PO6 Ueber die einheimischen Valerimen. vorhin mit einer zweiten Blase verfahren, gab dieselben Erscheinungen, wie die ersten Versuche. Zur Entscheidun , ob in ersterem Falle die Gahrung eintrat, weil gewohn iche Luft im Cylinder war, wurden die vorigen Versuche mit erhitzter Losung wiederholt und einmal Sewohnliche Luft, das andere Rlal Sauersloffgas durch einen im Boden des C linders angebrachten Hahn zugelassen. Die Gahrung theiyte sich bier nicht der Fliissiskeit irn Cylinder mit. Die Verfasser stellten noch Versuche iiber die Gahrung in Wasserstoff an, ebenso in Kohlensaurc, und gelangten zu der Ansicht, dass die Aneaben von G a y - L u s s a c , dass in jenen Gasen keine Gagrung eintrele, richti? vie anzunehnien sei. Sie bemerken dabei, class immer von dem Zustande der Reife der Trauben abhange, sowie auch, ob sie langere oder kurzere Zeit an der Luft lagen. Die Versuche, welche B r e n d e ck e iiber die Gahrung anoestellt hatte, sind ebenfalls von den Verfassern wiederh&, und die Resultate stimmen im Allgemeinen iiberein, nur wurde in der qehorigen Fliissiokeit aus Traubenzuckerlosung und rnit Kalilauge behanzelter Papierfaser, sowie in einer zweiten gegohrenen Flussigkeit, wo anstatt der Papierfaser ebenso gereinigte Strohstucke angewendet wurden, kein Weingeist aufgefunden. Die Gahrung gins ohne Hinzuthun von weinsaurem Ammoniak vor sich. Bei Anwendung von Holzkohle und Schwefelblumen, (beide Substanzen rein) anstatt der Papierfaser oder der %ohstucke trat ohne Zusalz von weinsaurem Ammoniak keine Gahrung ein. Weingeist war aber auch in diesen Flussigkeiten nicht aufzufinden. (Bullet. de St. Pelemburg. Pharm. Centrbl. 1847. Air.45.1 B. P ___- Ueber die ein heimisclien Valerianen. L. v. S chl ech t e n d a I hat iiber dasVorkommen der einheimischen Valerianen 1:olgendes zusarnmengestellt : K o ch hat in seiner vortrefflichen Synopsis, wie er im Allgemeinen nicht sehr auf die specielle Verbreitung der einzelnen Arten eingeht, auch hier nur irn Allgemeinen die Art der Standorte angegeben, fuot aber bei Y. sambucifolia hinzu, class sie im Osten Deutsc%lands von Frankfurt an der Oder bis Steiermark vorkomme, ausserdem noch vereinzelt bei Hamburg an der Elbe. In Schlesien und Miihren ist V. sambucifolia Gebirqspflanze, welche bis in die Ebene hinabsteigt und also den Flussen folst, wie der Standort bei Frankfurt andeutet, 207 Ueber die eznheimischen Valerianen. und wie R e i c h e n b a c h angiebt, dass sie der Elbe ins Konigreich Sachsen folw, was denn auch den Fundort bei Hamburg erklarlich macht. Aber auch der Lausitz, bcsonders der ostlichen, ist sie nach R a b e n h o r s t nicht fremd. Zwischen diesen Fundorten und dem von W a1 1,rot h von seiner gewiss nicht verschiedenen V. promwens an egebenen - nstellenweise in schattigen Hainen und au feuchten Abhangen des siidwestlichen Harzescc hat sich neuerdings ein Zwischenliegender gefunden, indem Dr. G a r c k e diese Pflanze i m Juni bluhend am Loberhache zwischen Delitsch und Bitterfeld antraf. Endlich schliesst sich als westlicher Standort das Herzogthum Westphalen an, vielleicht auch ein Theil des hlunsterlandes. Auf der andern Seite finden wir bei H o s t die Angabe. dass V. sambucifolin in htcmidis subalpinis Bohemiae, Momviac, Austriae, Styriae superioris wachse : durch N e i l r e i c h , der sie als haufiger in den Thiilern der Voral en, dann aber auch in einzelnen Exemplaren mit der Far. major der V. officinalis auf feuchten und sumpfigen Wiesen fand; durch M a1 y, welcher die Voralpenwalder, aber wie es scheint iiur im nordlichen Steiermark, als Wohnplatz nennt. Weiter nach Osten zeigt sie W i e r z bi ck i bei Steyerdorf in Waldern im Banat an. Folgen wir der Alpenkette nach Westen, so erwahnt H o p p e , dass sie in Menge in der Umgegend von Salzburg, wo man sie stets fur V. officindis gehalten hahe, wachse. Es ist nur bedenklich, dass H o p p e als Unterschiede von V. officinalis das ganzliche Kahlsein der Pflanze und die Geruchlosigbeit h e r Wurzeln anfuhrt, was sich bei der westphalischen Pflanze nicht so fand, indem sie bei allgemeiner Behaarung auch ein, wenn vielleicht urn Weniges schwacherer Geruch an den Wurzeln zeigte. Der Schluss dieser westlichen Alpenverbreitung findet sich in L a gn e r’s Mittheilung, dass sie bei Freiburg in der Schweiz an feuchten Waldrandern vorkomme. Was den Stand unct und das Vorkommen der V. sambucifolia ausserhal der deutschen Flor anbeIan t, so zei t L e d e b o u r ’ s Fl. Rossaca zwei offenbar nac Koch’s organg auf estellte Arlen: V. exaltata mit mehrfachen Stengeln und fe lenden Stolonen, und V. officinadis mit einfachem Stengel und rnit Stolonen, ausserdem aber fihrt C z e r n i a c e w in der Ukraine eine V. stolonifera auf, welche, niir dem Namen nach bekannt, glauben lassen konnte, dass sie auch wieder V. sambucifolin sei, wahrend L e d e bo u r’s Angabe zweifelhaft lassen nmss, bis wie weit sich etwa V. sambzmfolia noch erstrecken - a g % f P 208 C'e ber a bp i t i r'schen Cardamom. moge. Die scandinavischen Floren haben nur V. officinalis, s rechen bei dieser auch nicht von Stolonen, doch hat I f 7 m a n n bei Stockholm eine sprossentreibende V. offic. gefunden, von welcher nicht zu sagen is[, wohin sie gehore. Die Floren von Frankreich unti ltalieti haben nur V . offic. und erwhhnen der Sprossen bei ihr nicht. Was in England als V. offic. betrachtet wird, ist man geneiot, nach S m i t h 's Beschreibung grosstentheils fur V . sam$ucifofia zu halten. v. S ch 1e ch t e n d a 1 deutet ferner darauf hin, dass zur sicheren Erkennung dieser Pflanze auch die Frucht ~ e h o r e , auf welche auch schon W a l l r o t ti in seinen Diagnosen Rucksiclit genommen hat. Nach seinen ferneren Vergleichunp der V. officinalis und V. sambzicifofia scheint eine Verschiedenheit darin zu lieoen, dass die Auslaufer bei V. o[ficinalis kurz sind, unter 8er Erde liesen und nur eine Terminalknospe bilden, daher denn auch wohl zwci uber einander stehende, durch ein Zwischenglied getrennte Wurzelbiischel zu rnachen pflegen, wahrend sic bei Val.sambucifofiu mehr oberflachlich verlaufen, langer sind und an ihren Knoten mehr oder wcniger ausgebildetc Blattpaare oder Knospen hervorbringen. (Uot. Zty. 5. Jahrg. Nr. 26) u. Ueher abyssinischen Cardamom. Ch. B e c k e hat brieflich an P c r c i r a herichtet, dass es ausser Zweifel sei, dass in Shoa die h'orarzina Gurrigie Gewiirz genannt werde (die Schreibart Guraque sei falsch und riihre von den Portuniesen her), woraus man nun gefolgert habe, dass dassette wahrscheinlich ein Product des Landes GurAgie sei, welches an Shoa von sudlicher Seite her grenze; allein dem sei nicht so, jeneBenennung zeige nur an, dass das Gewiirz nach Shoa aus oder auf dem Wege von GurAgie liomme; iiberdies hotme die Hohe von Guragie am ostlichsten Rande des abyssinischen Plateaus, im 8-9O nordlicher Breite nicht weniger als 8-9000' uber dem Meere betragen, desshalb seine Tcmperatur niclit zuin Gedeilien einer tropischen Prucht sich eignen. Nach allen Ermittelungen aber musse man annehmen. dass die Frucht lief aus dem Innern Afrikas und zwar aus Tuinhe jenseits der blauen Berse komme. 3 olinson's h i nung, dass die Pflanze im tiefen Tliale des Abiah wachse, heruhc auf Irrthurn. Allerdinss liege Tumhe irn wesllichcn Abyssinien dctn Lande dcr Korarima westlich vom Dedhesa deni geraden siidlichen Arme dcs Bahr el hzrek: der indess
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