Zur Spezifitt der TTC-Reaktion 3. Mitt.TTC-Reaktion N-tertirer 1-Phenyl-2-amino-propanone-1
код для вставкиСкачать191. Bd. 1964, 93 Zcr Spezifitiit der TTC-Reakth Nr.2 2318. H. Mohrle und H. J. R o t h Zur Spezifitat der TTC-Reaktion 3. Mitt.: !lTGBcaktion N-tertiiirer l-Phenyl-2-amino-propanone-(l) Am dem Inetitut ffir Phermcleeutische Chemie der Technischen Hochschule Braunschweig (Eingegqpn am 28. Angust 1963) In der ersten Mitt.l) zur Spezifitiit der TTC-Reaktion wurde iiber das reduktonartige Verhalten tertiiirer Aminoketone mit einem zur Carbonylgruppe benachbarten aromatischen Rest berichtet. In einer weiteren Arbeitz) konnten wir zeigen, daD die Reduktion von TTC durch N-tertiiire a-Aminoketone nicht auf aromatisch substituierte Verbindungen beechrankt ist. I n beiden Fallen gelangten Aminoketone mit endstandiger Aminogruppe zur Anwendung, die bei der Oxydation Cart onium-Imonium-Ionen liefern und bei der anschliel3enden Hydrolyse in Ketoaldehyde iibergehen sollten : TTC F&C-CH, W M-CH I/ I OR II r\, II Ha0 --------+ W-CH ;I 0 0R7 : II 0 Unter den angewandten Versuchsbedingongen, d. h. in walrig-alkalischem Milieu erleiden die erwarteten Ketoaldehyde jedoch stets eine Umlagerung zu enti sprechenden Hydroxysiiuren, wobei ein Mol Wasser angelagert wird : Ibc-CH 4 I1 0 + HSO OH' R4TE-COOH I OH Als stickstofffreies Reaktionsprodukt der untersuchten N-tertiaren Phenacylaminel) wurde immer Mandelsaure, aus den untersuchten N-tertiiiren 1-Aminopro~anonen-(2)~) stets Milchsaure erhalten. Die Isolierung einer a-Dicarbonylverbindung als Oxydationsprodukt eines N-tertiaren adminoketons sollte dann gelingen, wenn die Aminogruppe nicht endstiindig angeordnet und somit an Stelle des umlagerungsfreudigen Ketoaldehyds ein stabileres Diketon zu erwarten ist. Eine geeignete Verbindung zur Untersuchung dieser Annahme ist der im Regenon @ enthaltene Wirkstoff, das 1-Phenyl-2-diiithylainino-propanon-(1). Bei der Einwirkung von TTC a d dieses oder analoge N-tertiare a - h o k e t o n e untersucht wurden auch das Morpholin- und das Pyrrolidin-Derivat setzt in wiiDrig-alkaliacher Losung bei Raumtemperatur die er- - M 6 h & nnd H.J . Rdh, Arch. Phesmrz. 296. 811 (1963). H . J . Roth und H. MdhrZe, Arch. PharmaE. 297, 68 (114). 1) H . 2) - 94 X a h r l e und Roth -__-_ .- Alrhiv der Pharmazie wartete, kraftige Formazanbildungein. Werden nach zweistiindigerReaktionsdauer die alkalischen, neutralen und sauren Produkte durch Aus- und Gegenschiitteln getrennt, so enthalt die Basenfraktion noch etwas Aminoketon, die neutrale Phase Triphenylformazan und die Saurefraktion neben einer kristallinen Substanz, die sich als Benzoesiiure identifizieren IiiDt, eine geringe Menge einer gelben, amorphen Substanz. Da eine durch TTC hervorgerufene direkte oxydative Spaltung der 1-Phenyl-2-dialkylamino-propanone-( 1) zu Benzoesaure und einem C,-Bruchstiick sehr unwahrscheinlich ist und auch bei-denfriiher untersuchten phenylsubstituierten a-Aminoketonen nicht eingetreten war, darf man annehmen, daB die h a e t z u n g zuniichst normal, d. h. im Sinne der folgenden Gleichung, verliiuft : H H 6 C 6 4 - G-CH 3 I1 0 I IN-R I 11 TTC '-+ H,C6-C=-C-CH, H&,--C- !I CLCH, H*O --+ II 0 eN-R H$e--C--C-CH, /I I1 0 0 I R 1 1 OH IN-R I R I Es ist nun zu untersuchen, wie sich Phenyl-methyl-diketon unter den angewandten Versuchsbedingungen verhlilt. Eine Benzilsiiureumlageng zu Atrolactinsiiure laat sich durch Modellversuche, die mit authentischer Substanz bei gleicher Laugenkonzentration,Temperatur und Reaktionsdauer durchgefiihrt wurden, ausschlieBen. Dagegen zeigen die Blindversuche, daS Phenylmethyldiketon bereits beim Riihren mit waSriger Natronlauge (etwa 1,5 n) neben der bekannten Kondensation zu 2,5-Diphenyl-benzochinon-( ~ 4 ) teilweise ~ ) einen Abbau zu Benzoesaure erleidet. Da unter Luftzutritt und unter Stickstoff die gleiche Menge Benzoesiiuregefunden wird, diirfte es mch dabei nicht urn eine oxydative Spaltung, sondern urn eine Art Fragmentierung handeln. LaBt man in weiteren Modellversuchen TTC unter den iiblichen Bedingungen auf Phenylmethyldiketon einwirken, so tritt nach kurzer Anlaufzeit eine deutliche,rasch zunehmende Formazanbildung ein. Die qualitative Zusammensetzmg der Reaktionsprodukte ist dann die gleiche, wie bei den Versuchen mit reiner Natronlauge, die Ausbeute an Benzoesaure ist jedoch wesentlich erhaht. Die geschilderten Versuche zeigen, daD Phenylmethyldiketon unter den zur TTCReaktion angewandten Bedingungenrasch zu Benzoesiiureabgebaut wird und dabei selbst TTC verbraucht. Im Einklang mit dieser Feststellung steht der Befund, daS bei Einsatz molarer Mengen an TTC und 1-Phenyl-2-dialkylamino-propanon-(l) 8, H.MriUer und H.u. Pechmann, Ber. dtach. ohem. Gee. 22,2127 (1889). 197. Bd. lB64, Nr.2 &r 8pijitiir dcr TTC-Reuktion 96 nicht wie bei anderen N-tertiaren a-Aminoketonen eine fast quantitative Oxydation eintlitt, sondern eine bestimmte Menge Aminoketon zuriickerhalten wird. Die Ausbeute an Benzoesaure betragt jeweils um 50% der theoretisch moglichen Menge. Erhoht man die Konzentration an TTC, so wird auch die Ausbeute an Benzoesiiure grober. Gleiche Ergebnisse werden erhalten, wenn an Stelle von 1 Mol TTC 2 Mol Kaliumhexacyanoferrat(II1)in alkalischer Losung zur Anwendung gelangen. Die in allen Versuchen mit TTC und Kaliumhexacyanoferrat(II1)aus den Aminoketonen in geringer Menge erhaltene gelbe Substanz, die in der Saurefraktion neben Benzoesaure adallt, ist dc identisch mit der im Blindversuch aus Phenylmethyldiketon in alkalischer Losung gebildeten Verbindung. Es diirfte sich dabei umdas oben erwahnte Chinon handeln. Zusemmsnfas~ Die in der Erwartung durchgefuhrten Versuche, als Oxydationsprodukt N-tertiarer a-hinoketone ein stabiles Diketon zu erhalten, fuhren zu den gleichen Endprodukten, die aus dem Diketon selbst unter entsprechenden Versuchsbedingungen entslehen. Den Temmler-Werken, Merburg, insbesondere H e m Dr. W. Hennig, danken wi-fur die tfberlaesung von Substanzen. bchreiiung der Vemche 1 -Phenyl-2-diiithylamino-propanon-( 1)- hydroohlorid Farblose Kristalle, leicht liialich in Waaser, ltialich in Methanol und Athano], schwer l&lich in Aceton, unloalioh in Ather. Schmp. 169-170" (Linstrtimblock). Ber.: C 64,68 H 8,34 N 6,79 C,,H,,NOCl (241,s) Gef.: C 64.46 R 8.41 N 6,69 1-Phenyl-2-pyrrolidino-propctnon-( 1)-hydroohlorid Farblow Kristalle, l6dich in Wesser und Athanol, sohwer lBslich in Aceton, unloelioh in Ather. Schmp. 194-196° (Mbfirbung u. Zere.; Linetr6mblook). ClsH,&0Cl (239,7) Ber.: C 66,12 H 7,67 N 6,84 Gef.: C 64,99 H 7,62 N 6,87 1 -Phenyl-2-morpholino-propanon-( 1)-hydroohlorid Farbloee Krietalle. leicht lhlioh in W=r, ltislioh in Methanol und Athanol, schwer l a c h in Aceton, unliklioh in Ather. Schmp. 244-246' (Zm.; Linstr(imb1uck). C,,H,&O,Cl (255.7) Ber.: C 61,12 H 7,lO N 5,49 Gef.: C 61.08 H 7,20 N 6,44 Q u a n t i t a t i v e Umsetzung m i t TTC 0,006Mol 1-Phenyl-2-dia~larninomino-propanon-( l)-hydrochlorid werdeu in 26 ml Waeeer gelbt, mit einer =sung von 1,67g TT(I (0,006 Mol) in 60 ml Wasser gemiacht und unter Riihren mit 26 ml l6proz.NaOH versetzt. Nach 2stdg.Riihren unter LiohtausachluB wird vom ausgeschiedenen Triphenylformazan abfiltriert, daa Filtrat mit Ather mehrtnala &uschiittelt, die vereinigtenAtherextrakte mit n H,SO, gegengeschuttelt, die verbliebene Eherphaae (Neutralphase) iiber Natriumsulfat getrocknet und i. Vak. zur Trockne ein- 96 Miihrle und Roth geengt. Es hinterbleibt noch eine pringe Menge Formazan, aber kein Phenylmethyldiketon. Die schwefelsaure LiiENng wird unter Kiihlung rnit n NaOH alkalisiert und erneut rnit Ather auspchiittelt (Bwnfraktion). Beim Einengen der getrockneten iitherischcn Lilsung hinhrbleibt eine geringe Menge dea eingcsetzten Aminoketons, das ah Hydrochlorid ideiitifiziert wird. Die bei der ersten Autachiittelung hinterbliebene alkelisch-waDrige P h a a wvird unter Kiihlung mit n H,80, angeeliuert und ebenfalls mit Ather extrahiert. Die verehigten, getrockneten Atherausziige liefern beim Einengen i. Vak. ein leicht gelb gefarbtas, im Geruch stark an Propionsaure erinnerndes Kristallieat, das nnch wiederholtem Umkristallisieren aus Wasaer einen Schmp. von 121-122" zeigt (Thtrilmblock). Der Mischschmp. mit BenzoesLure lie@ ebenfdls bei 121-122°. Der im Waseer unlilslicbe gelbe Ruckstand wird in heiBem Eisessig aufgenommen und dilrch Zusatz von Waeser wieder gefiillt. Schmp. nach mehrmaligem Umfien: 211-212". Rf-Wert: 0,88, dc auf K i d g e l G Merck, entwickelt mit Cyclohexan/Attier = 80 20. Die Versuche werden mit verlangerter Reaktionsdauer wiederholt. Die Ausbeuten an B e n z d u r e liegen bei einer Reaktionsdauer von 2 big 4 Std. zwiechen 270 und 300 mg. eoteprechend 45 bin 60%. Zur Erzielung einer homogenen Phaw weden die Versuche in der We& piindert, daB zur Lijeung von Aminoketon und TTC abs. Athanol rn Stelle von Wasser verwendet wird. Neoh 3stdg. Riihren wird mit n H,SO, unter Eiskiiblung neutralisiert und vom ausgefallenen Ntltriumsulfat-Formazan-Gemischabgenutscht. AnschlieDend wird i. Vak. vom Alkohol befreit und die verbliebene wiiorige Lhusung mit n NaOH vorsichtig unhr Kiihlung alkalisiert, iiber den zuvor erhaltenen Niedorschlag filtiiert, mit W a w r gewaachen und das elkalisch reagierende Waschweeeer dem Filtrat zugefiigt. Die Aufmbeitung wird wic oben beschrieben durchgefiihrt, wobei die gleichen Produkte erhalten werden. Ambeuto an Benzoeaiiure: zwischen 300 und 306 mg (50%). + Q u a n t i t a t i v e Umsetaung m i t R,[Fe(CN),] 0,Ol Mol l-Phenyl-e-diaUrylamino-propanon-( I)-hpdrochiorid werden zu einer L6mng von 6,6 g K,[Fe(CS),] (0.02 Mol) ui 30 ml Wmer gegeben, mit 20 ml 16pmz. NaOH versetzt und 2 Std. geNhrt. AnecldieBend nird in iibliuhr WdRe aufgwbeitet, wobei etwa 25% dee eingeSetaten Aminoketons zuriickarhalten werden. Ausbeute an BemoesPure zwirruhen 60 und eO./,. Blindversuche 1. 0,8QgPhenylmethyldiketonwerden in einer Msnng von 2,Ol g TTC (Molverhdtnia I :1) in 60 ml Weeeer wpendiert, mit 20 ml lbpm. NaOH vereetzt und 2 oder 3 Std.geriihrt. 2. 1,48 g Phenylmethyldiketon (0,Ol Mol) werden mit einer Liisung von 6,6 g & [Fe(CN6)] (0,02 Mol) in 30 ml Rasser gemischt, mit 20 ml 16proz. Natronlauge versetzt und 2 oder 3 Std. geriihrt. 3. 1,48 g Phenylmethyldiketon werden mit 30 ml Wrteser gemischt, mit 20 ml 16proa. Natronlage vereetzt und 2 oder 3 SM. geriihrt. 4. Versuch 3. wird unter Stickatoff wiederholt. I n aUen Blindversuchen wird daa eingeeetzte Phenylmethyldiketon zu Benzoesiiure abgebaut. Daneben enteteht ein gelbor, amorpher Stoff, der nach mehrmaligem Umfiillen aus Eieessig-Wasser einen Rf-Wert van 0,88 (Vereuchsbedingungen s. oben) und einem Schmp. urn 211' zeigt. dnechriit:Dr. H.M6brle. TUbingen. Wllhelmstr. 27. und Dog. Dr. H.J. Both, Braunschwelg, Pockebstr. 4.
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