G. Vdpius, Z w Geechichte des Wollfettes. 489 Zur Qesehichte des Wellfettea. . Von G. Vulpius. 8eit durch die TUchtigkeit deutschen Gewerbefleihes und dank der sachkundigen Unterstiitaung durch Mtinner der Wissenschaft, wormter der hervorragende Pharmakologe L i e b r e i c h in erster Reihe steht, dem Arneischatze daa Wollfett wieder gewonnen worden ist, wurde schon Bfters darauf aufmerksam gemacht, einen wie awgedehnten Gebranch dime Substanz schon in frtiherer, teilweiae sehr alter Zeit gefmden hat. Doch hat gerade in dieser Richtung das .Archiv d. Pharm.", in dessen Jahrgang 1886 Schreiber dieses zweimal a d p. 292 und p. 647 tiber die Eigensthaften und die PrUfung von Wollfett berichtete, bisher noch keinerlei Mitteilungen gebracht , weahalb es gestattet sein mag, hier, ankntipfend an anderweitige Vefiffentlichungen , Uber den rliesbezttglichen Gegexwtand auB dem Inhalte mehrerer erst in jtingster %it wieder der Vergessenheit entrissener Werke und Dokuments einigea hierher GehSrende vonuflihren. Dabei liegt es nicht in der Absicht, die von anderer Seite, z. B. in B. Fiecher'e ,,Neuere ArzneimittelU in referierender Weise wiedergegebenen geschichtlichen Notizen zu bentltzen, sondern a d die wichtigsten, weil ausfUhrlichsten Quellen selbst ntrtlckzugehen, unter denen die Werke von P l i n i u s und Dioscorides, sowie ihrer Kommentahren obenan stehen. Es wird der Bestimmung dieaer Zeilen wohl am besten entaprechen, wenn die betreffenden Stellen Uber das von den Alten ,,Oesypus" genannte Wollfett deutschen ubersetzungen entnommen und nur in einzelnen F U e n die Worte des Urtelrtes beigeftigt werden. C a j u s P l i n i u s S e c u n d u s weifs im 29. Buche seiner Naturgeachichte folgendes zu berichten: ,Selbst der Schmutz der Schafe und der Schweifs an den Schenkeln und in den Acbelh6hlen (man nennt das Oisypon) findet faat unzghlige Anwendungen und ea gilt der an den attischen Schafen sich ansetzende Air den beaten. (In Atticis ovibus genito palma) Man bereitet ihn auf mehrfache Weise fir den Qebrauch zu, den vorztiglichsten aber gewinnt man auf folgende Weise: Nachdem man von den genannten Teilen die frlsche Wolle abgep5tickt oder Uberhaupt allen frischen Wollschmutz zun%chst gesammelt hat, erwtirmt man in einem ehmen K w e l tiber schwachem Feuer mit Wasser m8Mg (subfervefactis) und aammelt nach dem Erkalten das obenauf schwimmende Fett in ein ththernes Clef%& 32 Amh. d. Phmn. XXm. Bda. 11. Ed. 490 G. Vulpius, Zur Geschichte des Wollfettes. und kocht s o d m die zurtickbleibende Muse noch einmal am; beide Fettauabeuten weiden nunmehr in kaltem Waaser gewsschen, durch ein leinenes Tnch geseiht und so lange der Sonnenwbme ausgeaetzt, bis sie we23 Md durchscheinend werden. Hierauf bewahrt man sie einem zinnernen QePkfee auf. Man erkennt die Gilt& daran, dds dam Fett noch wie der Schmutz selbst riecht (ut sordium virus oleat) ~ d wenn , man ea mit Wasser in der Hand reibt, nicht schmilzt, sondern we%? wird wie Bleiweib Es ist sehr ntitzlich bei Augenentztindnngen und VerWungen an den Augenlidern. Manche erhitzen ee in einer irdenen Schale, bia es seine Fettigkeit verliert (dona pinguitudhem amittat) Md halten 88 80 fiir dienlicher bei erodierten und verhtirteten Augenlidern, mwie bei borkigen and thrhenden Augenwinkeln. Weit AuefUhrlioheres, wenngleich in denselben Pankten uberehstimmendea, erfahren wir durch P e t r i A n d r e a e M a t t h i o l i Comm e n t a r i i i n l i b r o s 8ex P e d a c i i D i o s c o r i d i s d e medic& m a t e r i a , welche 1564 in Venedig erschienen sind und im 2. Buche, gap. 67, nachatehendes melden: ,Die schweirsige, weiche Wolle vom Halse und den Oberschenkeh wird ftir die beate gehdten. Sie erweist sich w i r h bei frischen S t o f m d e n , Abrrchtirfungen, feuchten Wunden und bei Knochenbrttchen, mit b i g , 01 oder Wein getrtinkt, weil sie leicht die ~ t anfnimmt, e in welche sie getaucht ist, und wegen des tierischen Schmutzes, wie man den Oesypus anch nennt, erweichend wirkt (ob pecudum eordem, sic enim Oesypum vocant, emolliant). Sie wird mit Erfolg bei Scbmerzen im Magen, Kopf und an anderen Kbrperteilen, mit Essig oder Roeentil gemischt, angewendet. Die Asche der gebrannten Wolle veranlafst Schorfbildung, verhindert Neubildungen an Fleiachtailen (creecentiaa in m e ) nnd befordert die Narbenbildung. Bur Herstellung dieser Asche wird entsprechend dem bei den faserigen Anhhgseln der Purpursohnecke beobachteten Verfahren die gereinigte und zerzupfte Wolle in einem rohen ThongefiiSse in ilblicher Weise verbrannt. Manche befeuchten anch die ungereinigb Wolle nach dem Zenupfen mit Honig and brennen sie dann in der vorbezeichneten Weise. Daa Fett diem schweifsigen Wolle nennen die Griechen Oesypus und gewinnen dasselbe in nachbescbriebener Weise. Die weiche, schweifsige, nicht mit Seifenwurzel behandelte Wolle (radicula non curatae succidae) wird mit heifsem Wasaer gewaschen, der dabei . G. Vulpius, Xur Geschiehte des Wollfettes. 491 erhaltene Schmutz nach dem Anspresaen in einem Becken mit weiter dffnung mit Wasser tibergossen und mittels eines L6ffels oder hBlzernen Qnirls krWig agitiert und schaumig g e m , worauf dann eine reichliche Menge schmutzigen Schaumes gwammelt werden kann. Jetzt @elkt man Meerwasser hinzu und bringt das sich oben schwimmend ausacheidende Fett in ein anderes 'RmngeWs, um es hier aufs neue mit zugegebenem Wasser durchzurUhren. Abermals wird der Schaum mit Seewaaser durchgearbeitet und schlielblich herausgenommen. Mae Prozedur wird so lange wiederholt, bis dles Fett ausgezogen ist und kein Schaum mehr entsteht. Der gesammelte Oesypus aber wird yon etwa noch anhaftendem Schmutze, nachdem er mit den Httnden erweicht iSt, sofort befkeit, ebenso von dem Wasser, worauf man Mschea zugiertrt und den Oeqpua in solchem so lange mit den H h d e n durchknetet, bis er kaum noch zusammenziehend und scharf schmeckt und wie ein weillsee Fett anesfeht (donec pingae candidwnque epectetur), welchea man alsdam in einem ThongePdISK aufbewahrt. Simtliche Arbeiten mllsaen im heifsen Sonnenscheine ausgefllhrt werden. Manche waachen auch daa durchgeaeihte Fett mit kdtem Wasser aus und bearbeiten es dabei rnit den HElnden in der Art, wie es die Frauen bei der Bereitung der Wachasalbe zu thun pflegen, wodurch man es noch sch6ner weifs erhat. Noch andere entziehen der Wolle durch Waschen allen Schmutz, kochen dam in einem ehernen GeWse iiber gelindem Feuer rnit W m e r daa Fett amy sammeln daa obenauf schwimmende, waschen es in der oben erwiihnten Weise mit Wasser aus, kolieren in eine warmes Warrser entc haltende, irdene Schiissel und setzen es, mit Leinwand Uberdeckt, der Sonne aus, bis es weifs und hinlhglich fest erecheint (donec candidum fiat et satis craasum). Andere ersetzen hierbei alle zwei Tage daa wegzugiellende Wasser durch frisches. Die bessere Sorts ist die schliip-e, nicht rnit Beifenwanel b e handelte, welche noch nach WolUchweifs riechen soll (quod succidarum virns oleat), beim Verreiben mit Was66r, welches man mit der Hand in h e r Muschel vornimmt, waifs wird und weder fate noch harte Teile enthtilt, was wohl bei Verfillschnng rnit Wachasalbe oder Schmalz vorkommt. Der Oesypus erwtirmt, zeitigt und erweicht die Geachwllre, besondere diejenigen an den Sitzteilen und der Scheide, wenn er mit Steinklee nod Butter zusammen angewendet wird. Mit Wolle aafgelegt, befiirdert er die Menstruation und den Gebnrtsakt. Er heilt sowohl Geschwtfre an den Ohren, als auch solche an den Genitalien und ist in 32+ 492 G. Vulpius, Zur Geschichte des Wollfettes. Verbindung mit Ghsefett wirksam gegen Entztindung und Borkenbildung in den Augenwinkeln, Verdickung der Lider und Ausfallen der Wimperhaare. Man brennt ihn durch Erhitzen in einer neuen Schale, bis er unter Verlust allen Fettstoffes in Asche verwandelt ist. Auch der bei dem beschriebenen Verfahren entstehende Ruli wird gesammelt und eignet sich gut zur Verwendung in Augenmitteln. Da die s c h w e w e M'olle und deren Fettschmutz, von den Griechen .Oesypus", von dem Apothekemolke (officinarum vulgus) aber .Ysopus humida" genannt, yon Dioscorides auf daa grtindlichste beschrieben worden ist, SO bleibt nichta weiteres mehr zu erklken, noch beizuftigen." Diese Kenntnisse tiber Natur, Gewinnung und Verwendung des Wollfettes sind im Altertum keineswegs nur auf kleine Kreise beschrtinkt geblieben, ~ondern,wie es scheint, ganz dgemeine gewesen, denn nicht nur die vomitierten Autoren, sondern auch H e r o d o t , G a l e n u s und andere wissen davon zu berichten, allein hauptslchlich scheinen es die beiden oben mitgetheilten Qoellen zu sein, deren Malt spaterhin benutzt und in die Vorschriftensammlungen aufgenommen worden ist. Dem Wollfette wunie namlich schon vor Jahrhuderten die Ehre der Aufhahme in m e r e Dispensatorien zu teil. So steht in dem unter dem Namen der K t i l n e r P h a r m a k o p o e bekannten .Diepensariurn u s u a l e p r o phsrmacopolis", welches im Jahre 1668 eu Ktih erschienen ist, der lateinische Text der nachstehenden nertr-g: ,,Der Oesypus ist das Fett der schweihigen Wolle, welchea gewtihnlich ,Hyssopns humida" genannt wird. Man bereitet 89 a d folgende Weise: Die schweihige, weiche Wolle vom Halse und den Schenkeln gemnder, nicht r$;udiger Schafe wird mit kochendem Wasser maceriert und darin gewaschen, bis sie, von allem Schweih befreit, rein herausgenommen werden kann. Das Waschwasser wird nun mit einem htilzernen Stock ttichtig durchgeschlagen oder in hohem Strahl von einem G e m in ein anderes herabgegossen und so ein reichlicher, schmutziger, obenauf echWimmender Schaum eneugt, nach dessen Zerrinnen daa auf der wbmrigen Fliissigkeit schwimmende Fett abgeschtipft wird. Dimes Verfahren wiederholt man 80 oft, bis alles Fett gewonnen ist und sich kein Schaum mehr bildet. Daa gesammelte Fett werde gerilhrt und uter Besprengen mit Waaser unausgesetzt an der Sonne mit denHhden durchgearbeitet, bis es weih geworden ist und Wasser nicht mehr fELrbt, worauf ea in ein G. Vdpius, Zuu Geschichte des Wollfettes. 493 gut gebranntes, dichtes ThongeW gebracht und an ktihlem Orte aufbewahrt werden soLU Beinahe hiermit tfbereinstiimendes setzt die J o h a n n S c h r 6 d e r 'sche ,,P h a r m ac op o eia Medico - Ch y mi c a " in ihrer Ausgabe von 1641 fat, und zwar mSge hier der Urtert der betreffenden Stelle aus Lib.V folgen: ,Oesypus (succidarum lanarum pinguitudo, vulgo Isopns humida dicta) confMnr hac ratione: Lanae succidae e collo feminibus ac femoribus ovium, macerantur aliquot h o r n in aqua ferventi, hinc fervefiunt iterum, agitanturque bacillo, donec totam pinguedhem in aquam depomerint. Aqua haec femoris lanis expressis magno impetu lignea rude agitatur aut ex alto in aliud vaa e h d i t n r , ut spumeacat, sic sordea spumae inhaereacentes separari poterunt. Reiteretur haec depuratio, donec nihil spumae amplius exstet, collecta pinguetudo lavetur aqua pura (dii malunt marinam) manibusque agitetur, donec candida evadat, nec aquam amplius inflciat, admotaque ltnguae leviter tantum adstringat. Et haec omnia sub fervid0 sole fieri convenit. Vires: Emollit, resolvit, cdefacit, dolores sedat, luxatis, contush et simil. convenit.ti Auch hier wird also die Vornahme der Arbeit in der Sonnenbitze empfohlen, eine Reinigung bis zu fast v6Uiger Beschmacklosigkeit durch Malaxieren im Wasser verlangt Md eine vielseitige medizinische Verwendbarkeit angegeben. Endlich beschreibt such noch die , P h a r m a c o p o e i a A u g u e t a n a r e n o v a t a u yon 1694 die E i n s a m m l n n g d e s O e s y p n s au8flihrlich und betont ganz besondera die Schwierigkeit, welche deseen Reinigung den Apothekern verursacht, ja sie e r w h t sogar schon Berflllschungen dieses Heilmittels der damaligen Zeit im Laufe dea Textes: ,,Me schweifsige, noch nicht gereinigte Wolle von Hals, HilRen und Achseln mUde getriebener Schafe werde nach der Schur mehrmals mit heifsem Wasser Ubergossen und emsig gewaschen, so dah alles Fett in das Wasser iibergeht. Die Wolle wird nun entfernt, jenes fettige, schmutzige Waschwasser aber lange Zeit hindnrch von oben herab von einem G e m in daa andere gegossen, bis 89 schaumig geworden ist, worauf man nach v6lligem Zusammensinken d a Schaumes das auf dem Wasser schwimmende Fett abnimmt, und diese Prozedur 80 lmge wiederholt, bis kein Schaum mehr erscheint und kein Fett sich mehr an der Oberfllche sammelt. 494 G. Vulpius, Zur Geschichte des WoWettes. Jetzt mufs das gesammelte Fett nebst dem (etwa noch daran befindlichen) Schaum so lange in reinem Waaser und unter hlufiger Erneuerung desselben mit den HInden geknetet und gewaschen werden, bis jenes rein abilieht, worauf man daa Produkt in einem dichten Topfe an ktihlem Orte aufbewahrt. Diesen Oesypns, welchen die Alten mit dem corrumpierten Namen Hyssopus humida bezeichneten, richtig zu bereiten, macht den Apothekern viele M a e , und es SOU daher von ihnen, wie wir schon oben bemerkt haben, das Mark von Kalbsknochen substituiert werden. Der Preis einer halben Unze betrlgt vier Kreuzer.U Es mull gewih hochst merkwtirdig erscheinen, dafs ein bis zum Ende des 17. Jahrhunderts sichtlich in Ansehen gestandenes und deshalb in die verschiedenen Dispensatorien aufgenommenes Heilmittel vom 18. Jahrhundert an in der einschltigigen Litteratur ganz vegchollen war. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts lenkt sich die Aufrnerksamkeit wieder von neuem auf den Gegenstand, aber diesesmal zunlchst von anderem Gesichtspunkte, vom Standpunkte der reinen Chemie ausgehend. So schrieb 1866 C h e v r e u l iiber die Zusammensetzung der Cholesterinverbindungen, und 1858 B e r t h e l o t iiber deren Vorkommen. Erst etwa 10 Jahre spliter suchte man die Sache wieder von einer praktlschen Seite anzufassen. So behandelte eine VerGffentlichung von Vohl 1867 die ,,Abscheidung und Benutzung der Fette aus den Seifenwbsern der Tuch- und Wollwarenfabrikenu, und im folgenden Jahre erschien eine Abhandlung von H a r t m a n n ,tiber den Fettachweib der Schafwolle", in? Jahre 1870 eine solche ,,fiber die Gewinnung der FettaBnren inVerbindung mit dem Wollfette a m den Seifenwlkisern der Wollw%sehereieny, wghrend E. S c h u l z e ,,Uber die Zusammensetzung des Wollfettea' und spliter F. F i s c h e r ,,iiber die Verwertung des Wollschweikesu geschrieben haben. Die neueste Geschichte des Wollfettes ist allgemein bekannt. Nicht minder interessant ist es, dab nicht nur eine Art von Wiederauffindung des Wollfettes in unsereu Jahrhundert stattgefunden hht, sondern d& auch die Reinigung, welche nach den oben mitgeteilten Stellen schon in alten Zeiten so viele Mtihe machte, auch jetzt wieder nur schrittweise gelang, trotz doch gewifs weit vollkommener, heute zn Gebote stehender technischer HilfsmitteL Ah vor einigen Jahren dae mit Wasser gemischte Wollfett unter dem Namen Lanolin wieder auf dem Markte emchien und zu Heilzwecken empfohlen wurde, da M e t e ihm noch ein sehr ausgepriigter Bocksgeruch an und seine Farbe war C. Jehu, Einwirk. mehratam. Alkoh. a. Miech. v. Borstiurelos. etc. 495 ein SchmuMgeS bdiunliches Gelb. In Bezug auf die Farbe war man also, wie 89 scheint, sogar wch hinter den im Altertum an einen gnten Oeaypus gestellten A n f o r d e w e n zurtick Die technisohe Leietangefiihigkeit unserer Zeit zeigt sich jedoch in der jet& erreichten Reinheit der Woufettmischung auf das ghzendste, denn nicht nur wird das heutige Lanolin nun in tadelloser Weih geliefert, waihrend das m e r e Prllparat nur noch als aogenannte zentrifugierta Gekundaware mngiert, s o n d m man hat an& den lerStigen Bocksgemch so gut wie vol.l&hdig beeeitigt, ein Ansprnch, welchen man in alter Zeit nicht erhob, wo man sich, wie oben erwlht, mit der Abwesenheit eines aaegeprgst schrumpfenden Geschmackes begntigte. Gewifs das Merkwllrdigste an den voratehenden Zitaten alter Autoren dIirffe aber win, dab sich a w ihnen wohl unzweifelhaft ergibt, dafs man dam& 80 wenig wie heute daa Wollfett in seiner reinen Gestalt, sondern nur mit Wasser gemischt zu Heilzwecken benuht hat. Das aus dam Wollschweih abgeschiedene Fett wqrde durch Knetan in Waaser gereinigt und erschien dann weifs und d i c k , war also nicht mehr und nicht weniger ah unser heutiges Lanolln. Nur dfirRe 89 noch weit mehr Wasser ah diesea enthalten haben, deM bei der grolaen Aufnahmef&higkeit des Wollfettea f7ir jenea m d t e bei dem vorgeschriebenen Kneten mit grofsen Wassermengen notwendig ein vie1 hLiherer ProZenteats davon durch daswollfett gebunden werden, o h m sich bei der inhwendung kommenden Temperam wieder davon scheiden zu klinnen. Die an einer Stelle erwghnte Schliipfiigkeit des Wparatea spricht gleichfalla fUr dieae Amahme. Jedenfalls enthidt es noch so reichliche Wasaermengen, dass ea auch s3s ,,Kiihlsalbeu nachUnna’acher Dewtion dienen konnta 80scheint sich eben auch wieder einmal beim frUheren Oesypua und heutigen Lanolin das alte ,,Nichts Neues unter der SomeKbewlibrt zu haben. Zur Eiawirkarg mehratomiger Alkebole aaf Hisehangea von Borshrc- nnd Natrinmbicarbgnrt1i)snngen. Von Dr. C a r l Jehn. I m vorigen Jahrel) berichtete ich iiber einige Versuche, die ich mit gleichen Volumen ges&ttigter Llisungen ,von Natriumcarbonat und Natriumbicarbonat einerseits und mit solchen von Borsgure und Borax ’) Arch. d. Pharm. 25, 250.
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