen Eigenschaften bei Krankheiten des Unterleibes; ebcnso findet der an den seichten Ufern sich ansammelnde Schlamm eine Anwendung zur Bcreitung bei scrophulosen Geschwiilsten. (Buchn. Repert. Bd. 3. I . ) B. Ueber die Hobkohlen. Eine langere Abhandlung V i o 1e t t e ' s iiber dieeen Gegenstand ergiebt folgende Resultate : 1) Die bei ein und derselben Temperatur verkohlten Hiilzer geben nicht dieselbe Quantitat Kohle; die Ausbeute an Kohle, welche bei 72 Holzsorten zwischen 30-540 variirt, ist also nach der Natur des Holzes verschieden. 2) Die Kohlen aller bei ein und derselben T.emperatur verkohlten Holzer haben nicht dieselbe Elementarzusammensetzung, die Menge cles Kohlenstoffs variirt bei der Analyse von 72 Holzarten uin 15 Procent. Die Zusammensetzung der Kohlen variirt folglich nicht allein init der Temperatur der Verkohlung, wie friiher bcwiesen wurde, sondern auch mit der Natur des Holzes. 3) Bei demselben Baume sind die constituirenden Substanzen ungleich vertheilt : das Blatt und die Wuraelfaser haben dieselbe Zusammensetzung ; sie enthalten 5 Proc. Kohlenstoff weniger, als das Holz des Stammes; die Rinden des kleinsten Zweiges und der kleinsten Wurzel haben dieselbe Zusnmniensetzung, sie enthalten 5 Proc. Kohlenstoff mehr, als die R i d e des Stnniines. Dns eigcntliche Holz hat dieselbe Zusammensetzung in1 Stainmc, in den Aesten und Wurzeln. Das Blatt enthslt 33 Proc.
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