. Vereinszeitung 229 lung gerichtet waren, dagegen aber auch in verschiedenen Zeitschriften eine grundliche Widerlegung fanden. Die une hierbei sowohl von praktischen Mannern als auch von den leitenden pharmaceutischen Organen bewiesene Theilnahme verpflichtet uns zu dem lebhaftesten Danke, obgleich wir dsbei bedauern, dws man uns gegen die Phraeen cines Gegners in den Schutz nahm, der sich durch die colossale in seinen Angriffen liegend e Ignoranz und ganzliche Nichtbefahigung zur Beurtheilung der hier einechlagenden Motive ein Teatirnonium paupertatis auegestellt hatte. Hildesheim, im Juni 1860. G. F. S t o l t e r & Comp. 4. Ueber 6. F. S t ii 1t er’s in Hildesheim Verdienste urn Blntegelzncht nnd Handel. Neuerdin s ist des Namens S t a l t e r in den Fachzeitschriften vielfach Erwa%nung gethan, und zwar nicht allein wegen der von diesem Manne in seinem speciellen Vaterlande i n Anregung gebrachten kunstlichen Fischzucht und natiirlichen Blutegelzucht, sondern auch mit Rucksicht auf den Rlutegelhandel. In letzterer Reziehung verweise ich auf die Abhandlungen in dem Archive der Pharniacie, in der Oesterreichischen Zeitschrift f i r Pharmacie, in der Berliner Centralhalle und in der Runzlauer harmaceutischen Zeitung etc. und wenn ich auch nicht geneigt gin, die a u s s e r e Veranlaasung jener Bbhartdlungen zum Gegenstsnde der Erorterung zu machea, so glaube ich doch, daas die nachstehenden Mittheilungen ganz am Orte sind, weil sie positive Nachweise liefern. Daneben leitet mich bei Veroffentlichung dieser Skizze der Umstand, dass. wie ich glaubwiirdig erfahre, Hr. S t o l t e r darnit umgeht, den Blutegelhandel und die Blutegelzucht in den k. k. osterreichischen Staaten selbststandig zu betreiben, nnd dabei durften denn diese Auslasmngen nicht ganz unbeachtet bleiben, eben weil sie in Bezug auf das Stolter’sche Geschaft das Zeugniss involviren, daas sich dasselbe auch in weitester Ferne durch seine Activitiit sachverstiindige Freunde erwarb. Als ich in den Jahren 1856-58 in der Bundesfestung Rmthtt amtirte, fand ich die Lieferung der medicinischen Blutegel fur die dortige k. k. Militiir-Apotheke zu sehr hohen Jkntractpreisen abgeschloesen. Ich war bemuht, d i e b e s t e Q u a l i t i i t medicinischer Blutegel zu den b i l l i g s t e n P r e i s e n sicherzustellen und bin von mehren Seiten und durch warme Empfehlungen im Archive der Pbarmacie des norddeutschen Apotheker -Vereins, an Hrn. G. F. St o 1t e r Firrna G. F. Stolter & Comp. in Hildesheirn) adreseirtworden, und abe diese Recommandation sowohl im strengen Winter, als auch im heissen Sommer volletandig bewiihrt befunden, woriiber ich auf Verlangen meiner Collegen im Auslande als expert mein anerkennendes Urtheil im Jahrbuch der Phrrrmacie 1858, pag. 130-132 niedergelegt habe. Mein Nachfolger zu Rastatt, Hr. k. k. Official F e s t r q e t s , hat durch dieselbe Bezugsquelle vbn Blutegeln die erwiesenen Vortheile f i r das hohe Aerar und zum Besten der k. k. osterr. Kranken im vollen Umfange bestiitigt gefundeu. Dies fur mich ein Vergniigen und fur den Contrahenten eine Genugthuung. Wenn Hr. 0. F. S t o l t e r seinen ‘rationellen Geschjiftskreis mit I - . Ve'ereinszeitzing 230 ZFirudo medcinailis in dem astern. Kaiserstaate unter den j e t z i g e n Verhaltnissen (wo das Silber 30 Proc. Agio hat, wiihrend die k. k. Garnisonen in Rastatt, Mainz, Ulm, Frankfurt ausschliesslich mit Silber dotirt sind, demnach diese Agio -Differenz nicht empfinden), nicht in der Weise ausdetmen kann, ale es seine Vorrathe und Intelligenz ihm rrioglich machen, so liegt dies nur in dem besagten hohen Silber Agio. Da mir jedoch, wie erwiihnt, die schriftliche Nachricht zugekomwen ist: G. F. S t o l t e r beabsichtige auch in Wien ein rationelles Blutegel -Etablissrment zu errichten, so glaube ich der erhaltenen Bufforderuiig meiner Collegen zu genugcn, nicht allein meine Erfahrungen iiber das fragliche Geschiift zu wiederholen, sondern einige Zeilen iiber dic l e i t e d e Persoulichkeit desselben auszusprechen *). - *) Wir lassen dieses zuniichst durch ein uns vorliegendes Zeugnise des konigl. hsnnoverschen Berg-Comniiwairs nnd Haths-Apothekers Hrn. D e i c h m a n n in Hildesheim bestatigen, worauf wir um so grosseres Gewicht legen, als derselbe schon wegen seines Wohnortes mit der Personlichkeit des H m . S t o 1t e r und dessen Anlagen bekannt sein muss. Derselbe sagt: ,,Die von Hrn. S t ol t e r hierselbd etablirte B1utegel:Handelsund Zuchtanstalt ist ein in seiner Einrichtuog, wie in seiilen Leistungen allen Erwartungen entsprechendes Unternehmen." ,,Seit dem ersten Reginn der Snlage habe ich aeinen Rlutgelbedarf niir von Hrn. S to1 t e r angekauft, stets gesunde, kraf!ige Egel bekornrnen und seit jeuer Zeit, bei meiner gewohnlichen Aufbewahrungsmethode, gar keine Verluste gehabt." ,Mit vollem Rechte kann ich daher dies Etablissement bestens empfehlen und jeden meiner Collegen auffordern, die Bestrebungen des Hrn. S t o l t e r zu unterstiitzen, da ich die Uebprzeugung habe, dabs solche zurn allgemeinen Besten gereichen und dass Br. S t i j l t e r die an ihn zu machenden billigen Forderungen aufs Heellbte hefriedigen kann und befriedigen wird. (unterz.) Bergcornmissair W. D e i c h m a n n , Raths- Apotheker in Hildesheim." Herr Dr. S c h e e l , 3welcher durch seiu Werk: ,Der medicinische Blutegel, Zweite Auflage, Verlag von Korn in Breslau' als Autoritiit in der fragliphen Branche der Natarwissenschaft ruhmlichst bekannt ist, sagt in einem gutachtlichen Berichte uber srimmtliche in Deutschland sich befindenden Blutegel- Anlagen an das konigl. Ministerinm des Innern (conf. Archiv der Pharmacie, Rand 75. Heft 2. pag. 227): n- - Um so angenehnier ist es mir, iiber die Anlagen der Herren G. F. S t o l t e r & Co. in Hildesheim, welche letztere sich nur mit Blutegeln beschaftigen und nach meiner Ueberzeugung in Deutschland die ausgedehntesten Geschiifte damit betreiben, specieller berichten zu konnen, da mir eine Einsicht in die Geschaftsbucher gestattet worden ist. Die Anlagen derselben bestehen aus sehr zweckmiissig uiit verbchiedenen Erdmassen eingerichteten Teichen, worin slle in fernen Landern eingekauften Blutegel nach dem 'l'ransporte conservirt und welche erst dann versandt werden, wenn sie sich von dem Transporte erholt haben, vollkommen blutleer und saugfahig sind. Dime Anlagen sind gegenwktig die grossten und besten in Deutech- Vereinsxeitzmg. 231 Es stiitzen sich diese Mittheilungen theils auf zerstreute journalistische, theils auf authentische Nachrichten, die ich von dem Betheiligten sowohl, 01s von Unbetheiligten einzuziehen mich veranlasst fand, um nur das Wahre und Richtige zu treffen, den abschiissigen Weg des ordinairen Reclame zu vermeiden, der mir einestheils zuwider, anderntheils bei einem Geschiifte wie das S t o l t e r sche unnothig, ja Iacherlich sein wiirde. S t o l t e r hatte sich theils auf der chirurgischen Schule zu Hannover, theils auf der Univorsitat Giittingen den chirurgischen Studien gewidniet, die ihm nachtriiglich bei seinem Geschiiftsbetriebe sehr zu statten kamen. Aber d a seinem strebsamen Geiste das gewohnliche Alltagsleben der Praxis zu wenig Nahrung darbot, sah er sich nach einem Felde um, wo noch anregende Arbeit, Anstrenung und Aussicht auf lohnenden Gewinn zu finden sei. Seine $orliebe fur die Naturwissenschaft und Thierkunde leitete ihn auf die Bahn, die er fortan niit Gliick wandeln sollte. S t o l t e r warf sich niirnlich rnit der ganzen ihm inne wohnenden Energie auf die theoretischen und praktischen Gegenstande des Blutegelgeschaftes, dss damals noch sehr im Argen lag. Er erforschte die Natur und den Charakter dieser Anneliden- Species machte Lteisen in alle jene Lander, wo die Blutegel in Mengen einheimisch waren und gedeihtcn, besuchte alle wichtigen Handelspliitze *) und entachloss sich, nachdem er auf die urnfassende Weise sich ein klares Bild von den medicinischen Blutegeln, den Bezugsorten, dem Handel und dessen scharf in die Augen springenden Gebrechen verschsfft hatte, mit reformatorischer Hand in den - land, wobei alle Bedingungen zur Zucht und Conserviivng der Blutegel auf das Sorgfiltigste erfiillt sind. - - -" ,,Ich habe niich urn so mehr veranlasst gesehen, meine Ansiohten vorzugsweise uber die erwahnten Geschbfte der Herren Stolter & Co. darzulegen und letztere recht angelegentlichst zu empfehlen, weil ich mich von der reellen Fihrung und zweckmiissigen Einrichtung derselben p e r son l i ch iiberzeugt habe, welche ich bei den iibrigeu in Deutschland hier und da cxistirenden und von rnir im Auftrtlgc der Regierung naher untersuchten Blutegelhandlungen leider habe entbehren miissen ; auch iiherzeugt bin, das es von wesentlichen Vortheilen im Allgemeinen ist, wenn dieser bis jetzt sehr zerstreut 1iegendeHandel mit Blutegeln sich immer mehr in reellen. rnoglichst grossen Geschaftshausern concentrirt, welche dieses Geschiift nicht als Nebengeschaft betreiben, sondern ihre ganze Aufrnerksamkeit und Thatigkeit nur allein diesern Artikel widmen und den Herren Apothekern Garantie fur die Giite der zu beziehenden Blutegel leisten.' ,Auch konnte hierdurch mit der Zeit eine bedeutende Verrnindernng der Preise erzielt werden, und hoffe ich soniit eben sowohl dem genannten Gescldfte, als auch den Herren Apothekern geniitzt und zur allgemeinen Einfiihrung gesunder und kraftiger Blutegel in den Apotheken beigetragen zu haben. (unters.) Dr. A. W. L. S c h e e l , Naturforscher und Ministerial-Referent fur naturwissenschaftliche GegensVinde.u *) Conf.: ,Theoretisch - praktische Mittheilungen uber Blutegel' u. 8. w. pag. 11. 232 Ve~einezeitung. schwerfiilligen Gang des Blutegelhandels und der Blutegelzucht einzugreifen. Der unternehmende Geist St o 1t e r '8 trug kein Bedenken, mit dem Beginn seines jungen Geschiiftes zugleich einen Kampf gegen Vorurtheile zu unternehmen und den tief eingewurzelten, der Natur und Vernirnft gerade zuwider laufenden Hausirhandel mit den Blutegeln radical aus Deutschland zu verbannen *). Es bedurfte zwar ein solcher Rampf nicht nur ein energisches Auftreten und eiu riicksichtsloses Verfolgen des vorgesteckten Zieles, sondern auch n a c h w e i s b a r das Bessere einzufuhren. S t o l t e r hat diesen Kampf muthig und siegreieh bestanden, wovon der Umfang seines gegenwartigen Geschaftes das beste Zeugniss giebt **). Sein Kampf war aber ein Kampf der Aufrichtigkeit, des Anstandes und der Wissenschaft, und so oft auch die Schmahungeu der Gegner zur Wiedervergeltung einludcn, S t o 1 t e r behielt doch immer die Sache im Auge und machte selbst nicht den gemeinsten Hausirer schlecht, sondern wies selbst oft auf den Segen der Concurrenz bin***), obwohl er sich gar nicht scheute, iiberall wo sich Schwindel und Trug breit machten, mit unerbittlicher Scharfe dagegcn einzuschreiten. Daneben und trotz der von Jahr zu Jahr wachsendeo merkantilischen Thatigkeit S t o l t e r ' s , blieb ihm doch noch Zeit und Lust, durch mancherlei Schriften sich auch literarisch zu beschaftigen. In dieser Reziehung sehen wir ihn thatig, ausser auf dern speciellen Gebiete des Blutegels (Theoretisch -prtLktisehe Mittbeilungen etc., im Archiv der Pharmacie, in der pharmaceutischen Zeitung etc.) auch auf dern populiir mediciniscti-chirurgischcn Felde, von welcher Thatigkeit allein die Gesundheitsblatter von H i m l y t) zehn popular gehaltene Abhandlungen brachten, ganz abgeseheu von einem von S t o l t e r friiher verfassten Handbuche der Chirurgie t?). *) Conf. : Neues Jahrbuch der Pharm., Decemherheft 1857. pag. 325 - 338. Ueber den irrationellen Handel mit Blutegela etc. **) Conf. : Theoretisch - praktische Mittheilungen iiber Blutegel pag. 29; auch Archiv der Pharmacie, Februarheft 1856, 1857, 1858 und 1859, sowie letzter Jahresbericht der Stolter'schen Blutegelhandlung, wonach allein an Port0 im letzten Jahre 26321/2Thlr. an die konigl. hannoversche Postdirection von obiger Handlung gezahlt sind. ***) Conf.: Archiv der Pharm., Februnrheft 1858. pag. 246-247. +) Gesundhcitsbliitter fur gebildete Nichtarzte, herausgegeben von G. Him1 y. Verlag der Helwing'schen Buchhandl. i n Hannover. No. 2. Der Trieb z. Curiren u. d. Selbstcuriren d. Nichtarzte, pag. 7-48. - 36. Ueher zufilll. Vergiftung und deren moglichst sehnelle Abhiilfe. ag. 304 - 320. - 46. beber die Versiiumniss der gut.Erzieh. in der 1.Pcriode des Lebens, png. 331 - 335. 58. Ueber die Pflege der Zilhne u. d. Zahnschm., pag. 457-496. - 74. Augendiatetik, pag. 587 - 725. - 79. Nervensystem und geistige Fahigkeiten, pag. 630 - 678. - 91. Anweisung, Arzneim. richtig zu gebrauchen, pag. 726-770. - 97. Diiit fiir Krmkc, prig. 796 - 822. - 100. Die erste Erniihrung, pag. 823-826. - 100. Ueber den Croup der Kinder. ft)S t a1t e r , Handbuch der niedern Chirurgie zum Selbstunterrichb, nebst einer Anweisung zur Rehandlung Scheintodter und plotzlich mit lebensgefihrlichen ZuEillen Erkrankter. Erste U.S.W. - Vereinszeitun,g. 233 Es lisst sich aber voii einem Manne, den wir auf so verschiedenen Gebieten des menschlichen Wissens und Handelns thatig sehen, nur erwarten, dass er sein Geschaft mit tiefem Nachdenken betreibe, dass er nicht lediglich an den untern Stufen merkantiliscber Thatigkeit stehen bleihe, sondern mit dem Handel hohere Rucksichten zu verbinden suche. Eine solche Erwartung hat denn auch S t o l t e r liangst bethltigt, und zwrr durch seine hekannte ,0fferteu, die sich auch in dem kurzlichen Umlaufschreihen an die veretrlichen Mitglieder der osterreicbischen Apotheker- Gremien welche beurkunden, dass S t o l t e r bei seinem Gevodndet: s c h i e vom reellen Gesichtspuncte geleitet wird und namentlich mit den Herren Collegen, denen das Vorrathighalten der Rlutegel zur Pflicht gemrtcht wird, in ein solches Verhaltniss zu treten sucht, damit ihnen diess Obliegenheit erleichtert, angenehm und niitzllich sein konne. Indem wir den Inhalt und die Tendenz dieser Offerte als bekannt voraussetzen durfen. wollen wir nur bemerken, dsss sich die Zahl der a n derselben participirenden Apotheker seit dem dreijahrigen Bestehen anssergewohnlich hoch stellte. Dies ergiebt sich schon aus den, den milden Stiftungen des norddeutschen ApothekerVereins aus jener Offerte bereits zugeflossenen Unterstiitzungen, welche darsus erwachsen. dass S t o 1t e r fir etwa abgestorhene Blutegel auf je lo00 Stuck gekaufter 30 Stuck Blutegel i n natzlra am Jahresschlusse ersetzt und Fur den etwa nicht eingeforderten Ersatz an Rlutegeln den entsprechendeu Geldbetrag den fraglichen milden Stiftungen iiberweist. *) Dass aber unsere Ansicht uber den innem Werth dieser Offerte nicht allein steht, dafiir zeugt im Allgemeinen die derselben zugewendete Theilnahme der Herren Collegen: im Besondern aher haben sich gewichtige Stimmen zu Guneten derselben vernehmen lassen. **) - ~ ~ Ausgabe. 1844. Helwing'sche Hofbuchhandlung in Hannovrr. Xweite Ausgrhe. 1846. Sorge'sclie Hnchhandlung in Osterode. *)Neuerdings bat Herr S t o l t e r diese Offerte aiich auf den siiddcutschen Verein ausgedehnt und wird der erstjahrige h i trag aus 1859 im Laufe dieses Jahres erfolgen. **)Herr Apotheker S c h w a c k e in Alfeld sagt im Archive der Pbarmacie, pag. 229, Augustheft 1854 : ,,Es gereicht mir zur besondern Freude, die vorsteheride Offerte der Firma G. F. S t o l t e r & Co. in Hildesheiin meinen Herren Collegen mit gutem Gewissen empfehlen zu konnen, da ich dem Inhalte desselben in jeder Reziehung meine volle Anerkennung zollen muss! So sind wir dennendlich dabin gekommen, wo das Halten der Egel in den Apotheken aufhiirt, eine Onus zu sein! Die Garantie und die Vortheile, welche uns dieHerren G. F. S t o l t e r & Co. bieten, sind so gross uud SO schon, dass dadurch dem Publicurn auch in Binsicht der Preise ein wesentlicher Nutzen erwachsen wird, zum Wohle der leidenden Menschheit und auch der Apotheker. Friiber war mir die Egelpflege eine jirgerliche Last, mit Schaden verbunden, jetzt rnacht sie mir Vergniigen und gewLhrt Vortlieile zugleich." ,Wer sicb nun aus irgend welchen Motiren an dern S t o l t e r'schen Vorschlage nicht betheiligen will. der darf such fortan nicht klagen, dass er Schaden an Egeln habe." 17 Arch. d. Pharm. CLIII. Bde. 2.Hft. - - 234 Vereinszeitung. Ausserdem erwahnen wir aber noch, dass sich anf der Wiirzburger Generalversammlung der nord- und siiddeutschen Apotheker-Vereine die Directorien derselbeu veranlasst sahen, an einen von Sto1 t e r gehaltenen Vortrag ,,iiber Blutegel", warme Worte zur Empfehlung des St o 1t e r 'schen Geschiiftes, insbesondere der genannten Offerte zu knupfen. *) Wir konnten hier die verschiedenen Phasen der Thiltigkeit des Hrn. S t o 1t e r schliessen, wenn uns nicht noch dessen Vereinsthatigkeit anzufuhren oblage. Er wirkt mit Liebe und Energie sowohl fiir die in Apotheker - Vereinen vcrtretenen Interessen durch rege Theilnahme an den Generalversanimlungen und deren Debatten und Vortragen, **) als auch durch AIitgliedschaft anderer wissenechaftlicher und sonstiger Vereine. So hat noch kurzlich der landund forstwirthschaftliche Provinzial-Verein zu Hildesheim auf Antrag seines Prasidenten, Staatsrninisters a. D. Grafen v. L1 e n n i g 8e n , einen Vortrag S t o l t e r s t ) auf Vereinskosten drucken und an eiimmtliche Mitglieder der konigl. hannoverschen Haupt - und Kreis -Vcreine vertheilen lassen. Uiid endlich weiss Hr. S t o 1t e r auch die Verdienste der Veteranen in der Pharmacie zu ehren dies bewies er in neuester Zeit durch schriftlichen Ausdruck ttj bei Gelegenheit dcs Mjiihrigen Jubildums des riihmlichst bekannten Naturforschers und Apotheken - HeFitzers Herrn H o r n u n g in Aschersleben. Da gegenwilrtig Herr S t 6 1 t e r die hochst lobliche Absicht hat, fiir seine ,OtferteY anch die Theilnahnie der osterreichischen Apo,,Eine sorgf~ltigcPflegc der Egel wird inimer nothig sein, denn ganz ohne Sterbefiille karin und wird es nicht abgehen, aber diese bei richtiger Waare auf das Minimum zu reduciren, ist unsere Aufgabe der Anstalt gegenubcr, und desto grosser g!eichzeitig der Segen fur die milden Stiftungen unseres Verems. Ueber die jetzt in Pflege habenden Egel darf ich nach Jahresfrist ein eben so gunetiges als interessantes Referat in Aussicht stellen.' ,,So moge denii die S t o l t e r ' s c h e Offerte eine rege Theilnahme meiner Herren Collegen werden, zum gerechten Lohn fur den loblichen Fleiss und Eifer, welche derselbe der Egelzucht widrnet. Das ist mein Wunsch fur m i n e vater!andische Anstalt. (unterz.) J. €3. S c h w a c k e , Apotheker i n Alfeld.= * Conf.: Arch. der Pharm., Noveuiberheft 1858, pag. 220. Conf. : Ebend., Novemberheft 1858, pag. 218 - 221 und Decemberheft 1859, pag. 279 295. t)Ueber die uioglichst gewinnreiche Benutzung von Biichen und Teichen zur kiinstlichen Fortpflanzung von Fisehen, so wie uber die Zucht von Ulutegeln in Sumpfen und sumpfigen Wiesen. Kine dem land- und forstwirthschaftlichen Provinzial Vcreinc fur das Fiirstenthurn Hildesheim gewidmete national-6konomische Abhandlung von G. F. S t o l t e r . Hildesheim 1859. Verlag der Sug. Lau'schen Buchhandlung. tt)Siche: S t o l t e r ' s ,,FestgrussY in gebundener Rede zur 50jiihrigen Jubelfeier des Hrn. Apotheker E. Gottfried H o r n u n g in Aschersleben am 18. Mai 1860. Splendid gedruckt in 4. 10 Seiten. Fur dessen freundliche Zusendung verbindlichst dankt. Dr. A bl. **] - - Vereinszeitung . 235 theker -Gremien unter gleichen Emolumenten fiir die milden Stiftungen derselben zu erzielen, so diirfteo schon diese Mittheilungen iiber Hrn. S t o l t e r geniigen, dcm ausgesprochenen Wunsche meiner Herren Collegen baldigst nachgekommen zu sein, um deren Aufmerksamkeit mit voller Zuversicht auf das S t o 1t e r 'sche Geschaft zu verstiirken. Es geht aus diesen Mittheilungen hervor, wer und was Hr. S t o l t e r ist und leistet, und dass ich hinliingliche Motive hatte. das Stolter'sche Geschaft jetzt wie friiher zu empfehlen. Den Herren Collegen aber rufe ich zu: "Priifet selbst, und das Beste behaltet;' Dr. A b l , d. Z. k. k. Medicamenten Verwalter in Zara. - 4) Nachrichten iiber den botanischen Garten in Breslau. Uebersicht des im botanischen Garten zu Breslau angenommenen P$unzemjstems. Vegetabilia A. Thallopbyta (Endl.) (Cryptogamar. Linnaei et Aco- i tyledonum pars Juss., Veget. cellular. aphyllae et esexuales DC. C1. I . Z'halloideae. - Vel Cryptogamae cellulosae subaphyl ae. - Ordines: 1) Fungi. 2) Lirhenes. 3) Algae. B. Cormophyta. (Endl.) (Cryptogamar. Linnaei et Acotyledonum pars, Monocotyled. et Dicotyledones Juss.) a Cryptogamae. aa. Cry togamae foliosae. (Cryptogamar. Linuaei, Acotyledonum Juss. para, Acroeyra Endl.) Cl. I I . Crypto cellulares folioant!. - Plantae cellulares sexuales et foliosae DC., inophyta Endl. - Ordines: 4) Musci hepat. 5) Musci frondosi. C1. IZI. Cryptogamae vasculosae. Protophyth Endl. Endogenae cryptogamae DC: Ordines: 6) Filices. 7) Calamariae. 8) Selagines. 9) Hydropterides. bb. Pbinerogamae uionoculyled. (Amphibr. Endl., Endog. DC CI. I V . Monocotyledones. - Endogenae phanbrogamae d C . Ordinm: 10) Glumaceae. 11) Enantioblastae. 12) Helobiae. 13 COronanae. 14) Artorrhizae. 15) Ensatae. 16) Gynandrae. 17) dcitammeae. 18) Fluviales. 19) Spadiciflorae. 20) Principes. . b. Phanerogamae. cc. Pbanerogrnae dieotyledouae. (Acramphibrya Endl., Dicotyledones Juss., Exogenae DC.) CI. V. Dicotyled. ymnospmae. - Apetalarum et monochlamydear. pars Juss. et 8 C . - Ordines: 21) Cycadeae. 22)Coniferae. CI. VI. Dicotyledones apetalae. - Apetalae Juss. Monochlamydeae DC. Ordines: 23) Rhizantheae. 24 Piperitae. 25) A uaticae. 26) Juliflorae. 27) Oleraceae. 28) hymeleae. 29) 8erpentariae. Cl. V I I . Eicotyledones mono etalae. - Monopetalae JUSS. Corolliflorae DC. - Ordines: 30) &umbagineae. 31) Aggregatae. 32) Campanulinse. 33) Caprifolieae. 34 Contortae. 35) Nuculiferae. 36) Tubiflorae. 37) Personatae. 38) ?! etalanthae. 39) Bicomes. 17 - 4 *
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