chinin gegen profuse Schweisse. - Gepulverte Droguen des Handels. 217 Chinin gegen profuse Scbweisst: wendet Dr. C u r r i e schon seit dreissig Jahreh Siusserlich angeblicli mit bestem Erfolge an. Er benutzt dazu eine Lbsung von 8 g. Chininsulfat in einem halben Liter Weingeist und l%st in Zwischenraumen von mehreren Stunden den ganzen Kiirper mit einem in die bezeichnete Idsung getauchten Schwamme waschen. Nan wird freilich bei Beurtheilung dieser Angabe weder deren Quelle noch die etwaige Wirkung des Alkohols ctllein ausser Acht lassen diirfen. /Tho Quinologist. Vo.?.6. No. 1. Pag. 14.) Dr. G. V. Gepnlverk Droguen des Handels. - Ueber die Zuliissigkeit oder Nichtzulisigkeit des Einkaufs von Droguen in gepulvertcin Zustand ist schon vie1 hin und wieder gestritten worden und wenigstens in e i n e m deutschen Staate ist es den Apothekern schlechthin verboten, ihre Pulver aus Droguenhandlungen zu beziehcn. Es ist daher recht dankenswerth, dass ein praktischer Amerilianer C. B. A l l a i r e sich die Miihe genommen und nicht weniger als 416 solcher Pulversorten einer genauen rnikroskopischen Untersuchung unterworfen hat, deren Ergebniss er in ,,The Q u i n o l o g i s t " mittheilt. Letztere in Philadelphia seit fiinf Jahren erscheinende Monatsschrift verfolgt den Hauptzweck der Verbreitung einer genauen Kenntniss der Chinarinden, ihrer Alkalo'ide und deren medicinischen Verwendung, bringt daneben aber auch sonst manches Interessante, so in No. 1 von 1883 die oben erwahnte Untersuchung, deren Resultate in tabellariscber Form sich zusammengestellt fmden. Es ist allerdings zu bemerken, dass es sich dabei nur urn amerilranische Droguen handelt, ein direkter Schlnss auf die Qualitiit derjenigen Pulver, welche im europaischen Handel vorkominen und specie11 von deutschen Pulverisiranstalten geliefert werden, somit nicht gestattet ist. Dies vorausgeschickt, sei von dem Nachgewiesenen Einiges mitgetheilt. Als ziemlich allgemeine Regel wurde beobachtet, dass solche Pulver, welche nur selten und in kleinen Mengen verlangt werden und dabei nieder im Werthe stehen, uiiverfdscht bleiben, jedenfalls deshalb, weil hier die Falschung nicht rentirt. Ferner bleiben von fremdartigen Beimischungen meist auch diejenigen Pulver verschont, deren Rohmaterial in verschiedenen, worunter sehr biUigen Sorten im Handel vorkommt. Als Beispiel der beiden Fllle mag dienen die Aloi.:, deren 11 gepriifte Pulverproben nur in einem einzigen Falle eine Fiilschung zeigten , ferner Cnntharidenpulver , mo alle 4 untersuchten Proben rein waren und endlich Mutterkom, welches in allen 8 Proben von Beimischungen fiei war, wohl deshalb, wed in den billigen wurmstichig gewordenen Posten das beste Mittel gegen Fiilschungsneigungen sich prasentirt. Dagegen war Chinapulver in 9 F a e n unter 11 mit Stiirkemehl gemischt und ferner das Pulver von Wurzelrinden regelmiissig durch Pulvern der ganzen Wurzel hergestellt worden. 218 Unentflammbare Stoffe. - Bierfakchung. Gepulverter Succus Liquiritiae zeigte sich in sammtlichen untersuchten 36 Fdlen mit Stirkemehl und Zucker vermischt, jedenfalls in der Absicht gleichzeitiger Erzielung eines Gewichtsplus und des Trockenbleibens. Ersterer Grund war es allein , welcher von 45 Proben Ipecacuanha 38 gefdscht erscheinen liess, und auch die Filschung von 18 Rhabarberproben unter 44 veranlasst hatte, wozu meist Rhapontik benutzt war. Dagegen zeigten sich wieder alle 1 2 gepruften Sussholzpulver absolut rein. Alles in Allem genommen bleibt fur den gewissenhaften Apotheker Grund genug iibrig, seine Pulver selbst herzustellen. Da dieses aber doch nicht uberall streng dmhfiihrbar ist, auch beim besten Willen nicht, so wiirde sich fiir gar manches Land die SchaEung eines der Pariser Pharmacie Centrde nachgebildeten Institutes nach verschiedenen Seiten hin empfehlen. Tor Allem w%re den amerikanischen Apothekern und deren Publikum damit ein entschiedener Dienst erwiesen, denn die Abhangigkeit von den ,,Pulvermiiiern '' ware damit beseitigt. (The Qzcinologist.) Dr. G. P. Unentflammbare Stoffe. - Die Frage, welches der verschiedenen zur Impragnirung leicht entziindlicher Gegenstiinde behufs Sicherung gegen Flammfeuer empfohlenen Salze den Vorzug verdiene, hat eine Commission in Monaco auf experimentellem Wege zu lbsen versucht und ist dabei zu dem Schlusse gelangt, dass Ammoniumsulfat allen Anforderungen entspreche. Seine Anwendungsweise ist die denkbar einfachste, denn es geniigt ein einfaches Eintauchen der zu impragnirenden Stoffe in die auf etwa 50° erwtirmte Liisung, deren Concentration eine um so starkere sein muss, je feiner und entflammbarer das betreffende Gewebe ist. Fur gewbhnliche Leinwand genugt eine zehnprocentige Lbsung. Handelt es sich um Imprilgnirung von Holzconstructionen, so werden die einzelnen Holztheile unter Druck mit der Liisung gesattigt und nach stattgehabter Austrocknung die Procodur ein zweites Ma1 wiederholt. Sollen die betreffenden Gewebe eine gewisse Appretur erhalten , so wird der Liisung des Ammoniiimsulfats Stiirkekleister zugesetzt, nur muss dann damuf geachtet werden, dass die Pktteisen nicht so heiss in Gebrauch genommen werden, um eine Zersetzung des Salzes hervorzurufen. Auch von der iikonomischen Seite betrachtet empfiehlt sich fur den gedachten Zweck das Ammoniumsulfat an erster Stelle. /Anna& d i Chim. appl. alla Farm. ed alla Med. Dioembre 1882.) Dr. 6. V. Bierftlschung. - Die Anforderungen der Italiener an den Geschmack des Bieres scheinen ganz andere zu sein, als man sie in Deutschland zu finden gewohnt ist. Es wird namlich von dort und zwar aus Monaco berichtet, dass ein Bierbrauer in Strafe genommen wurde, wed er dem Biere Schwefelsaure zpsetzte ip der Bbsicht,
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