Bammelsberg, tiber die Sckwefel~lngastufendes Eisens etc. 11 Ueber die 8chtRef'elungsstufen des Eisens und das hhwefeleisen der leteoriten; von C. R a m m e l s b e r g * ) . - Eine Untersuchung meteorischen Schwefeleisens gab mir Veranlassung, gewisse altere Angaben iiber die Verbindungen beider Korper zu revidiren. Es hat dieser Gegenstand in neuerer Zeit keinen Bearbeiter gefunden, weil die Resultate der friiheren Versuche von S t r o m e y e r und B e r z e l i u s , worauf fast allein unsere Kenntnigs von den Sulfureten des Eisens beruht, im Ganzen einfach und erschopfend zu sein scheinen. 1. V e r h a l t e n d e s E i s e n s zum S c h w e f e l i n ho h e r e r T e m pe r a t u r. Durch Erhitzen yon Eisenfeile und Schwefel erhielt P r ou s t ein Schwefeleisen mit 37,5 Proc. Schwefel, d. h. eine Verbindung, welche auf 28 Eisen 16,s Schwefel enti hglt. Da die Zahlen 28 und 16 die Aequivalente des Eisens und des Schwefels sind, so hat P r o u s t ein Schwefeleisen erhalten, welches aus j e 1 At. beider bestehend, also E i s e n s u l f u r e t = FeS, nur mit einem geringen Ueberschuss an Schwefel war. Man beruft sich heut zu Tage auf S t r o m e y e r , der behauptet habe, das kunstliche Schwefeleisen besitze die Zusammensetzung des Magnetkieses, d. h. etwa 40 Proc. Schwefel, oder auf 28 Eisen 181/3 Schwefel, oder 7 gegen 8 At. (Fe7Ss). Allein das ist ein Irrthum. S t r ome y e r sagt nur, das kiinstliche Schwefeleisen enthalte stets unverbundenes Eisen beigemengt und entwickele deshalb mit Sauren etwas Wasserstoff; das kiinstliche Schwefeleisen, welches nach ihm gleich dem Magnetkies zusammengesetzt ist, hat er gar nicht aus Schwefel und Eisen dargestellt, sondern er hat theils Eisenoxyd mit Schwefel *) Vom Henn Verfasaer im Separatabdruck eingeeandt. 12 Rammelsberg, erhitzt, theils Strahlkies destillirt. Von den Producten, die auf diese Art entstehen, wird weiterhin die Rede sein. Indem aber S t r o m e y e r in einer und derselben Abhandlung eine neue und richtige Beobachtung mit einer ganz falschen Erklarung verknupfte, hat er ein eigenthiimliches Missverstandniss in der Wissenschaft hervorgerufen. Er hatte gefunden, dass der Magnetkies und das von ihm kunstlich dargestellte Schwefeleisen beim Behandeln mit Chlorwasserstoffsaure eine Abscheidung von Schwefel geben und dessen ungeachtet sah er diese Korper als Schwefeleisen in1 Minimo des Schwefels an. B e rz e 1i u s machte sofort darauf aufmerksam, dass dies nicht der Fall sein konne, und indem er zu glauben schien, S t r o m e y e r habe sein kunstliches Schwefeleisen direct aus den Bestandtheilen dargestellt, erklarte er, dass auf diesem Wege nur dann das wahre Schwefeleisen im Minimo, d. h. das dem Oxydul entsprechende, 1 At. Schwefel enthaltende Eisensulfuret FeS, sich erhalten lasse, wenn die Masse nicht zum Schmelzen komme, denn im anderen Fall lose sie Schwefel auf, und es entstehe die Magcetkiesmischung, die er als Verbindung von Sulfuret und Sesquisulfuret betrachtete. B e r z e 1i u s' Vorschrift zur Darstellung des reinen Eisensulfurets leidet indess an einem inneren Widerspruch, und beweist im Grunde, dass auch bei Anwendung von uberschussigem Schwefel das Eisensulfuret in hoher Temperatur nichts davon zuruckhalt. Eine sichere Methode, reines Eisensulfuret darzustellen, verdanken wir seit langer Zeit H. R o s e , welcher gezeigt hat, dass die hoheren Schwefelungsstufen des Eisens, z. B. der Schwefelkies, sich durch Erhitzen in Wasserstoffgas leicht in Sulfuret verwandeln. Nach dem Angefuhrten scheint mir, als habe nach P r o u s t Niemand die Zusammensetzung des gewohnlichen aus Schwefel und Eisen dargestellten Schwefeleisens untersucht; ich wiisste nicht, dass P r o u s t ' s Angabe factisch widerlegt worden ware, denn dass das Praparat die Zu- abev die 8chtuefdungsstufen des Eisens etc. 13 sammensetzung des Magnetkieses habe, ist, wie eben gezeigt, eine nur irrthumlich St r o m e y e r zugeschriebene Behauptung. Ich habe reines Eisen, aus Eisenoxyd durch Wasserstoff reducirt, mit einem Ueberschuss von Schwefel bei verschiedenen Temperaturen zusammengeschmolzen. Stieg die Temperatur nicht bis zum Gluhen, so wurde E i s e n bisu 1f u r et FeS2 erhalten; erhitzte ich, so weit Olasgefriase dies erlaubten, so bekamich EisensesquisulfuretFe2Sg was auch mit alteren Angaben von P r . o u s t , B u c h o l z und G e h l e n im Einklang steht; liess ich endlich die Masse in starker Gliihhhse (im Windofen) zurn Schmelzen kommen, so erhielt ich E i s o n s u l f u r e t FeS,d. h. ein Schwefeleisen, welches weder mit Sauren noch in Wasserstoff freien Schwefel liefert. Hierdurch bestiitigt sich mithin die alte Angabe von P r o u s t . Obgleich das gewohnliche kaufliche Schwefeleisen wohl niemals aus reinen Materialien dargestellt wird, so so habe ich es doch untersucht, da es mir schon langst aufgefallen war, dass es bei seiner Verwendung zur Darstellung von Schwefelwasserstoff nie einen sichtlichen Absatz von Schwefel gegeben hatte, wie dies beim Magnetkies der Fall ist. Ich benutzte ein wohlgeschmolzenes, krystallinisches Praparat von Magnetkies iihnlioher Farbe, ganz homogen in der mit Blssenraumen erfiillten Masse, dessen spec. Gew. = 5,067 war. Beim Pulvern waren wenigstens grabere Theile von Eisen nicht zu bemerken; das Pulver war wenig magnetisch, und ich bedurfte lingerer Zeit, um mittelst des Magnets eine noch nicht 0,4 Procent betragende Menge auseuziehen. Als dieselbe analysirt wurde, ergab sie 9213 Proc. Schwefel, zum Beweise, dass wirklich einzelne Theilcben von metallischem Eisen (die gewiss allein magnetisch sind) dem Priiparat anhangen. Wurde dieses Schwefeleisen fein gepulvert so lange gerostet, bis es vollstllndig in Eisenoxyd verwandelt war, so gab es (im Mittel der Versuche) 97,4 Proc. desselben, 14 Rammelsberg, d. h. 68,2 Proc. Eisen, mithin 31,s Schwefel, Zahlen, welche, vom Magnetkies weit entfernt, etwa 6 At. E s e n gegen 5 At. Schwefel entsprechen, so dass das gewahnliche Schwefeleisen eben nichts anderes ist als F' sulfuret, geniengt mit etwas Eisen. I n Wassehtoffgas erleidet es einen geringen Verlust, der nicht in Schwefel besteht; es bildet sich dabei etwas Wasser, welches zum Theil wohl von einer kleinen Menge Eisenoxyd oder Oxydoxydul herruhren mag. Wenn man eine grossere Menge solchen Schwefeleisens fein reibt, mit Schwefel mengt und im Tiegel einer starken Hitze aussetat, so erhiilt man eine gesinterte Masse von der Farbe des urspriinglichen Praparats. Jhr spec. Gew. ist nun = 4,79. Sie verKert beim Gluhen in Wasserstoff nichts am Gewicht. Eine Analyse ergab 64,2 Eisen gegen 35,s Schwefel, d. h. 28 : 15,6 also nahezu 28 : 1 6 ; d. h. das gewohnliche Schwefeleisen hat sich nun in reines Eisensulfuret F e S verwandelt. Wie mich diinkt, ist hierdurch der alte Irrtlium beseitigt, dass das Eisen in der Hitze mehr als 1 At. Schwefel zuriickhalte, und P r o u s t 's Analyse gerechtfertigt. Wie oben bemerkt, habe ich aus reinem Eisen und Schwefel in niederen Teniperaturen die beiden hoheren Schwefelungsstufen, das Sesqui- und Risulfuret, erhalten. Es liess sich erwarten, dass diese auch entstehen wiirden, wenn man das gcwohnliche Schwefeleisen mit Schwefel nicht bis zuin Gliihen erhitzte; ich habe diese Versuche indessen mehr in der Absicht angestellt, um zu erfahren, ob sich dabei nicht die Magnetkiesverbindung bilde. Letztere habe ich zwar nicht, wohl aber das Sesquisulfuret erhalten, freilich nicht rein, sondern gemengt mit Sulfuret, so dass es in Wasserstoff hochstens 12,6 Procent, anstatt 15,4 Proc. verlor. Eine noch niedrigere Temperatur hatte ohne Zweifel Bisulfuret geliefert. 11. V e r h a l t e n d e s E i s e n o x y d s z u m S c h w e f e l . S t r o m e y e r fiihrt ail, er habc durch mehrmaliges Erhiteen von Eisenoxyd mit Schwefel eine dem Magnet- a e r die Schwefdttnqstdufen des B s e m etc. 15 kies gleiche Verbindung aus 59,85 Eisen und 40,15 Schwefel erfialten. Meine Versuche wurden mit einem ganz reinen Eisenoxyd (aus oxalsaurem Eisenoxydul) bei sehr verschiedenen Temperaturen ausgefuhrt ; es wurde dabei immer ein grosser Ueberschuss an Schwefel angewandt. Setzt man das Bemenge der starkenHitze eines gut ziehenden Windofens einige Stunden aus, so erhillt man eine gesinterte Masse, von der Farbe des Magnetkieses, die jedoch kaum magnetisch ist. Dies ist E i s e n s u l f u r e t gemengt mit einigen Procent Eisenoxyd, welche beim Gluhen in Wasserstoff sich durch Wasserbildung verrathen. Auch durch wiederholtes Gluhen der gepulverten Masse mit Schwefel wird das Praparat nie gans sauerstofffrei, weil sich wohl der Schwefel frtiher verfluchtigt, ehe alles Eisenoxyd zersetzt ist. Erhitzt man Eisenoxyd und uberschussigen Schwefel in verschlossenen Gefassen bei niederen Temperaturen, so erhdlt man, j e nach der Hitze, gelbgraue oder dunkle Pulver, deren Gewicht um so grosser ist, j e geringer die Hitze; da sie aber ausser Eisen und Schwefel auch Sauerstoff enthalten, so giebt ihre Menge keinen Aufschluss uber ihre Natur. Ich bin noch damit beschilftigt, zu untersuchdn, ob sich auf diesem Wege beatimmte Verbindungen bilden. , 111. V e r h a l t e n von E i s e n o x g d zu Schwefelw a s s e r s t off. Was wir hieruber wissen, beschrankt sich auf die Angaben von B e r z eli u s, dass namlich bei Temperaturen unter oder bis l o 0 0 sich Eisensesquisulfuret, bei Temperaturen uber 1000, aber unterhalb der Gluhhitae, sich Eisenbisulfuret bilde, weil in diesem Falle ein Theil des Schwefelwasserstoffs zersetzt und Wasserstoff frei werde, wahrend der Schwefel sioh mit dem anfangs en& standenen Sesquisulfuret verbinde. B e r ze 1i u s hat aber, wie es scheint, daa Detail dieeer interessanten Versuche 16 Ranimelsberg, nicht publicirt, SO dass man nicht weiss, ob er die ZUsamnienseteung der entstandenen Producte wirklich durch die Analyse ermittelt, oder nur aus ihrer Menge erschlossen, und ob er das Freiwerden yon Wasserstoff wirklich beobachtet hat. Ich habe mich vorllufig darauf beschrankt, die Einwirkung beider Korper bei Temperaturen nahe unterhalb der Gluhhitze zu untersuchen. Der Versuch wurde von Zeit zu Zeit unterbrochen, die Gewichtszunshnie des Eisenoxyds bestimmt, das entstandene graue pulverige Product in allen Theilen geniengt und von neuem der Wirkung des Schwefelwasserstoffs ausgesetzt. Die fluchtigen Producte, Wasser und freier Schwefel wurden fortgetrieben. In zwei unabhangigen Versuchen erhielt iuh nach wiederholter Behandlung eine und dieselbe Menge, namlich von 100 Th. Eisenoxyd 124 Theile des Products, welches auf (;lrund der Analysen als ein Oxysulfuret, bestehend aus 1 At. Eisenoxyd und 3 At. des ihm ent-, sprechcnden Sesquisulfurets betrachtet werden muss, und beim Erhitzen in verschlossenen GeBssen schweflige Saure entwickelt. Beim Gluhen in Wasserstoff verliert es 1SlI3 Proc., wovon genau = Sauerstoff, 213 =Schwefel sind, und verwandelt siuh in ein Gemenge von 1 At. Eisen und 3 At. Eisensulfuret. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass bei niederer Temperatur sich Oxysulfurete bilden, welche reicher an Eisenoxyd sind, woriiber weitere Versuche Aufschluss geben werden. Die Existenz von Oxysulfureten ist beim Eisen bisher unbeachtet geblieben. Ich habe schon oben erwlhnt, dass man aus Eisenoxyd und Schwefel in gelinder Hitze sauerstoffhaltige Producte erhalt, von denen ich vorlaufig aber nicht entscheiden mag, ob sie Gemenge sind. B e r z e l i u s hatte schon auf diesem Wege ein braunes magnetisches, beim Erhitzen leicht verglimmendes Pulver erhalten, welchee, sich in Sauren ohne Schwefelwasserstoff zu entwickeln zu einem Oxydulsalz aufloste, und Ziber die ~chwefekngsstufendes Eiseris etc. 17 welches ein Oxysulfumt gewesen sein kann. Ich habe, dem bereits Angefuhrten zafolge, die Versuche in dieser Richtting noch nicht so weit fortgesetzt, um dariiber etwae sagen zu konnen *). IV. V e r h a l t e n d e s S c h w e f e l k i e s e s i n d e r H i t z e . Was aus dem Schwefelkies bei starkem Erhitzen werde, ist bis jetzt eigentlich immer zweifelhaft geblieben. St r o m e y e r erhielt (wenigstens aus Strahlkies) die dem Magnetkies entsprechende Verbindung; B e r z e l i us fiihrt ebenfalls an, dass der Schwafelkies nicht die Hillfte, sondern nur 31, seines Schwefels verliere. Dagegen fand B r e d b e r g bei Versuchen mit Fahluner Schwefelkies, dass derselbe, in starker Hitze geschmolzen, sich in Eisensulfuret verwandelt, welches er analysirt hat. Ich liess gepulverten Schwefelkies von Freiberg in einem rerschlossenen Tiegel einige Stunden stark gluhen. Der Ruckstand war nicht geschmolzen, sondern stellte ein blaugraues unmagnetisches Pulver dar, dessen spec. Gewicht == 4,494 war, welches in Wasserstoff 3,b Proc. Schwefel verlor, und 6 1 Eisen gegen 39 Schwefel, d. h. 28 Eisen gegen 18 Schwefel enthielt, mithin eine dem Magnetkies entsprechende Zusammensetzung hat. Ich habe den Schwefelkies iiber der Lampe in Porcellan- und Glasgefassen in einem Strom trockner Kohlensaure gegluht und ganz dasselbe Eesultat erhalten. Der Verlust betrug etwa 24 Procent **). *) Man konnte fragen: Wie kommt cs, dase B e r z e l i u s da ein reines Schwefeleisen erhalten hat, wo ich eiii Oxysulfuret erhielt? Hierauf erwiedere~ich, dam FeW3 53,8, .das Oxysulfuret 56,s Proc. Eisen enthalt; dass jenes 15,38, diesea 16,31 Proc. in Wasserstoff verliert, dass man also beide Verbindungen nur unterscheiden kann, wenn man die Menge dea Schwefels bestimmt. Leicht entsteht also die Frage: hat €3 e r z e l i u s dieses Oxysulfuret fur das reine Sesquisulfuret angesehen? 100 Fez03 = 130 FezS3, Ich erhielt 124 Th. Oxysulfuret. **) Bliebe Eisensulfuret zuruck, so niusste er fast 27 Proc. ausmachen. 2 Arch. d.Pharm. CLXV. Bds. 1.Hft. Rarnmelsberg, 18 Hierdurch bestatigt sich St r o m e y e r’s Angabe, und das von Br e d b e r g erhaltene Sulfuret -ist vielleicht das Product einer noch starkeren Hitze, als bei allen ^diesen Versuchen angewandt wurde. V. U e b e r d i e Z u s a m m e n s e t z u n g d e s M a g n e t kieses. Die Analysen, welche zur Berechnung dienen konnen, sind: Magnetkies von Treseburg (St r o m e y e r ) ; aus Brasilien und von Fahlun (P1a t t n e r) ; von Bodenmais (H. R o s e und Qraf S c h a f f g o t s c h ) . Alle gehoren einer Zeit an, in welcher dns Atomgewicht des Eisens zu niedrig angenommen wurde, bediirfen daher einer kleinen Correction. Ich theile das Resultat der desfallsigen Rechnung hier mit, und setze den aus der Differenz berechneten Schwefelgehalt daueben, weil ich glaube, dass die Eisenbestimmung im Verhaltniss weit genauer ist als die Schwefelbestimmung (die Analysen haben auch immer einen Ueberschuss geliefert). 1. Treseburg. 2. Brasilien. R. Fahlun. 4. Bodenmais. 5. n 6. n Stromeyer. Plattner. Derselbe. Schaffgotsch. Derselbe. H. Rose. Fe S 59,86 60,20 60,29 61,15 61,19 61,56 40,14 39,80 39,71 38,85 38,81 38,44 Der Eisengehalt schwankt also von 59,86 bis 61,56 Proc., d. h. urn 1,7 Proo. Dies wiirde bei einer sehr einfach zusamrnengesetzten Verbindung nicht vie1 bedeuten ; anders ist es beim Magnetkies, dessen Schwefeleisen dem Sulfuret so nahe liegt. Hier andert sich das Verhaltniss der Atome von Eisen und Schwefel (oder das Verhaltniss von Sulfuret und Sesquisulfuret in der Verbindung), j e nachdem man die Extreme oder das Mittel der Analysen als Grundlage wahlt. Denn man kann sich leicht iiberzeugen, dass Gbep die Schwefelmptufitu des Eisens etc. S t r o m e y a r ’ s Analyse.. .. = F d H. Rose’s Analyse.. S7 19 = 4FeS, FeZS3 . . . . = Fel*d12 = 9FeS,FezS3 Das Mittel aller Analysen = Fes S9 = 6FeS, Fez# entspricht. Man mochte glauben, dass ein so einfacher Versuch, wie das Gluhen des Magnetkieses in Wasserstoff ist, die Frage entscheiden konnte. Denn diejenige Meage Schwefel, welche bei dem Uebergange des Magnetkieses in Eisensulfuret frei wird, ist fiir = 5,714 Proc. .39,5 = 4,937 Fee S 9 = .39,13 = 4,348 Fe9 SlO = I/,,, . 38,84 = 3,884 FeloSll = ‘ill .39,6 = 3,51 FellS12 == 38,4 = 3,20 Fe6 S7 Fe7 S8 = .40 -- ]is also Werthe, deren Unterschiede sich leicht sollten erkennen lassen. Nun gab der Magnetkies aus Brasilien.. 4,92 Proc. 1 P l a t t n e r , \ von Fahlun., . 4,72 von Bodenniais 3,36 ,, Qraf S c h a f f g o t s c h . Sind nun deswegen die Ausdrucke Fe7S3 fiir jene beiden, und Eel1 SJZfur den letzteren gerechtfertigt? Jedenfalls bedarf es noch weit mehr Analysen, um die Frage zu entscheiden, ob der Magnetkies m FeS, m FezS3 sei, was schon fruher Qraf Soh a f f g 0 t s ch zu beweisen suchte. Die hiiufige Gegenwart von Schwefelkies konnte die Vermuthung begriinden, dass der schwefellrmste Magnetkies auch der reinste gewesen sei. In diesem Falle mijssen wir der Analyse H. Rose’s, also der Formel FelJS12 = 9FeS,FeZS3 den Vorzug geben. Fur jetzt machte es am beaten sein, die Forrnel Fe8S9 L 6 Fes, Fe2Ss anzunehmen, welche dem Mittel der Ahalysen am nschsten kornmt. 2* 20 Rammelsbevg, V. D a s spe c i f i sch e G e w i c h t d e r S c h w e f e l u n g s stufen des Eisens. Das specifische Gewicht des Eisensulfurets, F e S, und zwar des aus Schwefelkies durch Wasserstoff reducirten, ist von G. R o s e gefunden.. . = 4,668 - 4,726 Ich fand das durch Gliihen von gewohnlichem Schwefeleisen mit Schwefel dargestellte . . . . . . . . . . . . . . . . = 4,790 Dasselbe nach dem Gliihen in Wasserstoff.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . = 4,846 Die durch Gluhen von Schwefelkies entstehende Verbindung Fe* S9. ...... = 4,494 Es scheint also, dass das Sulfuret wiege 4,7 - 4,8 Die kiinstliche Verbindung Fe8S9 ist = 4,5, die naturliche, krystallisirte, der Magnetkies . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . = 4,6. Endlich das krystallisirte Bisulfuret wiegt als zweigliedriger Speerkies . 4,85 - 4,9' als regularer Schwefelkies . 5,O - 5,2 Die Dichte der Schwefelungsstufen des Eisens steht zu den relativen Mengen der beiden Bestandtheile nicht in directer Reziehung. . VI. U e b e r d a s S c h w e f e l e i s e n d e r M e t e o r i t e n . Durch die Untersuchungen von G. R o s e ist das Vorkommen des Magnetkieses in den Meteorsteinen von Juvenas und Stannern ausser Zweifel gesetzt. B e r z el i u s hsserte spgter die Vermuthung, dass auch Eisensulfutet in Meteoreisen enthalten sei, und bezeichnete dessen Analyse als sehr wunschenswerth. Bei meinen Versuchen mit dem Meteoreisen von Seelasgen bemuhte ich mich, auch die darin vorkommenden cylindrischen Massen von Schwefeleisen fur sich zu analysiren. Indem ich die darin gefundenen Proc. Nickel nebst so vie1 Eisen in Abzug brachte, als fur die Mischung des umgebenden Nickeleisens erforderlich war, aber die ~chwefeluagsatufsndes E~sensetc. ' 21 ergab sich in der That fur das Schwefeleisen die ZUsammensetzung des Sulfurets. Aehnliche Versuche hat 1'a y 1o r mit dem Schwefeleisen des Meteoreisens von Toluca angestellt. Allein er fand darin 71l4 Proc. Nickel uud Kobalt. Da nun das Nickeleisen dieses Meteoriten selbst nur kauni 10 Proc. dieser beiden Metalle enthalt, so musste man annehmen, das Schwefeleisen sei nickelhaltig, was doch sehr fraglich ist, wie denn uberhaupt die Analyse einer Wiederholung bedarf. Das Meteoreisen von Knoxville, Tazewell County, Tennessee, enthalt nach S m i t h ein graues Schwefeleisen, welches die Zusammensetzung des Sulfurets hat, man mag den geringen Nickelgehalt Proc.) als der Hauptmasse angehorig betrachten oder nicht. Vor Kurzem theilte mir G. Rose ein Schwefeleisen aus dem Meteoreisen von Sevier County, Tennessee, mit, welches im Ansehen an Magnetkies erinnert, und einzelne metallische Theilchen von Nickeleisen enthalt, die dem Magnet folgen. Ich habe in zwei Analysen 1,5 - 1,9 Proc. Nickel gefunden, und die Verhaltnisse des Schwefels und Eisens der Art, dnss bei Hinzurechnung des Nickels zu letzteren auch hier Eisensulfuret sich ergiebt. Indessen halte ich weder diese noch meine fruheren Versuche mit den 'Einschlussen des Meteoreisens von Seelasgen fur hinreichend, urn die Frage: ob Magnetkies? ob Sulfuret ? sicher zu entscheiden, die allerdings wegen der geringen Zusammensetzungsdifferenz des Sulfureta und des Magnetkieses sehr schwierig ist. Denn wenn man von der Ansicht ausgeht, das Schwefeleisen sei in allen Fallen Magnetkies, so wird die in Abzug zu bringende Menge Eisen um etwas grosser, allein dieses Mehr llndert das Verhalhiss von Nickel und Eisen nur in geringern Grade; die Rechnung allein gewhhrt mithin keine Sicherheit. Wenn man sich erinnert, dass es sowohl nickelhal- 22 Ramnaelsberg, tige Magnetkiese giebt (Nodum, Klefva, Pennsylvanien), als auch, dass nach S c h e e r e r in Norwegen ein nickelreiches Eisensulfuret vorkommt, welches nach den F1achen des Octaeders spaltbar sein 8011, wird man auch in dem Schwefeleisen der Meteoriten einen Nickelgehalt voraussetzen diirfen, und dann wird es noch weit weniger gerechtfertigt sein, denseiben lediglich einer Beimengung von Nickeleisen zuzuschreiben. Nun giebt Magnetkies in Wasserstoff Schwefel ab, Eisensulfuret aber nicht. Ich habe diesen Versuch mit dem zuletzt erwahnten Schwefeleisen angestellt, und in der That 1,2 Proc. freien Schwefel erhalten. - Magnetkies und Eisensulfuret unterscheiden sich in ahnlicher Art beirn AuflBsen in Chlorwasserstoffsaure. Ich erhielt im vorliegenden Falle 1,44 Proc. Schwefel. Diese Versuche lehren zwar, dass die Substanz nicht reines Sulfuret sein konne, allein sie ergeben andererseits vie1 weniger Schwefel, als Magnetkies unter gleichen Umstanden. Das specifische Gewicht des Schwefeleisens im Meteoreisen ist votl Seelasgen.. ...... = 4,787 von Toluca.. ......... = 4,822 von Knoxville.. ...... = 4,75 von Sevier Go.. ...... = 4,817 gefunden. Jede Beimengung von Nickeleisen muss aber das specifische Gewicht dea reinen Schwefeleisens erhohen, SO dass auch diese Bestimmungen nicht als Beweise dienen konnen. Will man also die Existerq des Eisensulfurets im Meteoreisen durch die Analyse von S m i t h nicht als hinlanglich begriindet erachten, so wird es weiterer Untersuchungen bediirfen, die Frage zu losen. Ich hoffe, spater auf diesen Gegenstand zuriickkommen zu konnen.
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