554 Biicherschau. Beitrike zur Kenntniss des jnpanischen Klebreises, losigome. Inaugural-Dissertation von Y u n i s h i r o S h i m o y a m a , Maester der Phatmacie aus Tokio , Japan. Strassburg, Universittits -Druckerei. I n Japan fasst man unter dem Xamen Mozigome alle die Reissorten zusammen, die, abweichend von dem gewohnlichen, dort das Brod der Euroaer ersetzenden Reise, im gedampften Zustande Rich zu einer klebrigen asse, zu halbkugelformigen Kuchen, oder Platten formen lassen, die bei besonderen Gelegenheiten als Opfergaben dargeboten , oder nach Zusatz verschiedener Gewurze als Speisen, Arzeneien etc. Verwendung finden. Verfasser bespricht zunlchst die Kultur des Klebreises , die verschiedenen Sorten und Varietiiten, die aber in h e r morphologischen Beschaffenheit von den ewohnlichen Reissorten nicht abweichen, und berichtet dann weiter uber die esultate, die eine von ihm ausgefuhrte Cntersuchung der in der Yozigome befindlichen Stlirke ergeben. S. 23 finden wir Angaben uber die quantitative Bestimmung von in Wasser loslichen Hestaudthoilen in dem Mozireis- und den gewohnlichen Reissorten, S. 26 iiber die abweichenden Reactionen gegen Jod und Brom. Die Yozistarkekorner farben sich durch Jodkalium nicht blau, aondern kupferroth und durch Bromdampf uicht gelb. Untorsuchungen auf Maltose und das bductionsvermogen des durch Behandlung bei 30° gewonnenen Dextrins bilden den Schluss. Jena. BeTtTam. Ea 8 Die Geschlftspraxis des Apotliekerfi und seine h’ebengesehlfte. Bus der Praxis fiir die Praxis von A. V o m a c k a , Magr. Pharm., Redacteur der Rundschau , Prag, im Selbstverlag. Preis gebunden 3,50. Unter obigem Titel ubergiebt Verfasser, dem schon so manche praktische Neuerungen im Geschiiftsbetrieb der Apotheken zu danken, d e l a pharmaceutischen Publicum sein neuestes Werk. Nachdem et in einer , mehrere Seiten fwsenden Einleitung sein Unternehmen begundet, beschreibt er zuniichst in einzelnen, gesonderten Capiteln die Geschaftspraxis des Apothekera. I n den ersten dud eine Reihe von Rathschliigen und Winken niedergelegt, wie sich beim Ankauf eines Cfeschaftes zu verhalten, welche Fragen zu stellen, resp. zu beantworten, welche Berechnungen man vorzunehmen etc. Das nlichste handelt von. den Vorbereitungen vor und bei der Uebernahme und der Arbeiten unmittelbar nach derselben. In einem weiteren Kapitel wird eine richtige Buchfiihrung empfohlen , deren Nothwendigkeit begrundet und zu deren Einfuhrung und Einrichtung Anweisung gegeben. Werner wird das Verhiiltniss zum Geschiifts- Personal, zum Arzt , zum Publikum und zup Concurrenz besprochen, auch auf die sociale Stellung des Apothekers Bezug genommen und schliesslich macht uns Verfasser auch mit seinen Ansichten betreffs Receptur und Bandverkauf bekannt. Besonderen Werth legt derselbe auf ein fleissiges Annonciren und giebt hierzu Anweisungen. Dass ein grosser Theil von dem, was im vorliegenden Buche niedergelegt, nicht neu und fir jeden versttindigen, denkenden Apotheker selbstverstiindlich, dass weiter auch so manche Ansichten und Vorschliige des Verfwsers nicht iiberall Zustimmung und Beifall finden werden, scheint mir nicht zweifelhaft. Auf der andern Seite muss aber auch zugegeben werden, dass manche neue, wohl zu beachtenden Gesichtspunkte hervorgehoben werden, wie es denn auch nicht schadet, wenn alle bekannten Wahrheiten wieder vorgefiihrt und A h , die es angeht, darauf hingewiesen werden. Jena. Bertram. Untersnchnngen Uber Cacao nnd dessen Prlparste. Preisgekronte Schrift von Dr. P a u l Z i p p e r e r . blit einer chromolitho aphischen Tafel und 4 Figuren. Hamburg und Leipzig. Verlag von LeopoB Voss 1887. Bucherschau. 555 Vorliegende Schrift ist ah Beantwortung einer von dem ,,Verein analytischer Chemiker " in Gemeinschaft mit dem Verband deutscher ChocoladeInteressenten" gestellten Preisfrage erschienen. Sie giebt eine ausfiihrliche Zusammenstellung des bisher iiber den Cacao und seine Prfiparate (also auch Cacaofett , Theobromin, Cacaorcth) erschienenen analytischen Materials, welches vom Verfasser nach den verschiedensten Richtungen durch eigene Untersuchungen vervollstiindigt wird. Besonderes Gewicht wird auf die Bestimmung des Stiirkemehls der rohen und gebrannten Bohnen gelegt. Am Schluss giebt Verf. nach Trojanowsky Reactionen zur Bestimmung von Standardmustern und einige Bemerkungen iiber mikroskopische Beobachtungen, denen auch eine Tafel beigefiigt wird. Verf. glaubt hier ein Kennzeichen zur Untencheidung der verschiedenen Handelssorten in den Pigmentzellen aufgefunden zu haben, in sofern als doren inhalt bald heller, bald dunkler, bald violett und bald braun ist. Wir glauben, dass diese Unterschiede nicht weiter zu benutzen sind, als dass in gerotteten Scrten das Pigment braunroth und in ungerotteten violett ist, wie Fliickiger bereits anfiihrt, wenn das Verhiiltniss nicht noch vie1 unsicherer ist, da Verf. fur Trinidad-Cacao, eine ungerottete Sorte, braunrothes Pigment anfiihrt , wiihrend mir die Untersuchung einer solchen, aus sehr zuverliissiger Quelle stammenden Cacaos Hwtwich. viclettes Pigment ergab. Dle Stmotnrlormeln. Geschichte, Wesen und Beurtheilung des Werthes derselben. Bearbeitet von R. Bonn. Frankfurt a. 0. Druck und Verlag der Kgl. Hofbuchdruckerei Tsowitsch und S o h . 1887. Wie Verf. im Vorwort zu dieser 56 Seiten stmken Broschiire sagt, glaubt er, den Wiinschen Vieler zu entsprechen, wenn er es unternimmt, ,?die Geschichte und das Wesen der Structurformeln zusammenzustellen und gleichOb wirklich zeitig die Frage nach dem Werthe derselben zu erortern". noch ,,Vide" einer derartigen Belehrung bediirfen, jetzt, wo die Structurformeln fast die Alleinhemchaft errungon haben, wo jedes halbwegs berechtigten Anspriichen genllgende Lehrbuch der Chemie des Kohlenstoffs klare und exakte Auseinandersetzungen dariiber bringt und wo jeder Studirende Gelegenheit in Hulle und Fiille hat, den interessantesten Vorlesungen aus der theoretischen Chemie beizuwohnen, diese Frage mag hier unerortert bleiben. Glaubte aber' der Verfasser, die Bedurfnissfrage bejahen zu miissen, dann hatte man mit Fug und Recht eine etwas sorgfiiltigere Arbeit erwarten diirfen, als die vorliegende, welche mit einer unglaublicben Non- Chalance - der Hoflichkeit sei das Fremdwort erlaubt - von der Hand gschlagep wcrden ist. Von den unziihligen Beweismitteln, die fur die ichtigkeit dieses Urtheils aus dem Inhalte der Broschiire herbeigebracht werden konnten, nur einige als Beispiele. Oleich auf Seite 3 stellt der Verf. als Thatsache hin, dass die Salze der Oxalsiiure beim Erhitzen in Kchlensiiure und Kohlenox d zerfallen. Zwei Seiten spater leistet er sich folgenden klassischen Satz : ,,$urch die Annahme, dam in Atomcomplexen Atomgruppen auftreten die in anderen Verbindungen wiederkehren, die also u n t e r e i n a n d e r gewissermaassen duroh eine festere Verkettung der A t o m verbunden sind" etc. Mit demselben Gleichmuthe wird der Schopfer des Benzol- Sechsecks zuweilen Kekul6, zuweilen Kektll6 genannt, wie auch Julius Thomsen, den doch besonders ein Stmoturtheoretilrer kennen miisste, in einen Salius Thomson verwandelt wird, wobei die Annahme eines Druckfehlera ausgeschlossen erscheint , da der Name wiederholt wird. Die Geschichte der Chemie wird durch die Entdeckung bereichert, dass Wohler 1828 die B a r n s Bure synthetisch darstellte, welcher Entdeckung gebiihrendermaassen mehrfach Erwiihnung geschieht. Auch die Nomenclatur sollte nicht leer ausgehen: das bezaubernde Wort B r u t t o f o r m e l (statt empirische Formel) wurde geschaffen. Zweifelsohne wird N e t t o f o r m e l demnlchst folgen, und ein anderer shbsamer Chemiker greift nach der
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