Ueber Extinction dcq Quccksi11)evs vcrniittelst fetter KGrper. 275 die h'eimbkttcr folgenden Nicderblatter , nie jener selbst an. Ueber dem obersten Blatte folgt oftcr noch cin unvollkommenes Elatt, manchmal auch sofort das erste bald absterbende Laubblatt, wiihrend dcs zweiten Sommers stirbt der Keimspross ab und verschwindet allmahlig und bleiben die dadurch freigrewordenen Xnospenfiprossen nach volliger Ausbildung ihrer Knollenwurzel stationiir, um im nachsten Jahre denselben Entwiclcelungsgang durchzumachen. Sprossenanlagen ohne Knollenwurzel gehen bald zii Grunde. Bliihreife Exemplare verhalten sich im Wesentlichen s o , wie die beschriebenen , sind aher in allen Theilen krliftiger. Der Spross hat eine grossere Zahl BlRtter , wovon die Russeren schuppenformig, oben abgerundet sind und dicht auf einander liegen. I n der Achsel der Ziusseren Blatter findet man j e eine Sprossenanlage, welche im nachsten Jahre eine Knollenwurzel treibt ; ihre Znhl betragt im Ganzen 2--4. Sie besilzen eine grosse Aehnlichkeit mit denen der Ophrydeen. Rur aus den Bchseln der im Boden befindlichen Rliitter, nicht auch ails den iiber dem Boden befindlichen, wie bei A. Napellus und den verwandten Arten, treten Schosse mit Xnollenwurzel hervor. Von Decandolle und Reichenbach ist A. Anthora wegen der stehenbleibenden Bliithenblatter in eine besondere Ahthcilung gestellt worden. ZU jencr Eigenthumlichkeit kommen noch: Die Beschnffenheit der Kcimbltitter; das Fehlen der eigentlichen Laubblitter in der ersten Vegetationspcriode und der Umstand, dass sich ein hypokotyles Achsenglied nicht entwickelt. (Achter Jnhlasb. d. Blrw. natum. Vereiib 1873. p . 339 -350. Zeitsch. f. d. gesch. Naturwissensch, v. Giebcl. Bd. VlI Febr.- u. Murzhcft.). c. s. Ucbcr Extinction dcs Qnecksilbers vermittelst fetter Kiirper. Mehreren Fetten hat man eine besondere extingirende Kraft eugeschricben und diese von ihrer chemischen Zusammensetzung hergeleitet j aber M a g n e s - L a h e n s ist der Ansicht, dass die Consistenz der Fette dabei von griisscrem Einflusse ist, als die chemische Zusammcnsetzung. E r schliesst diess aus folgenden Beobachtungen : 1) Die bei gewohnlicher Temperatur fliissigen Fette veywandeln, in' kleiner Menge angewandt, das Queclwilber rawh 18" 276 Ueber Extinction des Quecksilbers vermittelst fettcr EGrpcr. in eine homogene und haltbare Paste; ihr Hauptvortheil besteht dabei in ihrem fliissigen Zustande. 2) Die bei gewohnlicher Temperatur festen Fette extingiren, in derselben Quantitlt angewandt , das Quecksilber verhaltnissmiissig schwierig und langsam j operirt man aber damit, nachdem sie durch Wiirme verflussigt worden sind, so hat man beinahe denselben giinstigen Erfolg, wie mit den fliissigen Fetten. Allein das Praparat halt sich nicht, und das Quecksilber erscheint wiederum in grossen Tropfen, denn beim Erkalten erhartet die Masse und bekommt unzahlige Risse. Demnach beruht die Extinction des Quecksilbers auf einer diinnen Fettschicht , welche die unendlich kleinen Metallkugelchen einhiillt, sie auseinander halt, und der %Process schrcitet fort oder halt inne, je nachdem der Ueberzug seinen Zusammenhang bewahrt oder zerreisst. Folglich ware dic Extinction des Quecksilbers d m Resultat eines rein mechanischen, nicht eines chemischen Aktes. Die geringe Mengc Quecksilberoxyd odcr Oxydul , welchc sich bei anhaltendern Reiben der Salbe und bei 1Angerer Beruhrung dersclben rnit der Luft bilden SOH, steht rnit dieser Annahnie nicht im Widerspruche. Der gunstige Einfluss der Verflussigung auf die Flhigkeit des Schmalzes, das Quecksilber zu todten, und die (theilweise) Wiedervereinigung des Metalles beim Erkalten dcr Massc erklart es, warum dcr Pariser Codex vorschreibt, das Schmalz solle sich wahrend dcr Verreibung mit dem Checksilber im halbflussigen Zustaqde befinden. Allein die Operation schreitet, so ausgefuhrt , nur langsam VorwTiirts, das Felt, wird in Folge des grossen Zeitaufwandes leicht ranzig und die Salbe zu weich, und offenbar aus letzterem Griinde ist ein nicht unbedeutender Zusatz von Wachs vorgeschrieben worden. Geleitet von diesen Betrachtnngen, hat der Verf. schon seit liingercr Zeit bci Bcreitnng der Quecksilbersalbe eine Blcine Menge Mandelol rnit giinstigcm Erfolge zugesctzt, und zwar in folgendem Verhiiltniss: Quecksilber 1000 a”. Mandelol 20 7, Schweineschmalz 980 ,, Zuerst wird das Metal1 mit dem Oele allein verrieben. Wenn diess zwolf bis funfzehn Minuten gedaucrt hat, sieht man schon fast gar kein Mctallkiigelchen niehr mit blossem Conservirung dcs Wciiis. - Gchandlung dcs Weins ctc. 277 Auge. Nun setzt man von dem Schmalzc 200 g. in1 geschmolzcncn Zustande hinzu und fahrt rnit dem Reiben fort. Meist ist binnen kaum einer Stunde die Extinction erreicht, worauf der Rest des Fettes kalt zugemischt wird. Statt des im Codex vorgcschriebenen benzoehaltigen Schmalzes schlagt der Vcrf. folgende Formcl vor : Quecksilber 1000 g. Mandelol 20 ,, Perubalsam 20 ,, Schweineschmalz 960 >, Das Quecksilber verschwindet uberraschend schnell in dem Gemisch von Oel und Balsam; im Uebrigen wird wie oben verfahren. (Journ. de Pharnz. et de Chim. 4. Skr. xvz. 220.). G. C. W. Conservirung des Weins nnch P a s t e u r ’s Verfahren. Prof. N e u b a u e r in Wicsbaden hat P a s t e u r ’ s Verfahren, den Wein auf 60° bis 65O C. zu erhitzen, rnit Rothwein versucht, indem er die Flaschen in ein Wasserbad brachte. Der Erfolg war so giinstig, dass die Winzer zu Ahrweiler sjch zur Anschaffung eines transportablen Erwiirmungsapparates entschlossen , melcher dort bereits in voller Thiitigkeit ist. Der Eothwein eignet sich besonders zu diesem Verfahren, weil er sich beim Erhitzen gar nicht trubt, indem die Eiweisskorper durch den Gerbstoff bereits ausget%Ut sind. Dr. Buhl in Deidesheim erwarmt seit Jahren feine Bouquetweine mit bestem Erfolge. (Biittger’s polytechn. Notizblatt, 1872. Nr. X X . DiTigler’s Polyt. Joum. Bd. CCVU; H&t 2, p . 175.). Kr. Behandlung des Meins mit Lnft bei der Verg%hrung. Unter ,,Behandlung des Weins mit Luft “ (Aeration) versteht man das Hindurchpressen fein zertheilter atmospharischcr Luft durch Most oder Jungwein aahrend des Gahrungsprocesses. Der Most wird auf einer Temperatur von 26O bis 27O Cs erhalten, und die Luft wird am ersten Tage ungefahr eine halbe Stunde lang durch ihn kraftig hindurchgepresst ; diese Operation wird an jedem Tage jedesmal cinige Minuten lang wiederholt , bis die Giihrung vollstandig erfolgt ist, wozu fiinf bis vierzehn Tage erforderlich sind. Einige Tage spater kann dann der Wein von den Hefen abgezogen
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