Ueber Massanalyse und besonders Uber eine neue einheitliche Methode der Bestimmung von Schwefelsure Baryt Chlor Brom und Jod.
код для вставкиСкачатьUeb. Maassanalyse u. besond. iib. e. ncue einheitl. Mcth. d. Best,imm. etc. 113 ben werden. Auf meine Empfehliing befinden sich dergleichen schon in mehren chemischen Laboratorien zur vollsten Zufriedenheit im Gebrauche. Ueber Maassanalyse nnd besonders iiber efne neue einheitliche Methode der Bestimmung von Sehwefel&re, Raryt, Chlor, Brom und Jod.%) Von E. B o h l i g . So bedeutungsvoll die Maassanalyse fur die analytische Chemie in besonderen Fiillen ist, so steht es doch ausser allem Zweifel , daes ihrer hiiufigen und allgemeinen Anwendung noch manche Hindernisse cntgegen stehen. Die endlosen Moglichkeiten , einen Korper maassanalytisch zu bestimmen , haben natiurlich einen ungeheuren Vorrath von Methoden herbeigefuhrt, von denen freilich nur der kleinere Theil sich das allgemeine chemische Burgerrecht crworben hat oder voraussichtlich noch erwerben wird. Der Grund hierzu liegt zunachst gewiss in der meist umstandlichen und zeitraubenden Herstellung der divers. Titres, vorzugsweise aber meines Erachtens darin , dass den meisten bis jetzt vorgeschlagenen Methoden ein einheitliches Princip vollkommen abgeht , indem fast jeder maassanalytisch zu bestimmende Rorper seine ureigene Titrirflussigkeit , oft deren zwei bis drei, verlangt, die alle unter sich aufs schiirfste, oft vor jedem Versuch, eingestellt und controlirt werden miissen , wenn die Resultate nicht geradezu falsch ausfallen sollen. I n allen Fallen, wo es sich um haufige Wiederholung von Analyuen derselhen Art handelt, wird man, gegeniiber der stets urnstandlieheren Gewichtsmethode, der Maassanalyse trotzdem den Vorzug geben; ganz illusorisch hingegen bleibt der Vortheil der Zeitersparniss fur denjenigen, dem Analysen jeder Art oft seltener, oft haufiger unter die Hand kommen. *) Als Separatabdruck aus Fresenius' Zcitschrift. 3. Heft, vom Hn. Verf. erhdten. Arch. d. Phnrni. CXCV.'Rk Y HR. IX. Jahrgang. H. .L. 8 114 Ueb. Maassanalyse u. besond. iib. c . neue einhcitl. Neth. d. Bcstimm.etc. Rechnet man hierzu noch den Urnstand, dass in vielen Fallen, sei eR durch stattfindende Nebenprocesse oder mangclhafte Ankiindigung der Endreaction, die allenfallsige Zeitersparniss auch noch auf Kosten der Genauigkeit geht, so Meibt die allgemeine Anwendung des Titrirvcrfahrens auf jenc wcnigen Fklle beschriinkt , bei 'denen die Vortheile grijsster Genauigkeit und sonst nicht zu erreichender Kiirze Hand in Hand gehen. Hierher gehort wohl voreugsweise die Alkaliinetrie und Acidimetrie. Zweck dieser Mittheilung ist nun cine Mcthode zur Bestimmung der Schwefelsiiure, des Chlors , Broms , Jods und des Raryts in Vorschlag zu bringen, welche, auf dem Princip der Alkalimetrie beruhend , bei jcdeni dcr genannten Stoffe nicht rnehr Zeit in Anspruch nimmt a19 die Titration eines Alkalis rnit einer Normalsaure und ebenso keine andere Titrirflussigkeit als nur diese Normalsiiure erfordert , wie solche in jedem Laboratorium jetzt schon unentbnhrlich ist. Das einheitliche Princip dieser Methode ist einfach folgcndes : Die schwefelsauren Alkalien setzcn sich in Beriihrung mit kohlensaurem Baryt je nach Quantitlt beidcr nur zum Theil urn in schwefelsaurcn Baryt und lrohlcnsaurcs Alkali. - Bei Gegenwart von iibcrschiissigcr KohlcnsSurc ist dicse Umsetzung vollstiindig und geht noch bci Tcmpcraturen nahe dem Siedcpunkte des Wasscrs vor sich, ohm dass im letztcn Falle grossere Mengen Baryt in Losung gehen wie es bei gewohnlicher Temperatur statt hat. Nach der Einwirkung der Kohlensiiure auf das Gemenge von schwefelsaurem Alkali und kohlcnssurcm Baryt hat man also das an Schwefelsiiurc gebunden gewesene Alkali nunmehr als doppeltkohlensaures Salz in Losung und bestimmt solches , nach geoigneter Entfernung des gelosten Baryts durch Kohlensiiure, mittelst einer Normalsiiurc, um sofort den Gehalt an Schwcfelsgure aufs Schiirfstc zu kennen. Das gleiclie Princip licgt der Baryt - Restirnniung zu Grunde. Ueb. Mrrassanxlyse u. hesond. iib. e. neue einheitl. Meth. d. Bestimm. etc. 115 Ferner: Die neutralen Chlor - , Brom - und Jodmetalle resp. Alkalimetalle , worauf es hier nur ankommt, zerlegen sich bei gewohnlicher Tcmperatur ausserordentlich leicht mit reinem Silberoxyd in der Art, dam alles Chlor, Brom, Jod als Silbersalz gefallt wird, die an dieselben gebunden gewesenen Alkalien (Ammon ausgeschlossen) aber sich nunmehr in freiem Zustande befinden und folglich wie oben mittelst einer Normalsaure aufs Scharfste bestimmt werden konnen. Die verbrauchten CC. entsprechen direct dem Chlor - , Brom-, Jodgehalt. Ausfuhrung der eineelnen Bestimmungen. A. S c h w e f e l s a u r e - B e s t i m m u n g . Die auf Schwefelsaure zu untersnchende Fliussigkeit enthalt Schwermetalle, Erden oder alkalische Erden (Kalk); in diesem Falle ist sie frei von den diese Methode beeinflussenden Sauren, wie Phosphorsaure, Arsensaure, Oxalsaure u. s. w. Man giebt eine passende Menge (etwa 1 -1,5 Grm.) in einen bis zur Marke im Hals 500 CC. fassenden Kolben, fugt Wasser hinzu, bringt zum Kochen und lasst eine Losung von kohlens. Kali zur Ausfdllung der Basen und daruber noch so viel nachilieesen, dass dessen Menge etwa doppelt oder dreifach so viel betragt wie diejenige des vermutheten schwefelsauren Salzes. Nach dem Terdiinnen bis zur Marke und Schutteln werden durch ein Faltenfilter sofort 50 CC. in eine Poreellanschale filtrirt und mittelst einer Normalsaure kochend titrirt. Weitere 100 CC. des Filtrats giebt man in eine starke Flasche (250 CC.), fugt noch etwa 100 CC. warmes Wasser und aus der Burette diejenige Menge Normalsaure zu, welch8 der Vorversuch ergab. Man verdiinnt schnell bis zur Marke, setzt etwa 1 Grm. trocknen (alkalifreien) kohlensauren Baryt hinzu, verstopft luftdicht und schiittelt gut. Nach Verlauf von einigen Minuten ist die Umsetzung des schwefelsauren Alkalis sicher bewirkt; man offnet desshalb die Flasche und bewirkt durch kriiftiges Schutteln mit aufgesetztem Finger das Entweichen der iiberschiis8% 116 Ueb. Mnnssanalyse u. besond. iib. e. neue einheitl. Meth. d. Bestimm. etc. sigen Kohlensiiure , giebt etwa Grm. gepulv. Aetzbaryt unter Schiitteln hinzu und filtrirt von der sich rasch kllrenden Flussigkeit eine Probe ab; zeigt dieselbe weder mit Schwefelsaure noch angesahertem Chlorbaryum die geringste Verlnderung, auch bei langerem Stehen (wie es stets der Fall ist, wenn die angegebenen Handgriffe nur annahernd beobachtet werden), so filtrirt man weitere 50 CC. in die Porzellanschale und titrirt kochend. Die verbrauchten CC. Normalsiiure entsprechen der aequivalenten Menge schaefelsaurer Salze. Man verschafft sich auf diese Weise die Kohlensiiure Quelle innerhalb der zu analysirenden Flussigkeit selbst und ist, sofern man den Ueberschuss des kohlensauren Kalis nicht allzugering nimmt, ohne Priifung sicher, dass die vollstiindige Umsetzung des schwefelsauren Salzes bewirkt ist. Aequivalente Gemenge von K 0 , S 0 3 2(KO,CO2) + 2 HC1 BaO, CO mit vie1 Wasser vorsichtig gemischt, zeigten nach kurzem Schiitteln stets die gewiinschte Umsetzung in B a 0 , S 0 3 K0,2COz 2KC1, es ist desshalb mehr als hinreichend, dem gegenwiirtigen schwefelsauren Alkali die doppelte Menge KO, CO einzuverleiben. Der zuletzt zuzusetzende Aetzbaryt hat, wie leicht zu ersehen , nur den Zweck , die nach geschehener Einwirkung iibrige , barytlosende Kohlensiiure zu binden, da aber deren Menge in der heissen Fliissigkeit gering ist, so genugt die kleinste Menge Baryt schon, ohne dass man mit dessen Zusatz iingstlich zu sein braucht, denn alles an Schwefelsaure gebunden gewesene Alkali ist nunmehr als doppelt kohlensaures Salz zugegen; immerhin iiberzeugt man sich an einem kleinen Theil des Filtrats von der giinzlichen Abwesenheit der Schwefelsiiure sowohl wie des Baryts, ehe man zur Titration schreitet. Ton Einfluss auf dieso Methode konnten Phosphorskire, ChromsGure , OxalsGure u. s. w. sein , welche natiirlich vorher auf geeignete Weise, etwa mit Chlorcalcium, entfernt werden miissen. Chromsiiure iniisste mittclnt Salzsaure und Alkohol reducirt werden. + + + + Ueb. Maassanalyae u. besond. iib. e. neue eiiiheitl. Metb. d Bestimm. etc. 117 Die Schwefelsaure - Bestimmung ist in hohem Grade einfach und eignet sich gnnz besonders zur Analyse der Aschen, Soda, der Stassfurter Kali - Natrongemenge, also zu einer raschen und dabei genauen, indirecten Kali - Natronbestimmung, wie ich an einzelnen Beispielen spiiter zeigen werde. Ich brauche kaum zu erwahnen, dass sich diese Methode in manchen Fallen mit Erfolg modificiren lasst. Hat man z. B. neutrale schwefelsaure Alkalien vor sich, so wird man statt einer unbestimmten Menge kohlensauren Kalis von diesem aus der Burette eine genau auf Normalsiiure eingestellte Menge zugeben oder, wcnn ein continuirlich wirkender Apparat zur Hand, direct einen Strom reiner Kohlensaure bis zur Sattigung in die heisse Flussigkeit leiten, nach vorhergegangenem Zusatz des Ba0,C02, alsdann mit heissem Wasser bis zur Markc verdunnen und wie oben verfahren. B. A u s f u h r u n g d e r B a r y t b e s t i m m u n g . Man bringt die auf Baryt zu prufende Fliissigkeit, aus welchcr Bchwermetalle und Erden zu entfernen waren, mit der nothigen Wassermenge in Liter -Kolben , erhitzt zum Kochen und lasst aus der Burette Kalicarbonat - Losung hinzufliessen, bis aller Baryt, auch Strontian und Kalk, wenn solche zugegen, sicher ausgefallt und von dem K0,C02 ausserdem noch ein ziemlicher Ueberschuss (etwa das Vierfache des vorhandenen Baryts) anziinehmen ist. Nach dem Verdunnen bis zur Marke wird gut durchgeschuttelt , einige Augenblicke absitzen lassen, sodann werden durch ein kleines Faltenfilter 100 CC. in ein Kolbchen mit Marke filtrirt und mit Normalsaure kochend titrirt, bis eben zwiebelroth. Man kennt nun genau die Menge Siiure, welche erforderlich ist zur Siittigung des im Kolben befindlichen Ueberschusses von Kalicarbonat , bringt also den Filterinhalt ohne Verlust in den Kolben zuriick und lbsst die nothige Menge Normalsaure recht langsam nachfliessen. Nach dem Bnfillen des Kolbens mit warmem Wasser bis zur Marke, wobei man das Verdiinnungs - Wasser natirlich zum volligen Abspulen des Filters benutzt, giebt man eincn Ueberschuss von rein- 118 Ueb. Maassanalyse u. besond. ub. e. neue einheitl. Meth. d. Bestimm. etc. stem gepulverten schwefelsauren Kali hinzu , verschlicsst luftdicht und lasst unter tiichtigem Umschutteln etwa 10 Minuten einwirken. Sind Kalk und Strontian nicht zugegen, so filtrirt man nach dieser Zeit 50 CC. in die Porzellanschale und titrirt kochend bis eben gelbroth. Die verbrauchten CC. Normalsaure geben direct den Gehalt an Raryt. Bei Gegenwart von Strontian und Kalk wurde die iiberschussige Kohlensaure natiirlich losend auch auf diese Basen wirken und den Titre falschen; in diesem Falle hat man nur nothig, vor dem Filtriren etwas trocknen Kalkhydrats in den Kolban zu bringen und nach dem Umschutteln sich zu uberzeugen, dass das Filtrat mit oxalsaurem Ammon unverandert bleibt, also Kalk und Strontian vollkommen ausgefallt sind. Die Umsetzung des BaO, C 0 2 rnit KO,SOs bei uberschussiger Kohlensaure geht, wie schon beinerkt , noch bei Temperaturen von 6OOC. vor sich, es ist dcsshalb anzurathen bei Baryt sowohl wie bei Schwefelslure - Bestimmungen die Flussigkeit nicht unter 4O0c. kommen zu lassen, weil man dadurch einen zu grossen Ueberschuss von Kohlensawe ausschlieset und in Folge dessen zuletzt um so weniger Aetzkalk oder Baryt zu ihrer Ausfillung nothig hat; auch durfte bei gewohnlicher Tempcratur leicht etwas KO, C 0 2 mit niedergerissen werden , was ich bei hoherer Temperatur nicht bemerkt habe. + C. A u s f u h r u n g d e r C h l o r b e s t i m m u n g . Der auf Chlor zu untersuchenden Losnng setzt man zur Ausfallung vorhandener Metallbasen , Erden oder alkalischer Erden kohlensaures Kali in nicht zu grossem Ueberschuss hinzu, verdunnt auf 250 CC., mischt und filtrirt. a) 50 CC. dcs Filtrats werden in der Porxellanschale kochend rnit Normalsaure titrirt bis eben zwiebelroth, b) 125 CC. werden in einem 250 CC. fassenden MaassKolben mit reinem Silberoxyd im Ueberschuss versetzt , bis zur Marke mit Wasser verdiinnt und ofters gut umgeschutteit unter Abhaltung des Lichtes. Ueb. Meausaniilyse u. besolid uL. e . ueul: Linheitl. Meth. d. Uclstiiiim etc. 119 Nach Vcrlaiif einiger Miniiten werden durch ein kleines Faltenfilter 100 CC. abfiltrirt und in der Porzellanschalc mit Normalslure titrirt. Die Differenz der hier und unter a verbrauchten CC. Normaleiiure ma1 5 repriisentirt den Chlorgehalt dcr in Angriff genommenen Mengo Substanz. Eiuen’Theil des Filtrats priift man natiirlich auf die Abwescnheit des Chlors und zwiir nimmt man diese a n , wenn das Filtrat mit Hg20,NO5 in salpctcrsanrer Losung keine Veriiuderung bewirkt. Nur bei Gegenwart von etwas kohlensaurem Kali oder Natron und reinem oxydnlfreiem Silberoxyd ist die sehr leicht filtrircndc chlorfreie Fliissigkeit stets wasserhell, man hat desshalb auf die Herstcllung und Aufbewahrung des Silbero s y ds cinige Aufmerksanikeit zu verwcnden. Man erreicht scincn Zweck, wenn man dns lege art. bereitete Silberoxyd nicht trocknet, sondern unter Wasser auf bewahrt, dem einige Tropfen reiustes ubermangansaurcs Kali bis zur schwachrothliclien Ftirbnng bcigcmischt sind. Kleinere Mengen , znm baldigen Verbrauch bestinimt , hat man selbstredend vollig snsgcwaschen ziir Hand stchen. Brom and Jod lassen sich einxeln auf dieselbe Weise bcstimmcn , da dias Verhalten derselbcn gcnau wie bei Chlor ist. Um nun dies Verfahren auch anwendbar zu machen fur Bemische der Halogenverbindungen, habe ich vielfache Versuche angestellt, welche zwar bis jctzt noch ohne den erwiinschten Erfolg geblieben sind , aber doch nach anderer S o h hin eine interessante Thatsacho darlegten , ncmlich die, dass Jodkaliulu durch Kochen mit iibermangansaurem Kali vollkommen zu Jodslure - Salz oxydirt wird. Diese Thatsache crleichtert z. B. die Nachweisung kleiner Mengen Chlors oder Rroms neben vicl Jodmetall ungemein. Man braucht nur das, wenn nothig, vorher mit kohlensaurem Kali neutralisirte Gemisch mit reinstem K0,Mn2 0’ zn kochen, bis lctztercs in deutlichem Ueberschnss vorhanden ibt, den Ietztern mit eineni Kornchcn chemisch reinem Eisenvitriol wcgznnehmen und zii filtriren. 120 Ueb. Muagsanltlysc u. bcsond. iib. c. neuc einheitl. Meth. d. Beatimm. etc. Das hinreichend verdunnte Filtrat wird mit Salpetcrsaure und Silbersalz versetzt ; sofortiger Niederschlag oder Opalescenz zeigt Chlor resp. Brom an. Der sehr schwer losliche Niederschlag des jodsauren Silberoxyds erscheint erst spiiter, bei hinreichender Verdunnung gar nicht und ist weiter damn zu erkennen, dass er selbst im directen Sonnenlichte lange Zeit hindurch rein weiss bleibt, selbst bei Gegenwart von uberschussigem Aetzkali. Man kann auch vorl der Chlor-Prufung den grossten Theil der JodsBure durch BaO, NO5 ausfillcn. B e l e g - A n a l y s en. Was die Genauigkeit der im Vorangchenden mi tgetheilten Bestimmungsmethoden betrifft , so mogen hier einige der viclfach wiederholten Versuche Plntz finden. Zu denselben bediente ich mich ciner Normalsalzsiiure und Schwefelsaure, welche im Liter nicht uber 1/3 Aeyuiv. e nt hie1ten. Zur Feststellung der Titres wurdcn zuniichst Normallosungen von reinstem kohlensauren Kali, sowic Notron in der Weise hergestellt , dass je beliebigc Mcngen beider Salzc anhaltend schwach gegliht, noch heiss in ein verschliessbarev Glasrohr gefillt und aus demselben mit SchBrfe eine Partie herausgewogen wurde. I. 0,706 Grm. K 0 , C 0 2 wurden mit etwa 50 CC. Wasser und einigen Tropfen Laclimnstinctur in einer Yorzellanschale zum Sieden erhitzt und aus einer dariiber aufgehangten Burette, die durch einc Vorrichtung vor aufsteigenden Wasserdiimpfen geschutzt war, Normalsalzshure zufliessen lassen, bis die Fliissigkeit violett wurde, der weitere Zusatz geschah nunmehr tropfenweisc unter fortwahrendem Kochen bis eben zwiebelrothe Fiirbung eintrat. Der Moment ist bei wenig Lackmustinctur auf der weissen Porzellanflache so scharf und ausgesprochen , dass ein Uebersattigen und Rucktitriren mit Aetznatron ganz entbehrlich wird. Es wurden verbrauclit 33,03 CC. Norm. SalzsBure, 1 CC. Norm. HC1 entspricht somit = ~ 0,706 32,93 = 0,021437Gr.K0,C02. Ueb. Maassmalyse u. besoud. iib. e. ricue einheitl. Metli. d. Bcstimm. etc. 121 II. 0,925 Grm. Na0,C02, wic oben titrirt, bedurften 56,2 CC. Normal - Salzsaure, 0 925 =0,01645 Gr. NaO,COB, 56,2 letzteres auf KO C02berechnet ergiebt = 0,02144 Gr. K 0 , C 0 8 . 111. In einer Porzellanschale wurde eine beliebige Menge gelostes KO, COB mit Normal - Schwefelsaure bis eben zwiebelroth titrirt und verbraucht = 12,7 CC. Normal-Schwefelsaure. Die neutrale Losung wurde in eine starke bis zum Hahe 250 CC. fassende Rollflasche gespult und rnit heissem Wasser (von ctwa 40O C.) bis zur Marke verdant. Nach dem Zufugen von alkalifreiem BaO, CO2 wurde ein scbwacher Strom reiner COB, hindurchgeleitet bis keine Absorption mehr zu verspiiren war und nunmehr etwas Aetzbaryt -Pulver unter tuchtigem Schutteln beigefugt. Das wasserhelle Filtrat war vollkommen frei von Schwefelshure sowohl wie von Baryt und wurden von demselben desshalb 5 0 CC. sofort mit der Normalschwefelsaure titrirt, es waren erforderlich 2,55 CC. x 5 = 12,75, - ursprunglich wurden verbraucht = 12,7. Man sieht, dass der Process vollkommen glatt in der oben angegebenen Weise verlauft. IV. Eine Losung von KO, CO voa welcher 10 CC. genau 16,15 CC. Normalsalssaure bis zur genauen Sattigung bedurften, wurde mit Normalschwefelsiiure titrirt und gebraucht = 12,7 CC. Norm.-Schwefelsiiure. Mit dem Ganzen wurde wie unter 111. verfahren, nur dass statt CO2 einzuleiten dieselbe in der Fliissigkeit selbst entwickelt wurde, indem derselben vor dem Verdunnen bis zur Marke 20 CC. obiger Losung von KO, C 0 2 und dann behutsam 32,3 CC. Normalsalzsaure einverlcibt wurden. 50 CC. des Filtrats erforderten 2,55 CC. Normalschwefelsiiure, was aufs Ganze berechnet wiederum 12,75 CC. ergiebt. V. 25 CC. einer Xalicarbonat - Losung, welche zur genauen Siittigung 16 CC. Normalsalzsaure bedurft hatten, vcrsetzte ich mit nur 8 CC. der letzteren, gab uberschiissiges Silber- 1 CC. Norm.- Salzs. hiernach = 122 Ueb. Maassanalysc u. bosoud. iib. c. n e w einheitl. Mcth. (1. Uestinim. ctc. ovyd hinzu und verdunnte bis 250 :CC. Nach 5 Minutcn langer Einwirknng unter ofterem Schiitteln zeigte das Filtrat mit Hg20,N05 nicht die geringste Veranderung , [es wurden desshalb sofort weitere 50 CC. abfiltrirt lurid mit Normalsalzsiiure kochend titrirt. Es waren erforderlich = 3,2 CC. Norm. Salzs., was auf das Ganze berechnet wieder 16 CC. betriigt. Die urspriinglich zugesetzten 8 CC. Normalsalzsaure Bind also durch das Silberoxyd vollsttindig gefallt worden, wahrend die an dieselbe gebunden gcwesene Menge Kalium ohne Verlnst wieder in Freiheit versetzt wurde. VT. Es wurden mit nller Genauigkeit hcrgestellt: a) Eine Losung von K0,S03, - I000 CC. = 9,168 Grin. scharf gegliiht. KO, SOS. b) Eine Losung von K 0 , C 0 2 , - 1000 CC. = 34,62 Grm. scharf gegliiht. KO, CO2. Die Normltlsalzsaiirc entsprech nach Versirch I. und 11. : pro 1 CC. Normal-Sales. = 0,021437 Grill. KC),C02, auf K0,S03 berechnet = 0,08703 ,, KO, SO3. In cine bis zur Marke im Hals 250 CC. fassendc gtarlw Flasche gab ich: 25 CC. obiger Losung von KO, so3,elwa 150 CC. h ‘1SSCS ~ ’ Wasser (50° C.), sowie 10 CC. obigor Losung von K 0 , C 0 2 und liess aus der Biiretto, starlre Rewegung moglichst vormcidend, diejenige Zahl CC. Normalsalzstinre langsam zufliesscn, welche (nach dem Vorversuch) jene 10 CC. Losung von KO, COB zur Siittigung erforderten, nemlich 16,15 CC. Die Flasche wurde nun rasch bis zur Markc rnit warmem Wasscr angefullt, ctwa 1 Grm. gepulv. reiner Ba0,C02 zugeschuttet, verst6psclt und unter ofterem Schiitteln etwa 10 Minuten einwirken lassen. Nach dieser Zeit wurdc geoffnet, rnit aufgesetztem Finger noch einige Male krtiftig geschiittelt und als keine Kohlensiiure mehr entwich, 1 Messerspitze voll reinen gepulv. Aetzbaryts unter wiederholtem Aufschiitteln beigemischt. Die abfiltrirtc Probe zcigte sich vollkommen frei von SO3 und RaO. 50 CC. des Filtrnts, titrirt, verbrauchten = 1,7 CC. x 5 = 8,5 CC. Normalsale?;‘hure L Ueb. Maassanalyse u. betlond. iiL. e . neue einheitl. Meth. d. Bestimm.etc. 123 1 CC. Norm.-Salzs. entspricht nach Versuch I. und 11. = 0,02703 G r i . K 0 , S 0 3 mithin 8,5 CC. = 0,22975 KO, SOs. Die in 25 CC. obiger Losung von KO,SOS enthaltene Menge ist aber gleichfalls = 0,229 Grm. K0,S03. Man sieht, die Uebereinstirnrnung jst eine nahezu vollstandige; es kann die Normalsaure somit einmal nach I. und 11. auf Alkalien, sodann nach VI. direct auf schwefelsaures Kali eingestellt werden und man erhalt dieselben Werthe, d. h. unbedingte Gewissheit ihres wahren Gehaltes. Die Vortheile, welche diese neuen, auf einheitlichem Princip beruhenden Bestimmungsmethoden bieten , durften genugen zur Aufnahme weiterer Versuche von competenter Seite her, um uber die Tragweite der angeregten Methode ein richtiges Urtheil festzustellen. Im Folgenden will ich noch angeben, wie sich eine Aschenanalyse, z. B. der verschiedenen Pottasclie - Sorten auf alle ihre gewohnlich zu beriicksichtigenden Bestandtheilc rasch und dabei genau aiisfuhren lasst. Die nach I. und 11. auf Alkalien, sowie nach Versuch VI. anf schwefelsaures Kali eingestellte Normalsiiure (HCI) erhalt folgende berechnete und direct gefundene Wirkungswerthc: Normalsalzsaure: 1 CC. entspricht = 0,012407 Grm. SO3 = 0,00559 ,, SOs- COz (Differenz von SO3 und C02) = 0,01099 ,, Chlor. = 0,02703 ,, K 0 , S 0 3 = 0,02314 ,, KC1 = 0,02144 ,, K 0 , C 0 2 = 0,01646 ,, NaO, CO a - somit 1 Grm. = 60,75 CC. HCI. = 0,02202 ,, Na0,S03 = 0,00403 ,, K0,S03-KZ(01 (Differ. von KO, SO u. KC1). Die zu iintersuchende Pottasche, wenn frei von Actzalkali, was besonders be8tirpmt wird, gluht man anhaltend ' 124 Ueb. Maassaualyse u. besoud. iib. e. new einheitl. Meth. 11. Hcstimm. eto. schwach und wagt sodann aus dem verschlossenen Rohrchen eine beliebige Menge, nicht unter 5 Grm. hcraus, lost mit Wasser und verdiinnt soweit, dass 25 CC. genau 1 Grm. Pottasche enthalten. Der Ruckstand wird gesammelt und gewogen. a j 25 CC. dieser Losung Die verbrauchte Zahl CC. wird werden nach Versuch I. und rnit obigen 0,00559 multiplicirt. 11. mit Norm.-Salzsaure titrirt. b) weitere 25 CC. sindx nach Versuch VI. zu behandeln, also nur mit Wasser Die verbrauchte Zahl CC. und der unter a. verbrauch- Salzsaure wird iuit 0,03703 multiplicirt. ten CC. Zahl HCl, sodann mit BaO, CO u. s. w. zu versetzen und zu titriren wie oben. I; Ueb. Meassanalyse u. besond. iib. c. neue einheiti. Meth. d. Bestimm. ete. 125 denn: 16,11 : 71 = gefundene Differenz: x = NaO, C 0 2 oder X = Differenz x 71 16,ll oder x = Differenz x 4,4072 ferner 71 : 53 = (Differenz x 4,4072) : y (Differenz x 4,4072) x 5 3 Y= 71 x = Differenz x 3,29 (eigentlich 3,28985 .) VII. D i r e c t e r V e r s u c h . Es wurde eine Losung von reinstem kohlensauren Kali und reinstem schwefelsauren Natron hergestellt. Dieselbe enthielt genau . 0,6795 Grm. K 0 , C 0 2 in je 25 cc, { 0,342 , Na0,S03 1. 3. Summa 1,0215 a) 25 CC. der Losung titrirt und verLraucht 31,7 CC. Normal- Salzsaure, 0,1772 folglich 31,7 x 0,00559 = b) 25 CC. zur Bestimmung v. KO,SO3, an Normal - Salzsaure verbraucht 15,55 CC., folglich 15,55 x 0,02703 = D,4203 c) Gesammtzahl verbrauchter CC.Normal-Salzsiiure unt. a. und b. = 47,25, folglich 47,25 x 0,02703 = - 1,27716 - - - Summa 1,1987 Die Berechnung der fertigen Analyse ist hiernach hochst einfach, denn es enthalt: Columne 2 =1,27716 schwefels. Salze mit Kali z. Base gedacht. ,, ,, ,, Kali und Natron. Summ.v.Co1.3= 1,1987 Die Differenz =0,07846 x 3,29 = 0,258 Grm. NaO, CO*. Zur Analgse der Chromgriine. 126 Ferner ist: 31,” CC. Gesammt- Titre Fur kohlensadre Alkalien, 15,67 aber den oben gefund. 0,258 Grm. Na0,C02 entsprechende, soniit sind 16,03 CC. Normal-Salzsaure fir KO, CO verbraucht ; daher 16,03 x 0,021437 = 0,3436 Grm. KO,CO2. Die in Arbeit genommene kunstlichc Pottasche enthielt desshalb , da das zugesetzte schwefelsaurc Natron in der Analyse a h KO, SO und NaO, CO erscheint, 0,3436 Grm. KO,COe 0,258 ,, NaO,COZ 0,4203 ,, KO, so 3 1,0219. Wenn man die unter VII. b titrirte Fliissigkcit m i Trockne bringt, gliiht und wiigt, so erfiihrt man das Gewicht der Chlormctalle, da abcr deren Chlor - Gehnlt bereits bekannt ist durch die Gesammtzahl der verbrauchten CC. HCI (unter a und b), so hat man eine zweite, von der eben angegebenen unabhangige Natron - Bestimmung , welcher in Fallen, wo es auf grosse Genauigkeit ankommt, der Vorzug eingeraumt werden muss, wenigstens wird man sich ihrcr dnnn stets zur Controle des Ganzen bedienen, da das Mehr an Arbeit, was durch das Eindampfen von otwas 5 0 CC. Flussigkeit erwiichst, nicht schr in Anwhlag zu bringen ist. E i s e n a c h , im Mai 1870. Znr Analyse der Chromgriine.*) Von E. B o h l i g . Chromoxyd , selbst scharf gegluhtes, setzt sich im fein gepulverten Zustande mit iibermangansaurem Kali sehr leicht urn nach dem Schema: C r 2 0 3 K0,Mn207=K0,2Cr03 + *) Als Separatabdruek aus 1~’rrsenius’ Zeitschrift. 3. Heft, vom Hm. Vcrf. erhaltrn. IX. Jahrgang. H. L.
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