286 ReBliug, Cyclumoi graecum, ICvxA&pivoS, aucli liuwr2apiS bei Hippokrates, findet sich in vielen. Theilen Griechenlands sehr haulig. Die Wurzel besitzt, wie bekannt, im frischen Zuslande einen sehr scharlen und bittern Geschmack. In Griechenland sah ich nie, dass die Leute dicse Wurzel anwandlcn, wohl jedoch in Kleinasien und auf den MisinBazars und denen von Konslanlinopel, wo ich sie auf Fadcn gereiht antraf Die turkischen Hekims schreiben dieser frischen Wurzel specifische Wirkungen gegen Melancholic und chronischc Leberleiden zu. Sie wird mit Honig zu ciner Latwerge bercitct und dem Patienten taglich zu 2-3 Liiffel voll gegeben. Die Wirkung sol1 sehr drastisch sein, ohne jcdoch im Geringslen Leibschmerzen zu verursachen. Ehenfalls gebrauclien die Tiirken die Bliithen von Cyclamen graecurn, mit Ilonig gekocht, gegen Keuchhusten der Kinder. Gegen chronische Rheumatismen gebrauchen die Leutc in der Tiirkei als unfehlbares Mittel cine Pasta escharetica, dercn kaustische Wirkring jcdoch, wie es scheint, durch den zugesetzten IIonig sehr gemilderl wird, so zwar, dass sie nur als Rubifaciens wirkt und in Folge des dadurch hewirkten Antagonismus das vom Rheumatismus befallene Organ daton befreit Man bercitet diese Pasta aus Aetzlialk und IIonig, wclclic, zur Salbe gemischt, auf die schmerzenden Stellen applicirl wird und auf ihnen liegcn bleibt, bis der schmerzcnde Theil stark gerotbet wird. Einige pharmakognostische NotiZen ; von Ed. Rebliiig, Apotheker in Langenselza. __- I ) Radix Zerumbet. - Diese, auch Cassamunar-lngwer genannte Wurzel ist eine seltene, jetet nicht mehr im Handel vorkommende Drogue, welche sich unter Radix Zedoariae, oft bis zu 1/32 und mehr vorfindet, und aus eincqe plrtr?nnkognostische Nolizen. 987 welcher man sic sich fiir dic Sarnmlung auslcscn liann. Die Wurzcl untcrschcidct sich rccht gut von der Zedoarta, wcnn man diese nuf einem 'I'ische gut ausgebreitel unlersucht. Es sind dcr Zedonria iihnlichc, doch vicl lileinerc Qmcrdurchschnitte und die meist unregelmassigen, schei1)enformigen Stiirke haben cine vie1 hellcrc, fast wcisse Farhe rnit eincm gelldichen Schein. Aus dcr Schnittflache hangen lange blash%iiinlichc Fnsern heraus. dic Substanz der Wurzel ist sehr schwamrnig und bcsteht aus Zcllen, w e l c k dichl, scheibenformig mil Stiirkmehl angefiillt sind; dazwischen Iicgcn llin und w i d e r , unregelmassig vcrlheilt , orangrpclbe Illiischcn , welchc den gelben, harzigen Farbstoff, im frischen Zustantle wohl atherischcs Ocl. enthalten. von welchem der aromalische. eigentbumliche. kampberabnlichc Geschmack herruhrt. Die anhangcndcn Zascrn sind die langgestrecktcn Zellen mil zwischenliegenden Spiralgefassen. Bestreicht man die frischc Schnittflache mil Alkohol, so werden die Wurzeln, welche viele tlarzbliischcn haben, citrongel6 gefarht. Ncbenbei machc ich noch tlarauf aufmcrksam, beim Durchsuchen, der Rod. Zedonrtae auf Nuces romicae zn achten. welchc icb unlangst auch darunter fnnd. 2) 0 p i u rn. - Auch ich habe die Erfahrung gemacht, und mochte wohl aussprechen, dass das Opium in Substanz nicht mehr angcwcndet wcrden ntochtcx, sondern an dessen Stelle ein Extract, n i t schwachem Spiritus bereilet, nachdern vorher ein gewisser Gehall von Morphium darin nachgewiescn sein musste. Vor rnehrcren Jabren Pfund schweren Rroerhiclt ich Bgyplisches Opium in den von ganz weicher Bcschaffenheit. sonst kraftigem Gere& und. Geschmack. und tiess sich nichts Verdiichtiges damn wahmehmeo. Bei naherer Priifung durch das Mikrwkop rand ich einen bedwenden Stiirkemehlgehalt, und cs schien mir das Amylum in Griisse uod Gestalt mi& dem dcs Weizcnmehls ubereinzustimmeo. Fur mehe Sammlung behiell ich ein Brod zuriick, das im ungetxocknelcn Zustande vie1 leicbter, als ein nicbt nnvsrd&hliges erkannt 288 Reblziig, werdcn kann. Das trockne Opium enthieh ziemlich 40 Procen t A rny lum. 3) Carrnin kommt jetzt rnit Kartoffelrnehl verrnidit vor. 4) U e b e r d e n U r s p r u n g d e s H o n i g s . - Dass die Dienen den Ilonig nicht aus den Blurnen oder aus den Absondcrungsorgancn vcrschiedcncr Pflanzcnthcile einsamrneln, durfte aus naclis~ehcndenBemerkungcn zu folgern sein. h i rncinan Untersuohungcn vcrschicdencr Korpcr bezuglich ihrer Krystalliaation cntleerle ich nuch die Nektarbehalter verschiedener Blumen, uni den Inhalt krystallisircn zu lassen. Ich 1)rachte nhinlich cinige Tropfen auf ein Glastafelclwn und liess dieses i n einem Bucherschranke rnclirere Tngc ruhig stchea. Bci niiherer Untersuchung fand ich, dnss die wcnigen Tropfen so krystallisirt waren, dass kein Syrup iibrig war. Uie Krystalle lagcn wohlausgebildet neben einandcr und waren tlenen des Rohzuckers, dern klinorhornhischen Systcm angehGrend, viillig sanlt iiber sie wcgfahrend. glcicli. Mit der Fiii&pikze fand ich sic viillig trocken und scharlkantig. Anders verhielt sich der Honig, desscn Krystallbildung unter glcichen Bcdingungen ahnlich tler des lirumel- oder Harnzuckers war. hur cin ganz vortrefllicher Honig aus hiesigcr Gcgend niachte davon einc Auenahrne; auch in diescm fand ich einigc scharfkantige, gut ausgcbildete rhornbisctie Krystalle. Die Pflanzen, wclche ich untcrsuchte, waren : Ikfolium alpestre, Antii*rhinum mojus, Linaria vulgaris, Gloxinia, Slachgs palustris, Asclepios cclrnosa (?), Platanthera bifoolia, S?pphyturn offieinale, Salria pratensis etc. Der Nektar der Linde blieb jcdoch schmierig; die Ursache mag wohl sein, dass sich der abgcsondcrte Saft sogleich uber die feinen Harchen vertheilt und bei diescr hijchst feincn Vertheilung der Einwirkung. der Luft zu sehr ausgesctzt ist. M i t s ch c r 1 i ch bernerkt irgend wo, dass die Manna vOn Tamarix gallica ursprunglich wohl bloss krystallinischer Zucker sei, welcher erst spatcr in Mannit ijbergehe. einige pharmakognos&ische Kotizen. 289 Da der Nektar langere Zeit in der warmen Llunslatmosphare ties Bienenstockes auch noch mit thierischen Stoffen und den vielen unter dem Honig befindlichen Pollenkorperchen in Beruhrung ist, \Ind er anfanglich nach ziemlich dunnflussige Consistenz hat - ich fand ihn bei Fratillaria imperaulrs 13 Procent Zucker haltend - so liegt wohl ziemlich nahe, daes der krystallinische Zucker (Rohrzuckermodification) in die verschiedenen Zuckerarten iibergefuhrt werden muss, (lie man in neuerer Zeit mic Hulfe des Polarisations-Apparates entdeckt hat. Ich muss hier noch einer Zuckerbildung Erwahnung thun, die beim Aufbcwahren von Sem. Colchico' statt Fan& Der frisch gessmmelte Samen war, obne vorher an der Luft getrocknet zu sein, in einem Papiersack in einem holzernen Schiebkasten aufbewahrt wordcn. Nach Verlauf mehrerer Monate fand ich den Samen ganz schmierig, wie wenn er mit Syrup angefeuchlet worden ware. Die Peuchtiskeit hatte einen sussen Geschmack, und mit Alkohol abgewaschen, hinterlicss dieser beim Verdunsten einen Syrup. welcher mil Ochsongalle und Schwefelsaure die beliannte kirschrotbe Farbe lieferte. Arch. d. Pliann. CXVIII. Bds. 3. Aft. 19
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